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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Grat.«
    Larison schluckte. Er hatte sich noch nie so verwirrt gefühlt. Oder so unsagbar erschöpft.
    »Ich brauche … ein bisschen Zeit«, sagte er.
    Rain nickte mitfühlend. »Ja, ich erinnere mich, was es für ein Schock ist, jemandem zu vertrauen. Ich war auch völlig durcheinander. Nach einer Weile gewöhnt man sich daran.«
    Larison schob die Glock unter den Hosenbund. Er fühlte sich, als hätte man ihm einen Schlag in die Magengrube versetzt. »Was zum Teufel haben Sie mir da nur gerade eingeredet?«
    »Ich habe Ihnen nichts gesagt, was Sie nicht schon wussten. Sie wollten es nur nicht wahrhaben.«
    Rain streckte ihm die Hand hin. Nach kurzem Zögern schlug Larison ein und schüttelte sie.

Kapitel
Neunundzwanzig
    Dox fuhr mit dem von Treven gestohlenen Honda in östlicher Richtung zur Union Station. Von dort aus konnte Kei einen Red-Line-Zug nehmen und im Handumdrehen zu Hause sein.
    Es hatte ihm widerstrebt, sie wieder in den Gepäcksack einschließen zu müssen, um sie zum Auto zu tragen, aber Treven hatte recht. Es wäre unvernünftig gewesen, das Risiko einzugehen, dass sie sich ausrechnen konnte, wo sie festgehalten worden war. In Wahrheit machte er sich allerdings weniger Sorgen darum, sie könnte zur Polizei laufen, als dass sie sich selbst nicht mehr leiden konnte, wenn sie es nicht tat. Besser, ihr einfach gar keine Anhaltspunkte zu geben, damit sie sich die Schuldgefühle ersparte.
    Das Schlimmste war, wie bereitwillig sie es zugelassen hatte. Er hatte ihr den Kopfhörer abgenommen und gesagt: »Süße, mir ist es nicht geheuer, hier zu warten, bis der Schwarze Mann zurückkommt. Er ist zu unberechenbar für meinen Geschmack. Daher würde ich Sie, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, jetzt gerne nach Hause bringen.«
    Sie hatte ihm in die Augen gesehen, klug genug, nach einer Lüge zu suchen, vertrauensvoll genug, zu glauben, dass er es ehrlich meinte, und einfühlsam genug, zu sehen, dass es tatsächlich so war. Dann hatte sie genickt und gesagt: »Okay.« Das war alles. Er trug sie in dem Sack nach draußen, öffnete im Kofferraumden Reißverschluss wieder, schloss sie ein und fuhr los, nahm eine umständliche Route mit vielen Unterführungen und Tiefgaragen.
    Nach fast einer Stunde Fahrt klingelte sein Handy. Er nahm ab. »Ja.«
    Treven meldete sich: »Okay, sie sind wieder da. Die Steine sind echt.«
    »Schön, das sind gute Nachrichten. Wie läuft es mit unserem Mann?«
    »Ich weiß nicht. Ihr Freund ist jetzt mit ihm allein. Versucht, ihn zu überreden, glaube ich.«
    Das klang nicht gut. »Überreden?«
    »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll. Er bat mich, rauszugehen und Sie von einem Münztelefon anzurufen. Und Ihnen mitzuteilen, dass wir uns wie geplant treffen, sobald wir drei kommen können.«
    Dox hoffte, dass dann noch drei übrig sein würden. Wenn es schiefging, was immer Rain da versuchte, würden es wahrscheinlich nur noch zwei sein. Oder einer.
    »Gut, danke für die Mitteilung. Wir sehen uns dann.«
    Er legte auf und beendete seine Fahrt in der Ducommun Street, einer verlassenen Sackgasse ein paar Ecken von der Union Station entfernt, wo er an dem zerrissenen Maschendrahtzaun vor einem leer stehenden Lagerhaus parkte. Er stieg mit Keis Umhängetasche aus und sah sich um, kniff die Augen vor der sengenden Sonne zusammen. Jemand hatte mit inzwischen verblasster roter Farbe
Unberechtigt abgestellte Fahrzeuge werden abgeschleppt
auf die verbretterten Tore des Gebäudes gesprüht, aber angesichts des Unkrauts, das zwischen den Spalten des Pflasters wucherte, und des Mülls, der sich unter der schief hängenden Laderampe sammelte, glaubte er nicht, dass jemand die Drohung wahr machen würde.
    Er ging nach hinten und öffnete den Kofferraum. Kei schlossdie Augen und hob die Hand, um ihr verschwitztes Gesicht vor dem plötzlichen, gleißenden Licht abzuschirmen.
    Sie blinzelte ängstlich zu ihm hoch. »Sie werden mich wirklich gehen lassen?«
    Er fragte sich, ob man sich noch mieser fühlen konnte als er jetzt. Er würde nie wieder so etwas tun, ganz egal, wie hoch der Einsatz war. Niemals.
    Er streckte ihr die Hand hin. »Ich habe es Ihnen versprochen. Und es tut mir leid, dass die Fahrt so lang gedauert hat. Ich kann verstehen, dass Sie zu zweifeln begonnen haben. Außerdem muss es gotterbärmlich heiß gewesen sein da drin.«
    Nach einem Moment des Zögerns ergriff sie seine Hand und setzte sich auf. Sie sah sich um.
    »Wir sind ein paar Blocks von der Union Station entfernt«,

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