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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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wienah sie daran waren, alles zu verlieren, was ihnen lieb und teuer ist. Und sie dürfen nie erfahren, dass ich hinter den Kulissen an den Fäden gezogen habe.«
    »Weil dann Schluss wäre mit dem Fäden ziehen.«
    »So ist es. Und dann würde die Sache möglicherweise aus dem Ruder laufen. Der Staatsstreich könnte Erfolg haben. Und die Unschuldigen würden gemeinsam mit den Schuldigen leiden.«
    »Aber Sie sind schuldig.«
    »Ja, das bin ich. Das Blut zahlreicher Amerikaner klebt jetzt an meinen Händen. Ich habe sie hingeschlachtet, Männer, Frauen und Kinder, und unabhängig davon, dass es für einen höheren Zweck war, werde ich dafür ewig in der Hölle schmoren, wenn es eine gibt.«
    Er sog an seiner Zigarre und hielt den Rauch einen Moment lang zurück, als wollte er sich beruhigen. Dann stieß er ihn heftig durchs Fenster aus.
    »Aber so lange ich lebe, bin ich fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass diese Opfer nicht umsonst waren. Und dazu brauche ich Ihre Hilfe. Denn Sie haben mich in eine unhaltbare Position manövriert.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Ich hatte nicht geplant, so früh meine Deckung aufzugeben und diese Rede zu halten. Ich brauchte meine Position, um die Dinge auf Kurs zu halten. Aber dann kamen Sie daher, entführten meine Tochter und zwangen mich, die Karten aufzudecken.«
    »Ich weiß immer noch nicht, wovon Sie eigentlich reden.«
    »Ich spreche davon, dass Dan Gillmor der neue Leiter der Antiterror-Zentrale ist. Er führt die Dschihadisten-Gruppen, die hinter den ganzen Anschlägen stecken. Und er ist keineswegs überzeugt, dass das Land schon weit genug an den Rand des Wahnsinns getrieben wurde, um eine Aussetzung der Verfassung und die Verhängung des Kriegsrechts zu akzeptieren. Er plant noch einen weiteren Anschlag. Der ihm Blankovollmachtenverschaffen soll.«
    Treven wich das Blut aus dem Gesicht. »Eine Schule.«
    Hort sah ihn an. »Ja, richtig. Ein Anschlag auf eine Grundschule mit zahllosen Opfern. Danach kann der Präsident tun, was er will, und der Rest der Regierung und die Bevölkerung werden ihn noch dazu ermutigen. Der Staatsstreich wird ein
Fait accompli
sein. Ich kann ihn nicht mehr aufhalten.«
    Treven war so wütend, dass er den Mann hätte erschießen können. »Gottverdammt, Hort, was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?!«
    »Es spielt keine Rolle, was ich denke. Was zählt, ist, wo wir jetzt stehen.«
    »Pferdekacke. Warum mussten Sie ausgerechnet jetzt zurücktreten?«
    »Weil ich sonst nicht am selben Tag nach Los Angeles hätte verschwinden können, an dem mich der Präsident zu seinem Berater für Terrorismusabwehr ernannte. Weil ich nur eine geringe Chance sehe, unser hiesiges Treffen lebend zu überstehen. Und es wäre kontraproduktiv gewesen, zum Sterben hierherzukommen, ohne vorher das Beispiel zu setzen, das ich geben musste.«
    »Also riskieren Sie das Leben von – wie vielen? Dutzenden von Schulkindern? Massen? Zusätzlich zu all den Menschen, die Sie bereits auf dem Gewissen haben? Um Ihre Tochter zu retten?«
    Es kam keine Antwort.
    »Wissen Sie was, Hort? Wir sollten Ihrer Tochter eine Kugel durch den Kopf jagen, nur damit Sie wissen, wie es sich für all die Eltern anfühlt, denen Sie dieselbe Scheiße angetan haben. Die. Selbe. Scheiße.«
    Im Wagen wurde es still. Eine einsame Grille zirpte draußen.
    »Bitte tun Sie es nicht«, sagte Hort leise.
    »Ich tue es nur aus einem einzigen Grund nicht, und der ist,dass ich nicht so bin wie Sie.«
    »Das weiß ich, und ich bin dankbar dafür. Aber für Larison gilt das nicht. Bitte, lassen Sie es nicht zu.«
    »Larison ist sein eigener Herr.« Er war nicht sicher, ob er das ernst meinte oder ob er in seiner Wut Hort einfach quälen wollte.
    »Hören Sie mir zu. Ich habe Ihnen die Diamanten gegeben. Sie können mich jetzt umbringen, wenn es das ist, was Sie wollen. Legen Sie mich in den Kofferraum und fahren Sie mich irgendwohin, wo Larison auf meine Leiche pissen kann. Das würde ihm gefallen, glaube ich. Aber wenn Ihnen etwas an Ihrem Land liegt, dann lassen Sie mich noch ein bisschen länger leben. Niemand außer mir hat vor, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Und niemand anderer ist in der Lage dazu.«
    Treven schüttelte voll Abscheu den Kopf. »Sie sind der eigennützigste, scheinheiligste Lügner, der mir je untergekommen ist.«
    »Es ist mir bewusst, dass meine Bitte, mich lange genug am Leben zu lassen, um die Dinge zurechtzurücken, eigennützig ist. Ich kann nur wiederholen, wenn es

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