Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
wirken sie am besten. Da drin sind auch ein paar Ampullen Hydroxocobalamin, etikettiert als Adrenalin gegen Bienenstiche, falls jemand neugierig sein sollte, außerdem Spritzen. Wenn Sie sich für die Zyanid-Schiene entscheiden sollten, und das liegt natürlich ganz bei Ihnen, würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie sich alle vorbeugend eine Spritze verabreichen.«
    »Und was ist sonst noch drin?«, fragte ich. Ich fühlte mich gegen meinen Willen fasziniert und wunderte mich, warum ich mich nicht mehr dagegen sträubte.
    »Alles, was Sie nach menschlichem Ermessen benötigen könnten. Verschlüsselte Telefone, miniaturisierte Audiound Video-Rekorder, alles. Wenn Sie mit mir arbeiten, müssen Sie sich nicht in einem Laden für ausgemusterte Militärbestände eindecken. Das ist das modernste verfügbare Equipment.«
    Schon möglich. Es würde trotzdem alles nach Peilsendern abgesucht werden müssen.
    Ich sah mich im Speisesaal um. Kellner huschten leichtfüßig mit Tabletts voller Gebäck und frisch gepresstem Saft und Omeletts von Tisch zu Tisch. Die Touristen futterten ihre pochierten Eier ›Benedict‹ und diskutierten aufgeregt, wann die Boutiquen am Rodeo Drive öffneten. Die Filmtypen lächelten ihr leeres Lächeln, während sie neue Deals aushandelten und gebleichteZähne aus der Sonnenstudiobräune blitzten. Dox saß wachsam da, reglos wie eine Buddhastatue.
    Ich musste das Spray testen, bevor wir Ernst machten. Ich hätte es an Ort und Stelle an Horton ausprobieren und dabei gleich sehen können, wie gut das Gegengift wirkte, aber das hätte zu viel Wirbel verursacht. Nun ja, ich würde mir etwas einfallen lassen. Was den Inhalt einer Spritze anging, die mir Horton oder sonst jemand andrehen wollte, stand die Chance absolut gleich Null, dass ich sie verwenden würde. Es gab entsprechende Ausrüstungen im Handel.
    Ich musste mir eingestehen, dass ich auch mir selbst gegenüber nur noch praktische Einwände erhob. Und sie geschickt entkräftete.
    Was machte ich hier eigentlich? Ich hatte Delilah verlassen, weil sie in der Branche geblieben war. Aber wie sich jetzt herausstellte, bestand mein Problem nicht darin, dass ich aussteigen wollte. Im Gegenteil, es drängte mich zu sehr, selbst dabeizubleiben. Ich war wie ein trockener Alkoholiker und das Zusammensein mit Delilah führte mich ständig in Versuchung.
    Und was war das Erste, das ich tat, nachdem ich sie verlassen hatte? In eine Bar zu gehen, anscheinend.
    Ich warf einen Blick zu Dox. Es bedurfte nur eines vereinbarten Zeichens und er würde Horton eine Kugel in den Kopf schießen und mir durch den Seitenausgang nach draußen folgen.
    Das Problem war, ich wusste nicht, ob das das Ende meiner Schwierigkeiten bedeuten würde oder vielmehr nur den Anfang.
    Vielleicht rationalisierte ich auch nur. Ich wusste es nicht. Vielleicht hatten Dox und Kanezaki recht, was mich betraf.
    Ich holte tief Atem und stieß die Luft langsam wieder aus. »Ich hatte exakt zwei Klienten, bei denen ich herausfand, dass sie mich angelogen hatten«, sagte ich. »Wissen Sie, was aus ihnen geworden ist?«
    »Ich kann es mir vorstellen«, meinte er trocken.
    »Wenn ich einen Auftrag annehme, haftet der Klient mit seinem Leben. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Ich habe nichts anderes erwartet.«
    »Keine Frauen oder Kinder. Keine Nebenfiguren. Keine B-Teams.«
    »Verstanden.«
    »Haben Sie Treven und Larison gesagt, wie viel Sie mir bezahlen?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    Er dachte wahrscheinlich, ich wollte sie übers Ohr hauen. »Dann sorgen Sie dafür, dass sie es wissen«, sagte ich. »Jeder bekommt ein Viertel des Kuchens und ich möchte keinerlei Zweifel an seiner Größe lassen.«
    Er nippte an seinem Kaffee. »Ich bewundere einen ehrlichen Mann.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    Er lächelte ganz schwach. »Sie warten auf Sie. In Las Vegas.«

Kapitel
Acht
    Ich saß auf einem von zwei Doppelbetten im Embassy-Suites-Hotel abseits des Sunset Strip, Dox zu meiner Linken, Larison und Treven auf dem Bett gegenüber. Wir würden später am Tag im Wynn einchecken, aber waren wir erst einmal dort, sollte man uns so wenig wie möglich zusammen sehen. Jetzt bot sich die beste Gelegenheit, die Shorrock-Sache von Angesicht zu Angesicht durchzusprechen.
    Es war ein seltsames Gefühl, die Operation zu leiten. Normalerweise kommandiere ich lieber nur mich selbst herum und auch wenn man die Zusammenarbeit mit Dox und manchmal mit Delilah als eine Art Vorübung bezeichnen konnte, stellte es eine

Weitere Kostenlose Bücher