Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
Vom Netzwerk:
genau das zu verhindern. Die beste Lösung, um uns beide zu retten.«
    »Indem du jemanden in die Sache hineinziehst, den du erst kürzlich kennengelernt hast? Du vertraust ihm – einem Mann, über den du nichts weißt – mehr als mir?«
    »Er ist ein Mann Gottes«, erinnerte sie ihn, als ob das einen Unterschied machte.
    Griff stieß hörbar den Atem aus und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Was hast du ihm erzählt?«
    »Ich musste ihm nicht viel erzählen«, sagte sie hastig und zupfte nervös an einem losen Faden ihres Kleides. »Er hat mich in der Kapelle überrascht und bemerkt, dass ich geweint hatte. Vermutlich war mir am Gesicht abzulesen, dass ich etwas zu verbergen hatte. Er nahm an, ich sei in Gefahr, und meinte, er wisse, wir seien nicht verheiratet …«
    »Jesus«, fluchte Griffin. »Was weiß er sonst noch?«
    »Ich habe ihm nichts von Dom oder dergleichen erzählt, falls du das meinst. Ich habe ihm lediglich gesagt, mein Leben hinge davon ab, nach Montborne zu gelangen.«
    »Und was ist mit mir?«
    Isabel zuckte die Schultern und schüttelte leicht den Kopf. »Ich habe ihm erzählt, ich hätte dich dafür bezahlt, mich dorthin zu bringen. Inzwischen sei ich aber zu der Ansicht gelangt, dass wir lieber getrennte Wege gehen sollten.«
    »Bist du das?«, fragte er.
    Sie antwortete nicht.
    »Doms Soldaten sind in der Gegend«, erklärte er ruhiger, als er sich fühlte. Sie blickte ihn erschrocken an, und er berichtete, was er in den Ställen belauscht hatte, erzählte ihr von der Suche der Soldaten in einem nahen Gasthof und seiner Vermutung, dass sie bald in Hexford herumschnüffeln würden. »Der Regen hat nachgelassen«, sagte er. »Wenn wir heute Nacht aufbrechen, können wir die Häscher gewiss weit hinter uns lassen.«
    »Griffin«, sagte Isabel sanft. »Verstehst du nicht? Das ist nur ein Grund mehr, warum wir uns trennen sollten. Je eher, desto besser. Die Ritter von Droghallow werden erst aufgeben, wenn sie uns gefasst haben.«
    »Ich werde sie nicht in deine Nähe lassen«, sagte er entschlossen. »Ich werde Euch nach Montborne bringen, Mylady. Dom wird diesmal nicht triumphieren.«
    Traurig lächelnd neigte sie den Kopf und blickte ihn unter halb gesenkten Lidern an. »Geht es dir nur darum, Dom nicht triumphieren zu lassen?«, fragte sie vorsichtig. »Wie viel hat dein Wunsch, mich nach Montborne zu bringen, mit deiner Absicht zu tun, eine Belohnung für meine Rettung einzufordern?«
    Griff bedachte sie mit finsterer Miene; ihre Anschuldigung kränkte ihn seltsamerweise. Natürlich hatte er zunächst des Geldes wegen diesen Plan ausgeheckt. Im Augenblick aber verschwendete er keinen einzigen Gedanken mehr daran, ob für ihn etwas dabei herausspränge, wenn er Isabel nach Montborne brachte. In letzter Zeit drehten sich seine Gedanken vielmehr darum, was er verlieren würde. Nämlich sie. Dass sie ihn, nach all dem, was zwischen ihnen vorgefallen war, für so verdorben, so habgierig und selbstsüchtig hielt, verletzte ihn mehr, als er zugeben wollte.
    »Du denkst, ich benutze dich«, stellte er fest und bedachte sie mit einem herablassenden Blick.
    »Tust du das nicht?«
    »Meint Ihr etwa, in der Weise, wie Ihr Euren Verlobten zu benutzen trachtet, Mylady?« Die Frage entschlüpfte ihm, noch ehe er die Lippen zusammenpressen konnte. Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als zuzusehen, wie ihre Überraschung sich in Zorn wandelte.
    »Ihn benutzen?«, wiederholte sie. »Der König hat mir die Ehe mit Sebastian befohlen. Auch wenn du anderer Ansicht bist, hatte ich keine Wahl in dieser Angelegenheit. Es ist meine Pflicht.«
    »Welch glücklicher Zufall«, gab Griffin zurück. »Ich frage mich, ob du ebenso fest zu einer Heirat entschlossen wärst, wenn dein Bräutigam kein solch angesehener Mann wäre und nicht über die Mittel verfügte, dich mit den Bequemlichkeiten auszustatten, die ein stattliches Vermögen und ein Titel bieten, obgleich du so selbstgerecht behauptest, auf beides verzichten zu können.«
    »Dieser Vorwurf ist ungerecht«, warf sie ein. »Die Ländereien meiner Familie müssen geschützt werden. Ich habe vor Jahren geschworen, dass ich mich um meine Schwester kümmern würde, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Diese Ehe gibt mir die Möglichkeit.«
    »Und was ist mit dir, Isabel?« Er trat zu ihr, verringerte langsam den Abstand, der sie voneinander trennte. »Wirst du glücklich sein?«
    Sie zuckte die Schultern, doch ihre Miene war von Kummer gezeichnet. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher