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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Herausforderung dar, Larison und Treven an der kurzen Leine zu halten. Keiner von beiden kam mir wie der geborene Teamspieler vor und ich vermutete, dass sie lange Phasen allein im Feld verbracht hatten und es gewohnt waren, die Dinge auf ihre eigene Art zu regeln. Außerdem wusste ich, dass Horton etwas gegen sie in der Hand hatte, aber leider nicht, was. Das bedeutete, zusätzlich zu irgendwelchen Alpha-Männchen-Sturheiten, mit denen ich mich bei Übernahme des Kommandos vielleicht herumschlagen musste, durfte ich nicht vergessen, dass für sie mehr auf dem Spiel stand als nur das Honorar für die Operation.
    Doch Horton hatte recht – ich brauchte mindestens vierLeute und selbst dann würde es nicht leicht sein. Wir wussten, dass Shorrock im Wynn absteigen wollte, aber das war schon so ziemlich alles. Wir kannten seine Zimmernummer nicht und, abgesehen von der Eröffnungsrede, auch nicht seinen Terminplan. Angesichts der Größe des Hotels mussten wir schon sehr viel Glück haben, um ihn ohne zusätzliche Informationen aufzuspüren und abzuservieren, mal ganz abgesehen von einem Hinscheiden aus »natürlichen Ursachen«. Trotzdem hatte ich schon eine Idee, wie wir uns an seine Fersen heften konnten, und ich hätte sie einfach so vortragen können. Doch ich besaß keine unmittelbare Autorität über diese Leute und beschloss daher, sie erst nach ihrer Ansicht zu fragen. Ich spürte, dass die Dinge glatter laufen würden, wenn ich ihnen sanft auf die Sprünge half, statt ihnen einfach meine Schlussfolgerungen vorzusetzen. Also bat ich Treven und Larison um ihre Meinung.
    »Die Eröffnungsrede«, erwiderte Treven sofort. »Alle Ausgänge sichern, ihm folgen, wenn er fertig ist, rotierende Beschattung, bis sich eine Chance ergibt.«
    Es war die Antwort, die ich von Treven erwartet hatte. Er kam mir etwas ehrgeiziger und weniger gerissen vor als Larison, und das gefiel mir nicht. »Die Eröffnungsrede ist verlockend, weil es unser einziger Fixpunkt ist«, sagte ich. »Aber das ist auch das Problem. Höchstwahrscheinlich wird er vorher und nachher von Leuten umlagert sein. Und schlimmer noch, weil es sein einziger öffentlicher Auftritt ist, sind seine Leibwächter sicher besonders wachsam und bleiben dicht bei ihm. Ein Versuch kann nicht schaden, besonders wenn wir keine andere Möglichkeit finden, uns an ihn dranzuhängen, aber erste Wahl ist es nicht, finde ich.«
    »Was dann?«, fragte Treven.
    Ich rieb mir das Kinn, als würde ich nachdenken. »In seiner Akte steht, dass er ein Fitnessfreak ist«, sagte ich. »Möglicherweise könnten wir das irgendwie ausnützen.«
    »Sie denken an den Fitnessraum?«, fragte Treven.
    Ich nickte langsam, als begänne ich, mich für die Idee zu erwärmen. »Vielleicht. Ja, schon möglich.« Ich wandte mich zu Dox. »Was meinst du?«
    Draußen kläffte ein Hund mit sich überschlagender Stimme, wahrscheinlich ein kleiner und, wie es sich anhörte, außergewöhnlich neurotischer Köter. Seit unserer Ankunft hatte er immer wieder losgebellt und das Geräusch war wie Fingernägel, die über eine Schiefertafel kratzten, man konnte es nur schwer ausblenden. Dox stand auf, zog die Vorhänge einen Spalt weit auseinander und sah hinunter. »Wünschte, der Köter würde sich mal abregen«, sagte er. »Sieht aus, als hätte ihn jemand neben dem Pool angebunden. Ist doch überhaupt keiner in der Nähe, was kläfft er denn so? Der hat Glück, dass ich mein Gewehr nicht dabei habe.«
    Wenn Dox ein Ziel hatte – eines, das er durch sein Zielfernrohr betrachtete –, war seine Konzentration geradezu übernatürlich. Aber wenn er nicht ganz bei der Sache war, stand er häufig voll daneben. »Was meinst du?«, wiederholte ich mit der Geduld, die Teil unserer Partnerschaft war.
    Dox ließ die Vorhänge wieder zufallen und setzte sich zurück aufs Bett. »Verflixt, Partner, du weißt, ich arbeite am besten unter freiem Himmel. Bei so was muss ich mich ganz auf dich verlassen. Hauptsache ist, denke ich, wir erwischen ihn irgendwo allein und ohne Kameras. Könnte klappen im Fitnessraum. Oder auf dem Klo. Wahrscheinlich trinkt er literweise Kaffee, oder grünen Tee, wenn er so ein Gesundheitsfanatiker ist, und dann muss er ja irgendwann zum Pinkeln. Wir folgen ihm, sprühen ihm das Zeug ins Gesicht, fahren zurück nach L. A. und gönnen uns ein Bierchen.«
    »Wir müssen das Zyanid erst testen«, sagte Larison. »Und falls es funktioniert wie beschrieben, ein Gegengift kaufen. Wer weiß, was Hort in

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