Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
nächste, sagen wir: dreißig Minuten später kommen und die Überlappung mit Shorrocks Aufenthalt wäre immer noch groß genug. Damit sind wir schon bei fast zehn Stunden. Und ich würde darauf wetten, dass er eher früh als spät kommt. Der Teil seines Tagesablaufs, auf den er am meisten Einfluss hat, ist der vor den Konferenzen. Außerdem ist er hauptsächlich hier, um sich bewirten und umwerben zu lassen. Das wird am Abend stattfinden. Wenn wir unsere Karten richtig ausspielen, stehen die Chancen also tatsächlich wesentlich besser als fifty-fifty.«
    Dox trommelte sich mit den Fingern auf den Bauch. »Keine schlechte Gewinnerwartung für Vegas. Und es könnte noch eine andere Möglichkeit geben, obwohl das in der Stadt der Sünde eher ein Schuss ins Blaue wäre. In der Akte steht, dass er ein regelmäßiger Kirchgänger ist. Jeden Sonntag.«
    »Woran denkst du?«, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Na ja, planmäßig reist er am Sonntag ab. Ein frommer Mann würde vielleicht auf dem Rückweg im Haus Gottes Station machen. Wenn sein Flug an der Ostküste ankommt, ist es dort durch den dreistündigen Zeitunterschied zu spät dafür.«
    Ich nickte. »Einverstanden, ein Schuss ins Blaue. Und schwervorauszuberechnen, wo er hingehen würde.«
    »Ja, du hast wahrscheinlich recht. Andererseits, wie viele Kirchen kann es in Las Vegas schon geben?«
    »Hunderte«, erwiderte ich. »Wenn man mit Hospitälern Geld verdienen will, geht man dahin, wo die Leute krank sind.«
    Larison sagte: »Das mit dem Fitnessraum gefällt mir. Wir können uns abwechseln, wie Treven sagte, mit dreißigminütigen Pausen dazwischen, um die zeitliche Abdeckung zu erweitern. Wenn einer von uns ihn drinnen sieht, alarmiert er die anderen. Es gibt hier einen großen Wellnessbereich und wenn er irgendetwas davon benutzt – Toilette, Dusche, Dampfbad, Spa, Sauna –, müssen wir ihn nur eine Sekunde lang allein erwischen. Die Sauna oder die Toilette wären ideal. Im einen Fall könnte man es leicht als Herzanfall hinstellen, im anderen als Embolie.«
    Ich nickte nachdenklich, als ob ich mich von Argumenten überzeugen ließe, die ich selbst noch nicht voll durchdacht hatte.
    »Einen Mann im Dampfbad zu erledigen«, meinte Dox. »So ausgedrückt klingt es schmutzig.«
    Ich machte mir nicht die Mühe, darauf hinzuweisen, dass niemand es so ausgedrückt
hatte
.
    Treven sagte: »Der Fitnessraum leuchtet ein.«
    Der Hund bellte wieder. Dox zuckte zusammen und sagte: »Autoalarmanlagen, Leute, die in aller Öffentlichkeit in ihre Handys brüllen, und Leute, die ihre kläffenden Köter nicht zum Schweigen bringen. Und solche, die im Flugzeug die Lehne ganz zurückkippen, wenn wir schon dabei sind. Bei Gott, es gibt einfach keine Höflichkeit mehr auf der Welt! Hört mal, ich hol mir ein Mineralwasser aus dem Automaten. Möchte sonst jemand?«
    Die anderen schüttelten den Kopf. Dox ging hinaus.
    Wir sprachen noch eine Weile darüber, wie man am besten an Shorrock herankam und wie wir vorgehen würden, wenn er den Fitnessraum benutzte, und wie, wenn nicht. Ich bemerkte, dass Dox’ Abwesenheit sich ein wenig länger hinzog, als ein Gangzum Getränkeautomaten erforderte, und fragte mich, ob er, was ungewöhnlich gewesen wäre, ein wenig allein sein wollte und sich in einen der Aufenthaltsräume in der Lobby zurückgezogen hatte.
    »Wie steht es mit der Aufklärung?«, fragte Treven. »Wir müssen uns mit den Gegebenheiten des Hotels und seinen Besonderheiten vertraut machen, aber wenn wir alleine durchs Kasino spazieren, fallen wir auf. Einzelgänger sind hier ungewöhnlich und das Personal, das die Monitore überwacht, könnte Verdacht schöpfen.«
    Niemand antwortete und in der folgenden Stille merkte ich, dass der Hund endlich zu kläffen aufgehört hatte. Es war eine Wohltat.
    »Ein wichtiger Einwand«, sagte ich. »In einer solchen Situation besorge ich mir normalerweise eine Begleiterin über einen Escortservice. Denen ist es egal, was man macht oder was man sagt, so lange sie bezahlt werden, und wenn ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, zum Beispiel, dass man ständig über die Schulter schaut oder taktische Maßnahmen trifft, schreiben sie es normalerweise der Tatsache zu, dass man verheiratet ist und Angst hat, mit ihnen gesehen zu werden.«
    »Ja, das funktioniert«, sagte Treven. »Ich habe es auch schon so gemacht.«
    Larison nickte. »Gute Idee.«
    Das Geräusch einer Schlüsselkarte, die ins Schloss geschoben wurde, ertönte und einen

Weitere Kostenlose Bücher