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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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vorsichtig. Nichts, außer Steinen. Er tastete die Tragschlaufen und Säume des Beutels gründlich ab.Keine verräterischen Ausbuchtungen oder Drähte. Kein Sender. Es war einfach ein Beutel. Okay.
    An der Haltestelle Vermont / Beverly befahl er Horton auszusteigen und sie blieben auf dem Bahnsteig zurück. Keine Frage, die Luft war rein, es sei denn, Horton hatte genügend Leute, um jeden einzelnen Zug der Red Line zu überwachen. Beim nächsten stiegen sie wieder ein. Sie fuhren bis North Hollywood, der Endstation, und gingen dann zum Chandler Boulevard, wo Treven zuvor ein gestohlenes Auto geparkt hatte. Diesmal war es ein dunkelblauer Honda Accord, eines der häufigsten Autos in Amerika. Eine überarbeitete Hausfrau hatte ihn dummerweise mit dem Schlüssel im Zündschloss stehen lassen, während sie nur mal schnell mit einem Stapel schmutziger Hemden in eine Reinigung in Culver City gerannt war.
    Er gab Hort den Schlüssel. »Sie fahren«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Ich sage es Ihnen unterwegs.«
    Es war schwer vorstellbar, dass Hort nach seinem Rücktritt noch Zugriff auf offizielle Überwachungsinstrumente hatte. Außerdem wusste Treven im Unterschied zu den anderen, dass Hort nichts dergleichen benötigt hatte, um sie im Capital Hilton aufzuspüren – das verdankte er schlicht und einfach Trevens Anruf. Darüber hinaus war es Nacht, sodass es den Satelliten schwerer fiel, sie zu verfolgen. Trotzdem ließ er Hort einen umständlichen GAG fahren, der dieselben Unterführungen und Tiefgaragen umfasste, die sie schon nach Keis Entführung benutzt hatten, um ihre Bewegungen zu verschleiern. Rains Wanzenspürgerät blieb die ganze Zeit stumm.
    Schließlich erreichten sie den Lake Hollywood Drive, eine einsame, kurvenreiche Strecke in den Hollywood Hills oberhalb des Speicherbeckens. In einer Kehre, die teilweise von Gebüsch und ein paar vertrockneten Bäumen verborgen war, befahl Treven Hort, rechts ranzufahren. Normalerweise hätte er ungernan einer solchen Stelle gehalten, weil immer die Gefahr bestand, dass ein Streifenwagen auf der Suche nach ein paar geilen Jugendlichen vorbeikam, die es in den Hügeln in ihren Autos trieben. Aber die Polizei von Los Angeles war derzeit sicher mehr damit beschäftigt, die kritische Infrastruktur zu schützen.
    Hort schaltete Zündung und Scheinwerfer aus und blickte aus seinem Fenster. »Kein schlechter Platz, um eine Leiche abzulegen«, sagte er. »Ich hoffe, Sie hören mich vorher an.«
    »Ich lausche.«
    »Stört es Sie, wenn ich eine Zigarre rauche?«
    Treven packte den Griff der Glock fester und fühlte sich beruhigt durch ihr vertrautes Gewicht. »Wie Sie wollen.«
    Hort ließ das Seitenfenster herunter, dann zog er ein Aluröhrchen und einen Zigarrenschneider aus der vorderen Hosentasche. Er schraubte das Röhrchen auf, ließ die Zigarre herausgleiten und schnitt das Ende geschickt mit dem Zigarrenschneider ab. Er warf es zum Fenster hinaus, steckte sich die Zigarre in den Mund, holte ein Streichholz aus dem Röhrchen, riss es mit dem Daumennagel an, wartete einen Augenblick und zündete dann die Zigarre an, indem er sie sorgfältig drehte, um eine gleichmäßige Glut zu erreichen. Als er endlich zufrieden war, wedelte er das Streichholz aus und behielt es in der Hand, bis es abgekühlt war, bevor er es ebenfalls zum Fenster hinauswarf.
    »Eine kubanische Montecristo«, sagte er und lehnte sich zurück. »Entschuldigen Sie, aber ich habe nur die eine.«
    Treven hielt die Glock auf ihn gerichtet. »Genießen Sie sie.«
    Die Implikation war unmissverständlich und er musste es nicht aussprechen.
Es ist wahrscheinlich Ihre letzte.
    Hort stieß eine süßlich duftende Rauchwolke aus. »Ich weiß, was Sie denken. Sie glauben, ich stecke hinter den Anschlägen unter falscher Flagge. Dass ich dazugehöre.«
    »Wollen Sie das bestreiten?«
    »Nicht so, wie Sie glauben.«
    Trevens Augen passten sich der Dunkelheit an. Ein Dreiviertelmond stieg auf, dessen bleiches Licht von der Straße und dem Stausee unter ihnen reflektiert wurde. »Dann erklären Sie mal.«
    »Hat Rain Sie in das eingeweiht, was ich ihm von den angeblichen Zielen dieses Putsches erzählt habe?«
    »Ja.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Das System ist krank. Die Verschwörer suchen einen Vorwand, um an die Macht zu kommen und alles wieder ins Lot zu bringen, bevor sie die Macht an das Volk zurückgeben. Sie wiederum dachten, der ganze Plan wäre Wahnsinn und beauftragten uns, einige Schlüsselfiguren auszuschalten,

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