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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Ihnen lieber ist, können Sie mich gerne hier erschießen. So oder so, Ben. Ich bitte Sie. Lassen Sie mein Mädchen laufen. Sie hat Ihnen nichts getan, hat niemandem etwas getan. Sie kennen Sie ja nicht einmal. Bitte. Lassen Sie sie einfach gehen.«
    Seine Stimme brach und er verstummte. Er räusperte sich, atmete tief aus und wischte sich mit dem Handrücken heftig über die Wangen, erst in die eine, dann in die andere Richtung.
    Eine Weile saßen sie schweigend da. Horts Zigarre verlosch langsam in der Dunkelheit.
    »Die anderen«, sagte Treven. Er wusste, dass er ein Zugeständnis machte und Hort es als solches erkennen würde. »Sie wollen nicht nur die Diamanten. Sie wollen, dass Sie Ihre Henker abziehen. Und uns von den Todeslisten löschen, auf die Sieuns gesetzt haben.«
    »Ich bin jetzt Zivilist, Ben. Ich kann da nichts mehr tun. Als Vorsitzender der Kommission, die ich erwähnte, wäre es allerdings möglich.«
    Treven starrte ihn an. »Sie sind wirklich unglaublich.«
    »Ich dachte, Sie würden eine andere abscheulich eigennützige Formulierung finden«, sagte Hort. »Aber es ist eine Tatsache.«
    Treven antwortete nicht. Es war wieder einmal genau das, was er von Hort erwartet hatte. Aber das hieß nicht unbedingt, dass es gelogen war.
    »Betrachten Sie es doch so«, sagte Hort. »Sie haben die Diamanten. Und ich bin jetzt Zivilist, Sie können also jederzeit an mich herankommen. Lassen Sie mich beenden, was ich angefangen habe. Helfen Sie mir, den Anschlag auf die Schule zu verhindern. Und lassen Sie Mimi frei. Was haben Sie zu verlieren? Lassen Sie sie einfach laufen.«
    Treven musterte ihn. Er hatte Hort noch nie so kleinlaut erlebt. Er war nicht sicher, ob es objektiv daran lag, was dem Mann zugestoßen war, oder ob er ihn nur in einem neuen Licht sah.
    »Warum haben Sie im Capital Hilton versucht, uns auszulöschen?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe nicht versucht Sie auszulöschen. Wie gesagt, es ging um die anderen.«
    »Das kaufe ich Ihnen nicht ab. Sie hätten es mir sagen können.«
    »Wie denn? Sie hatten kein Handy, jedenfalls keines, das sie jemals eingeschaltet hätten. Und Sie haben sich nicht bei mir gemeldet.«
    Das konnte durchaus sein. Unmöglich, es mit Sicherheit zu wissen. Aber Treven missfiel gewaltig, dass er Hort gerne glauben wollte.
    »Egal. Dann anders. Warum wollten sie die anderen auslöschen?«
    »Das muss Ihnen doch klar sein. Sie wissen zu viel. Über meine Verwicklung. Über alles.«
    »Ich ebenso.«
    »Wie gesagt, Sie sind der Einzige, dem ich vertraue.«
    »Selbst wenn ich Ihnen glauben sollte, was nicht der Fall ist – Sie wären noch genauso motiviert, die anderen töten zu lassen, wie vorher. Vielleicht sogar mehr.«
    »Mag sein, dass die Motivation noch vorhanden ist. Aber die Mittel habe ich nicht mehr. Sie kriegen es anscheinend nicht in Ihren Kopf, dass ich jetzt Zivilist bin. Sie haben die Diamanten, sie können überall hingehen, wo Sie wollen. Und wie gesagt, sie können auch später noch Jagd auf mich machen. Sogar auf meine Tochter, wenn ich etwas tun sollte, das Ihnen missfällt. Ich weiß nicht, wie ich Sie vernünftigerweise daran hindern sollte.«
    Treven dachte nach. Sie hatten vereinbart, dass er Hort umbrachte, wenn sich, wie zu erwarten, die Möglichkeit dazu ergab. Vielleicht entpuppten sich die ›Diamanten‹, die er ihnen gegeben hatte, im Nachhinein als Fälschungen, wie damals bei Larison. Vielleicht würden sie weiter von einem aus dem Ruder gelaufenen Überwachungsstaat gehetzt werden. Aber wenn nicht einmal das Leben seiner eigenen Tochter Hort dazu bringen konnte, mitzuspielen, was dann?
    Leider ergab eine Menge von dem, was Hort gesagt hatte, durchaus einen Sinn, wenn Sinn das richtige Wort dafür war. Sie hatten die Lage falsch eingeschätzt. Hort konnte ihnen lebend möglicherweise mehr nützen als tot. Vielleicht schaffte er es, den Staatsstreich zu verhindern und die Dinge wieder ins Lot zu bringen, wie er es ausgedrückt hatte. Ohne ihn würde das Räderwerk, das er in Gang gesetzt hatte, wahrscheinlich ein unaufhaltsames Eigenleben entwickeln, wenn es nicht schon zu spät war.
    Und dann war da noch der Anschlag auf die Schule. Wie würde es sich anfühlen, so etwas zugelassen zu haben? Trevenwusste, dass er in seinem Job eine Menge übler Dinge getan hatte, bei denen die Grenze zwischen Gut und Böse verschwamm. Manches davon hielt ihn nachts wach. Manches ließ ihn an den Tag der Abrechnung und des Jüngsten Gerichts und sogar

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