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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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gehört Ihnen.«
    »Danke«, erwiderte Shorrock und schob sich an mir vorbei. Währenddessen wirbelte ich im Gegenuhrzeigersinn herum und verpasste ihm einen Stoß mit der Handwurzel gegen den Hinterkopf. Nicht hart genug, um sein Genick zu verletzen oder ihn gegen die marmorne Rückwand der Kabine zu schleudern, wo er sich die Nase brechen oder einen Zahn hätte verlieren können. Aber so hart, dass seine Schaltkreise mindestens eine Sekunde lang aussetzten. Länger brauchte ich nicht, um hinter ihm einzutreten und die Tür zu verriegeln.
    Mein Stoß mit der Handwurzel hatte ihn stolpern lassen, aber er fiel nicht, und als er sich zu mir umdrehen wollte, legte ich ihm den linken Arm um den Hals, sodass seine Luftröhre in meiner Ellenbogenbeuge zu liegen kam, packte meinen rechten Bizeps und presste ihm die rechte Hand fest gegen den Hinterkopf. Der
Hadaka-Jime
-Griff, so vielseitig wie wirksam. Ich spannte die Muskeln und klemmte ihm die Halsschlagadern mit diesem Nussknackergriff von Bizeps und Unterarm ab, zog den Kopf ein und vergrub ihn in seinem Rücken. Ich spürte die Panik durch seinen Körper schießen und er versuchte, sichloszureißen, erst nach der einen, dann der anderen Seite, beide Male vergeblich. Ich ließ mich gegen eine der Marmorwände abdrängen und konzentrierte mich darauf, meinen Klammergriff mit dem richtigen Druck aufrechtzuerhalten. Im Unterschied zu dem absichtlich brutal und einschneidend angesetzten Würgegriff, den ich damals bei dem riesigen Söldner in Tokio verwendet hatte, war dieser hier fein abgestimmt. Eng genug, um die Halsschlagadern zu verschließen, aber nicht so massiv, dass er Quetschungen hinterließ. Wie jeder Judoka bestätigen kann, ist ein effektiver Würgegriff nicht zwangsläufig schmerzhaft und muss nicht einmal die Atmung behindern. Wenn man auf der Matte von einem Experten gewürgt wird, kann man fast ohne Atemnot das Bewusstsein verlieren.
    Ich spürte, wie er das Bein hob, um mir auf den Spann zu treten, was von einiger Erfahrung zeugte, aber ich wich dem Tritt ohne Probleme aus. Er krallte nach meinen Augen, konnte sie jedoch nicht erreichen. Sein Herumgefuchtel und Gezappel wurde hektischer. Er versuchte, seine Fingernägel in meine Arme und Hände zu graben, aber sie scharrten harmlos über das Tape und die multiplen Lagen Stoff. Dann, ganz plötzlich, fühlte ich, wie alle Kraft aus seinem Oberkörper wich. Seine Arme sackten schlaff herunter und er fiel gegen mich. Ich lehnte mich an die Wand, atmete langsam und konzentrierte mich darauf, den Druck gleichmäßig aufrechtzuerhalten. Ich hörte Schritte, als jemand den Raum betrat, aber er blieb am Knick des L stehen, wahrscheinlich an einem der Urinale. Es spielte keine Rolle mehr – die Zeit hatte sich endlich auf meine Seite geschlagen. Nach einer Weile hörte ich die Spülung, es rauschte Wasser ins Handwaschbecken, Papierhandtücher raschelten und wurden weggeworfen, dann entfernten sich die Schritte.
    Als ich sicher war, dass Shorrock nicht wieder zu sich kommen konnte, legte ich ihn flach auf den Boden und durchsuchte rasch seine Taschen. Alles, was er bei sich trug, waren seinZimmerschlüssel und die Kamera, die ich in seinem Zimmer versteckt hatte. Er hatte sich wohl geweigert, sie Dox zu übergeben, als der ihm sagte, dass er den USB-Stick in der Toilette abholen müsse. Wahrscheinlich, um eine Art Druckmittel in der Hand zu behalten. Es spielte keine Rolle. Hauptsache, wir hatten sie wieder und mussten uns keine Sorgen machen, dass jemand sie in seinem Zimmer entdeckte und misstrauisch wurde. Shorrocks Schlüsselkarte zu besitzen war auch nützlich, falls die Zeiten seines Kommens und Gehens darauf gespeichert waren. Ich erwartete nicht, dass jemand in diese Richtung ermitteln würde, aber je weniger Spuren man hinterließ, desto besser. Ich zog tausend Dollar hervor und schob sie Shorrock in die Tasche. Vermutlich merkte keiner, dass er unmittelbar vor seinem Tod am Bankautomaten gewesen war, aber falls doch, würde es komisch aussehen, wenn er das Geld nicht mehr bei sich hatte.
    Ich untersuchte seine Fingerspitzen, ob während des Kampfes Haut oder Haare von mir unter seine Fingernägel geraten waren – ich hatte nichts gespürt, aber Adrenalin unterdrückt den Schmerz, und es war nicht ausgeschlossen, dass er mich an der Kopfhaut gekratzt oder mir ein paar Haare ausgerissen hatte. Ich fand nichts. Ich holte das Sporttape aus der Tasche meines Blazers und wickelte es mir mit der klebrigen

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