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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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erst mit uns durchsprechen müssen und wir uns später mit ihm in Verbindung setzen.«
    »Das wird ihm nicht gefallen«, meinte Treven.
    Larison grinste. »Er wird es hassen. Aber hat keine Wahl. Er wird nicht riskieren, Sie mit leeren Händen zu uns zurückzuschicken.«
    Dann sah er Dox an und sagte: »Jedenfalls nicht, solange ich hier bin.«

Kapitel
Vierundzwanzig
    Treven saß in einer Ecke des riesigen, verschnörkelten Wartesaals der Union Station in Los Angeles und wartete auf Hort. Die Glock lag versteckt in einer schwarzen Bauchtasche mit geöffnetem Reißverschluss auf dem großen Stuhl aus Mahagoni und Leder neben ihm, aber er rechnete nicht mit akuten Problemen. Selbst wenn Hort nicht gerade aus der Regierung ausgeschieden wäre und sein Offizierspatent zurückgegeben hätte, was sollte er hier schon machen? Ein Team einsetzen, um ihn sich zu greifen? Sie würden Treven durch den gesamten Bahnhof schleifen müssen, vorausgesetzt, sie überlebten das vorhergehende Feuergefecht. Ein einfacher Mordanschlag? Das würde Horton höchstens eine tote Tochter einbringen. Nein, das wahrscheinlichste Szenario war – abgesehen davon, dass Hort lieber gar nichts unternahm, weil sie ihn bei den Eiern hatten –, dass er seine Streitkräfte zurückhängen ließ und hoffte, sie würden Treven zu dem Ort folgen können, wo Kei gefangen gehalten wurde. Das war der Grund, warum sie Hort über die sichere Website die Union Station als Treffpunkt mitgeteilt hatten. Mit ihren multiplen Ebenen und vielfältigen Einund Ausgängen, den zahllosen Bahn-, U-Bahnund Buslinien und ihrer Nähe zu drei Highways und unzähligen anderen Straßen, konnte nicht einmal eine ganze Armee den Bahnhof vernünftig überwachen.
    Er war ein wenig überrascht gewesen, als Rain ihn zu demTreffen mit Horton schickte. Der Mann hatte einen guten Instinkt und nach dem Hinterhalt im Capital Hilton sofort Treven in Verdacht gehabt. Aber er hielt nichts Konkretes in der Hand und hatte deshalb vermutlich beschlossen, sein Misstrauen im Zaum zu halten. Jedenfalls fürs Erste.
    Treven sah die seltsamsten Typen durch die riesigen Bögen kommen und gehen, während die Geräusche ihrer Handys und Gespräche von der hohen Decke mit ihren Art-Deco-Lüstern verschluckt und immer wieder von Durchsagen übertönt wurden, die betonten, wie wichtig es sei, wachsam zu bleiben und jede verdächtige Aktivität sofort zu melden. Es lag eine Spannung in der Luft, die ihn an die Zeit unmittelbar nach 9/11 erinnerte: Die Leute hatten es eiliger als gewöhnlich, als bedeutete der Aufenthalt in einem Bahnhof mittlerweile eine tödliche Version des Spiels ›Die Reise nach Jerusalem‹. Die Mienen waren verkniffen und misstrauisch und ängstlich. Augen huschten unruhig hin und her, versuchten, in Gesichtern zu lesen, die sie früher vergnügt übersehen hätten. Überall stand Polizei herum und ein halbes Dutzend Soldaten patrouillierte in Kampfuniform, M-16 im Anschlag. Allerdings gehörten sie keinesfalls zu Hort. Hier handelte es sich um Reservisten und für einen Agenten wie Treven war der Unterschied zwischen einem Freizeitsoldaten und einem JSOC-Veteranen für schwarze Operationen so deutlich, wie der zwischen einem Kind, das ›Touch-Football‹ spielt, und einem abgehärteten NFL-Profi. Horts Jungs blieben unsichtbar, bis sie einem eine Kapuze über den Kopf zogen oder eine Kugel in den Kopf jagten. Die Burschen hier waren reines Sicherheitstheater. Sie sollten einfach männlich aussehen und einer verunsicherten Öffentlichkeit demonstrieren, dass Etwas Getan Wurde, und Treven nahm an, sie wären zumindest dieser Aufgabe gewachsen.
    Hort tauchte kurz nach neun Uhr auf. Er trug Zivilkleidung – Khakihose und grünes Polohemd – und hatte eine blaue Nylon-Sporttaschedabei. Seine Miene war ungewöhnlich verhärmt, am Rande der Erschöpfung. Er sah aus wie ein Mann, der einen großen Verlust erlitten hat und jetzt befürchtet, am Ende ohne alles dazustehen.
    Er ging langsam durch die Wartehalle und drehte den Kopf nach links und rechts, bis er Treven erblickte. Als er näherkam, schloss Treven die Finger um den Griff der Glock, ließ den Daumen aber außen auf der Bauchtasche ruhen. Wenn nötig, konnte er durch das Ding hindurchschießen, und bis dahin sollte die Waffe unsichtbar bleiben. Er suchte den Raum ab, konnte aber nirgendwo jemanden sehen, der verdächtig wirkte.
    Hort blieb ein, zwei Meter entfernt stehen. Er setzte sich nicht und Treven stand nicht auf.
    »Ich

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