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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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vermutlich während Shorrock das Fernsehgerät nach der Kamera abtastete. Dann sagte er: »Was … was soll das?«
    »Sir, es geht darum, dass Sie mich dafür entschädigen, Ihnen den USB-Stick auszuhändigen, auf dem Ihr heißes Intermezzo mit einer Prostituierten in Las Vegas in bester Bildqualität aufgezeichnet ist.«
    »Das ist ein Bluff. Wer sind Sie?«
    Es lag keine Überzeugung in seiner Stimme und ich kam zu dem Schluss, dass er einfach nur vorsichtig war, was er sagte. Natürlich hatte er Angst, dass das Gespräch aufgezeichnet wurde.
    »Im Augenblick bin ich der einzige Mensch, der Sie vor persönlicher und beruflicher Demütigung und Demontage schützen kann, Sir. Und ich wünsche mir ernsthaft, dass Sie michdabei unterstützen.«
    »Wie unterstützen?«
    »Einfach, indem Sie mir tausend Dollar in bar überreichen. Was, wie Sie mir unter den gegebenen Umständen zustimmen werden, ein echter Schnäppchenpreis ist.«
    In seiner Branche hatte Shorrock natürlich Erfahrung mit Erpressung und seine nächste Frage bewies das. »Nur einmal rein theoretisch, falls Sie irgendeine Art Bandaufzeichnung hätten, was nicht der Fall ist, weil ja nichts Unrechtes geschehen ist, aber nur einmal angenommen, dann würden Sie eine Kopie ziehen und ihre erpresserischen Forderungen in ein festes Einkommen ummünzen wollen. Warum sollte da irgendjemand mitspielen?«
    »Sir, Ihre Besorgnis ist berechtigt und ich kann Ihnen nur versichern, dass ich dieses Spiel, wie Sie es nennen, schon lange spiele, und meine Diskretion ist der Grund dafür, warum ich dazu ohne viel Aufhebens in der Lage war. Ist Ihnen schon einmal zu Ohren gekommen, dass jemand im Wynn aufgeflogen wäre? Natürlich nicht, und ich sage Ihnen auch, warum. Es liegt daran, dass ich jedes Mal prompt für die inkriminierende Aufzeichnung bezahlt werde, und damit ist die Angelegenheit erledigt. Aber wenn Sie der Erste sein wollen, der pampig wird und auf stur schaltet, das liegt ganz bei Ihnen. Ich persönlich würde Ihnen empfehlen, es so zu halten, wie alle anderen: die Tausend zu berappen, sie unter Erfahrung zu verbuchen und die Sache zu vergessen.«
    Es entstand eine Pause, während der Shorrock wohl seine Chancen kalkulierte. Seine Stimme klang gepresst, aber er brachte heraus: »Na schön, nur weil ich sowieso gerade nicht schlafen kann und die Sache mich amüsiert: Selbst wenn ich Sie bezahlen wollte, hätte ich keine Tausend in bar bei mir.«
    Ein Einwand gegen den Betrag, nicht das Prinzip. Das und die Tatsache, dass er noch nicht aufgelegt hatte, bestärkten mich in der Überzeugung, dass die Sache funktionieren würde.
    »Selbstverständlich, Sir, das ist nach einem Abend im Kasino nichts Ungewöhnliches. Aus diesem Grund stehe ich gerade direkt neben einem Geldautomaten. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie kommen herunter und heben das Geld ab. Ich beobachte sie von einem Punkt der Kasinoebene aus. Wenn Sie fertig sind, werde ich an Ihnen vorbeischlendern. Ich gebe Ihnen den USB-Stick und Sie überreichen mir das Geld. Ein äußerst diskreter Austausch und angesichts des Schadens, der damit verhindert wird, würde ich sagen, es handelt sich um die beste Investition Ihres Lebens. Wenn Sie aber nicht in fünf Minuten hier sind, muss ich annehmen, dass Sie nicht interessiert sind – dann können Sie einen Trailer des Videos auf ausgewählten Internetseiten betrachten. Und wer weiß? Vielleicht sogar in den Abendnachrichten.«
    Ich wusste, dass wir ihn am Haken hatten, noch bevor er sagte: »Wo sind Sie?«
    »Nicht weit vom
Blush
-Nachtclub. Gleich rechts vom Eingang, wenn man davor steht, befindet sich ein Geldautomat. Den meine ich. Ach, und so ungern ich Sie unter den Umständen darum bitte, würden Sie sich die Mühe machen, mir die Kamera mitzubringen? Sie war teuer.«
    »Das glaube ich jetzt nicht.«
    »Ich verstehe vollkommen, Sir, und ich weiß, wie unangenehm das für Sie sein muss, aber wenn Sie sich einfach an den Plan halten, ist die Angelegenheit in fünf Minuten vom Tisch. Und falls Sie sich dann besser fühlen: Sie sind ja nicht der Erste. Vegas, Sie wissen, was ich meine?«
    Dox legte auf und wir gingen an getrennte Spielautomaten mit Blick auf den Bankautomaten. Ich konnte mir vorstellen, was in Shorrock jetzt vorging: Er versuchte, seine Panik unter Kontrolle zu bringen und überlegte, wie die Chancen standen, für seine tausend Dollar tatsächlich das zu bekommen, was er haben wollte. Außerdem musste er sich eine Story für den

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