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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Bastards da vorn gesehen!«
    Aufatmend beobachtete Griff, wie die Männer weiterritten. Er wartete, bis der Hufschlag verklungen war, ehe er vorsichtig aus seinem Versteck trat. Seine Hände waren immer noch vor dem Körper gefesselt, und er konnte nur beten, dass die Ritter nicht zurückkehren würden, da er sich im Moment kaum verteidigen konnte. Geduckt kämpfte er sich durch das dichte, dornige Unterholz, mit Augen und Ohren immer auf Anzeichen für einen Angriff achtend.
    Und trotzdem wurde er von dem letzten der Hexfordschen Ritter überrumpelt.
    Unvermittelt trat dieser hinter einem dicken Kiefernstamm hervor, und im nächsten Moment spürte Griffin eine Schwertspitze zwischen seinen Schulterblättern.
    »Umdrehen, Halunke, oder ich spieße dich auf der Stelle auf.«
    Gehorsam drehte sich Griff langsam zu diesem lästigen Hindernis um. Der hässlichere andere Teil seiner beiden Gefängniswärter starrte ihn über die Klinge seiner Waffe hinweg an. Seine Nase war durch Griffins Tritt geschwollen und blutig. In seinen Augen loderte die pure Rachsucht.
    »Vermutlich bist du nicht hier, um meinen Vorschlag doch noch anzunehmen«, meinte Griffin lässig.
    Der Ritter deutete mit dem Kopf auf sein wartendes Pferd. »Eine Dummheit – und du bist so gut wie tot.«
    Griffin machte sich nicht die Mühe, ihn darauf hinzuweisen, dass er ohnehin schon so gut wie tot war, wenn Dom und der Prinz ihren Willen bekämen. Er ging auf den Fuchshengst des Soldaten zu und fragte sich, ob der Mann wirklich so dumm war, ihn auf sein Pferd zu lassen. Das war er nicht. Mit der einen Hand richtete er die Klinge weiterhin auf Griffin, mit der anderen nahm er ein Seil vom Sattel und schüttelte es aus. »Wickel das um deine Hände und lass die Enden auf den Boden fallen«, befahl er.
    »Mein Handel gilt immer noch«, sagte Griffin, während er das Seil aufhob und wie befohlen um seine Hände schlang. »Schneid mich los und ich lasse dich leben.«
    Der Ritter lachte. »Du musst mich für den größten Narren auf Gottes Erdboden halten, du Hundesohn.«
    Griff zuckte die Achseln und ließ ihn nicht aus den Augen. Abwartend sah er zu, wie der Ritter vorsichtig vortrat und sich nach dem Seil bückte, um ihn an dem Pferd anzubinden. In diesem Augenblick sprang er vor und trat ihm mit einer gezielten, schnellen Bewegung das Schwert aus der Hand. Dann stürzte er sich auf ihn. Mit einer raschen Drehung schlang er die Arme über den Kopf des Mannes und nahm ihn in einer tödlichen Umarmung gefangen. Der Soldat hustete, schnappte nach Luft und versuchte zappelnd, sich zu befreien, doch Griff ließ nicht locker.
    »B…bitte n…nicht …«
    »Du hattest deine Chance«, erwiderte Griffin, nicht länger bereit, Gnade walten zu lassen.
    Er nutzte seine gefesselten Hände und drückte mit dem Arm auf den Hals des Waffenknechtes, schnitt ihm so die kostbare Luft ab. Der Ritter klammerte sich an ihn, versuchte vergeblich, ihn wegzustoßen. Er japste, röchelte und sackte schließlich schlaff in sich zusammen. Griff ließ ihn los und zog einen Dolch aus der Scheide am Gürtel des Mannes. Nach einigem Hantieren lag die dünne Klinge so, dass er seine Fesseln durchschneiden konnte. Anschließend nahm er das Schwert des Ritters und sein Pferd.
    Da die Soldaten von Hexford schon eine Weile in der anderen Richtung nach ihm suchten, ritt Griff zurück zu dem Weg, auf dem er gekommen war. Dort angekommen ließ er das Pferd in vollem Galopp laufen, fest entschlossen, Isabel und den doppelzüngigen Pater Aldon einzuholen.
    Die Sonne stand schon fast an ihrem höchsten Punkt, als Pater Aldon endlich die erste Rast einlegen ließ. Auf Anweisung des Priesters waren sie den ganzen Morgen über beharrlich und ohne Unterbrechung in westlicher Richtung geritten. Inzwischen lag Hexford mehrere Meilen hinter ihnen, und obwohl Isabel froh darüber war, aus dem harten Sattel steigen und sich erholen zu können, wurde sie immer unruhiger, je länger die Rast dauerte. Sie war erschöpft, körperlich wie seelisch, und wollte die Reise einfach nur noch hinter sich bringen; wollte endlich mit allem abschließen können.
    In den vergangenen Stunden hatte sie sich selbst einzureden versucht, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, dass der Abschied von Griffin das Beste für sie beide war. Die sicherste und vernünftigste Lösung. In der Tat die einzige Lösung. Bereits jetzt schmerzte ihr Herz, weil sie ihn verloren hatte. Um wie viel stärker aber wäre die Pein

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