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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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entstand eine lange Pause. Larison weidete sich an Horts Schweigen. Konnte es eine makellosere Art geben, den unvermittelten Schock, die Verletzung, die Hilflosigkeit zu genießen? Die Verwirrung, den hilflosen Zorn und sehr bald die Verzweiflung?
    »Ich schwöre beim Allmächtigen …«
    Larison schnitt ihm das Wort ab. »Sehen Sie sich die Fotos an. Sie lebt. Noch. Die Typen, die Sie zu ihrem Schutz geschickt haben, allerdings nicht mehr so ganz.«
    Wieder gab es eine Pause, während der Hort, wie Larison annahm, die Fotos prüfte. Dann sagte Hort: »Lassen Sie sie gehen. Lassen Sie sie einfach gehen. Sie hat Ihnen nichts getan …«
    »
Sie haben
mir etwas getan.«
    »Ja. Und das ist eine Sache zwischen Ihnen und mir, niemandem sonst.«
    »Es muss Sie doch innerlich auffressen, Hort. Zu wissen, dass Sie es waren, der mich gelehrt hat, die verwundbarste Stelle einer Zielperson zu identifizieren. Und sie dort anzugreifen. Sie haben mir gezeigt, wie es geht, erinnern Sie sich? Sie haben mich durch Nico erpresst.«
    »Richtig, das habe ich. Sie wissen, was mit ihm geschehen wird, wenn meiner Tochter irgendetwas zustößt?«
    Larison lachte. »Sie haben ihm bereits die Pistole an die Stirn gesetzt, Hort. Womit wollen Sie noch drohen? Seine Nichten zu vergewaltigen und seine Neffen ermorden zu lassen und die ganze sonstige Scheiße, wie schon einmal?«
    »Es spielt keine Rolle. Wenn meiner Tochter etwas zustößt, werde ich niemals, niemals Ruhe geben, bis ich Sie gefunden habe. Und ja, ich werde mit Ihrem Mann Nico anfangen und mir jedes gottverdammte Mitglied seiner großen Familie vornehmen,eins nach dem anderen, und Nico werde ich mir bis zuletzt aufsparen, damit er weiß, worum es geht und wer Schuld am Tod aller Menschen ist, die er geliebt hat, an der Zerstörung seines ganzen Lebens. Ich werde persönlich dafür sorgen.«
    »Sie übersehen da etwas wirklich Wichtiges, Hort. Und wissen Sie, was? Es. Ist. Mir. Egal. Also machen Sie nur. Legen Sie auf. Machen Sie sich sofort hinter Nico her. Nur zu.«
    Schweigen. Dann: »Sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Ich will meine Diamanten.«
    »Was noch?«
    »Eine Garantie, dass Sie die Hunde zurückpfeifen, die Sie auf uns gehetzt haben.«
    »Und dann lassen Sie meine Tochter laufen?«
    »Ja.«
    »Unverletzt?«
    »Ja.«
    »Also gut.«
    »Wie?«
    »Ich bringe Ihnen die Diamanten persönlich. Und ich gebe morgen eine Verlautbarung heraus, die Sie in der anderen Angelegenheit beruhigen wird.«
    »Was für eine Verlautbarung?«
    »Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Sehen Sie es sich im Fernsehen an. Nach der Bekanntmachung fliege ich sofort nach L. A. Ich kann Sie schon morgen Abend treffen, wenn Sie wollen.«
    Die Hingabe des Mannes ließ Larison trotz allem nicht ganz unberührt. Er musste wissen, dass er dem Tod ins Auge sah.
    Doch dann fragte er sich, ob er Horts Emotionalität nicht überschätzte. Er war ein gerissener Hund und hatte Larison schon früher ausmanövriert. Es galt, vorsichtig zu sein. Kein Detail außer Acht zu lassen. Die Angelegenheit aus Horts Blickwinkel zu betrachten und herauszufinden, ob es irgendeinenSchwachpunkt in der eigenen Strategie gab.
    »Wir wissen, dass Sie uns eventuell aufspüren können«, sagte Larison. »Trotz aller Vorsicht haben Sie uns im Hilton entdeckt, also finden Sie vielleicht auch jetzt wieder eine Möglichkeit. Der Unterschied ist, dass ich diesmal bei Ihrer Tochter sein werde. Wenn Sie die Tür aufbrechen, sollten Sie besser sichergehen, dass Sie mir innerhalb von einer Sekunde eine Kugel ins Gehirn jagen. Denn länger werde ich nicht brauchen, um dasselbe mit ihr zu machen.«
    »Niemand wird irgendwelche Türen aufbrechen«, sagte Hort. »Ich will nur, dass sie in Sicherheit ist. Alles andere ist mir egal, Sie hatten recht. Sie können alles verlangen, was Sie wollen, wenn Sie sie nur laufen lassen.«
    Larison überlegte. Es war kaum vorstellbar, dass Hort wegen der Diamanten das Leben seiner Tochter riskierte. Aber die Frage lautete, würde er auch seine Hunde zurückpfeifen? Und wie konnte Larison sicher sein, so oder so?
    Doch noch während er darüber nachdachte, verflüchtigten sich seine Bedenken. Wenn er erst die Diamanten hatte und Hort tot war und Rain, Treven und Dox ebenfalls, sollte die Regierung doch versuchen, ihn aufzuspüren. Es war Zeitverschwendung. Denn sie würden nach einem Geist suchen.

Kapitel
Dreiundzwanzig
    Am nächsten Morgen drängten wir uns zu fünft vor dem Fernsehgerät im Motelzimmer.

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