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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Sekunde lang schien der Präsident völlig aus der Fassung zu sein. Dann drehte auch er sich um und schritt zurück ins Weiße Haus.
    Wir starrten alle den Bildschirm an. Dox brach schließlich das Schweigen.
    »Ach du heilige Scheiße!«, sagte er.
    Ich stand auf und schaltete den Fernseher ab, da ich keine Lust auf die unvermeidlichen, schwachsinnigen Kommentare hatte. Ich wandte mich um und sah Larison, Treven und Dox an. »Was zum Teufel war das denn?«
    Dox nickte. »Geht es nur mir so oder klang das nach einem Mann, der hoch hinaus will?«
    »Allerdings«, erwiderte ich. »Aber wie hoch? Wenn diese Kerle bekommen, was sie wollen, dann glaube ich nicht, dass sie in naher Zukunft Wahlen veranstalten werden. Und mit naher Zukunft meinte ich: jemals.«
    Niemand sprach. Ich sagte: »Ich meine, es hörte sich doch nicht so an, als wollte er einen Putsch veranstalten? Und hätte den Berater des Präsidenten für Terrorismusbekämpfung ermorden lassen, damit er die Position des Toten übernehmen kann?«
    »Du meinst, wir könnten uns geirrt haben?«, fragte Dox. »Was Hortons wahre Absichten angeht? Darüber, dass er uns in Washington diese Unglückseligen auf den Hals gehetzt hat?«
    »Aber wer sonst hätte von unserer Anwesenheit wissen können?«, fragte ich. »Es sei denn, Horton hätte es noch jemandem mitgeteilt, der … ich weiß nicht, seine eigenen Gründe hatte, uns auszuschalten.«
    »Nein«, erwiderte Treven. »Hort hätte die operative Sicherheit niemals gefährdet, es sei denn, er wollte uns eliminieren.«
    Larison neigte den Kopf zu Kei, die mit einer an den Bettpfosten gefesselten Hand auf dem Bett saß. »Und außerdem«,sagte er, »was ist mit den zwei Männern, die zu ihrem Schutz abgestellt waren?«
    »Könnte sie ein anderer geschickt haben, damit es so aussah, als wäre Horton dafür verantwortlich?«, dachte ich laut nach.
    Larison schüttelte den Kopf. »Das ist ein wenig weit hergeholt, meine ich. Die Logik sagt, dass wir recht hatten, was Horts Motive betrifft. Aber ich gebe zu, seine Taktik ist … überraschend. Andererseits tut Hort nie das, was man von ihm erwarten würde. Er behält immer etwas in der Hinterhand. Die Frage ist nur, was ist es diesmal? Meinen Sie, er glaubt, damit würde er sie retten?«
    Dox sah Kei an. »Sie muss nicht gerettet werden, ja? Wir müssen lediglich dafür sorgen, dass ihr Vater das glaubt.«
    Es war idiotisch, so etwas in Keis Gegenwart zu sagen. Wir waren darauf angewiesen, dass sie Angst vor uns hatte und kooperierte. Aber es war nun einmal heraus und zu widersprechen änderte nichts mehr.
    Larison sah Dox an. »Es spielt keine Rolle, was wir seiner Tochter antun oder nicht antun könnten. Entscheidend ist Horts Blickwinkel. Und ich garantiere Ihnen, mir glaubt er.«
    Es lag eine leichte Betonung auf dem ›mir‹. Um eine Auseinandersetzung zu verhindern, sagte ich: »Wir haben zwei Forderungen gestellt. Die Diamanten und dass er seine Hunde zurückpfeift. Die Frage ist, was hatte diese Nummer vor dem Weißen Haus damit zu tun?«
    »Gar nichts«, meinte Treven. »Auf ersteres hat es keinen Einfluss und das zweite verhindert es sogar. Soll ich Ihnen sagen, was ich glaube? Die Nummer war lange geplant. Sie hat nichts mit seiner Tochter zu tun. Da geht es um etwas anderes.«
    Das klang einleuchtend. »Gut«, sagte ich. »Aber um was?«
    Niemand erwiderte etwas. Dox wandte sich zu Kei. »Süße, wenn Sie über irgendwelche Einblicke verfügen, was sich da soeben im Fernsehen abgespielt hat, wäre es ein großartiger Zeitpunkt,sie mit uns zu teilen.«
    Zunächst antwortete sie nicht und ich sah, dass der Anblick ihres Vaters sie betroffen gemacht hatte, sei es wegen seines Rücktritts oder wegen der Umstände. Sie versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
    »Vielleicht übersehen Sie etwas unglaublich Offensichtliches«, sagte sie nach einem Augenblick. »Mein Vater ist ein ehrenwerter Mensch.«
    Dox lächelte traurig. »Nun, bei allem Respekt, aber Sie kennen ihn nicht so wie wir.«
    »Nein«, sagte sie. »Sie kennen ihn nicht so wie ich.«
    Wir verstummten wieder. Ich überprüfte das Bulletin-Board. Es gab eine Nachricht von Horton.
    »Er kommt«, verkündete ich. »Heute Abend, mit den Diamanten. Ankunft am LAX gegen acht Uhr in einem Privatjet. Sagt, er kann mit den Diamanten keinen Linienflug riskieren. Die Flughafensicherheit ist völlig übergeschnappt, alles wird manuell durchsucht. Er trifft sich mit uns, wo wir wollen.«
    »Er hat Ihnen

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