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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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erklären.«
    »Warum müssen wir uns dazu sehen?«
    »Weil ich die Details nicht niederschreiben oder per Telefon übermitteln kann. Hören Sie, unter den gegebenen Umständen kann ich Ihr Zögern vollkommen verstehen. Es erübrigt sich also zu sagen, dass wir uns an jedem Ort und auf jede Art Ihrer Wahl treffen können.«
    Das gefiel mir nicht. Normalerweise ist die Opposition, mit der ich rechnen muss, quantitativ und qualitativ nur so ausgestattet, dass zufriedenstellende Sicherheitsmaßnahmen kein Problem darstellen. Aber wenn Horton wollte, konnte er schwere Kaliber auffahren. Ich dachte dabei an ein SWAT-Team, das auf der Suche nach Shorrocks bewaffnetem und gefährlichem Killer ein Restaurant umstellte, in dem ich gerade saß.
    »Es reicht noch nicht aus, dass soeben eine wichtige Figur aus dem Projekt ausgestiegen ist?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    »Nicht ganz. Es sind noch zwei personelle Veränderungen nötig, um sicherzustellen, dass das Projekt scheitert. Wenn das passiert, wird es die Firma eine Menge Geld kosten. Sie haben gezeigt, dass Sie der geeignete Mann dafür sind. Führen Sie den Job zu Ende, und es erwartet Sie ein gewaltiger Bonus.«
    Ich wusste nicht, ob ich das wollte. Aber was wollte ich eigentlich?
    »Wo sind Sie jetzt?«, improvisierte ich.
    »In der Stadt.«
    »In der Gegend, wo wir uns das letzte Mal getroffen haben?«
    »Ich könnte in zwanzig Minuten dort sein.«
    »Gehen Sie ins selbe Hotel. Ich rufe in weniger als einer Stunde an.«
    »Gut.«
    Ich legte auf.
    »Er hat noch mehr Arbeit für uns?«, fragte Dox.
    »Noch zwei Jobs. Und einen großen Bonus bei Vollzug. Wie klingt das?«
    Er lächelte. »Es klingt nach Geld, Partner.«
    »Vielleicht. Was hältst du von einem persönlichen Treffen?«
    »Du machst dir Sorgen, dass er den Jack Ruby für uns als Lee Harvey Oswald gibt?«
    »Etwas in der Art.«
    Er griff unter den Sitz und brachte die Wilson Combat zum Vorschein. »Der gute alte Oswald hatte keine von denen bei sich.«
    Ich dachte kurz nach und kam zu dem Schluss, dass es machbar war. »Fahr nach West Hollywood«, sagte ich.
    Als wir den Highway verlassen und auf dem Santa Monica Boulevard ein paar Kilometer in westlicher Richtung hinter uns hatten, rief ich Horton wieder an. An diesem Punkt konnte niemand, der uns abhörte, schnell genug ein Team hinter uns herschicken, daher spielte der Bruch der Kommunikationssicherheit, den ich gleich begehen würde, keine Rolle. »
Urth Caffé
«, sagte ich. Ich kannte das Restaurant von früheren Besuchen in L. A. und obwohl ich den Kaffee dort mochte, würden wir ihn heute nicht genießen können. »Ecke Melrose Avenue und Westmount Drive.«
    »Ich bin in weniger als zehn Minuten da.«
    Ich legte auf. Horton war ein präziser Mann und mir wurde klar, dass er sich in der Stadt ziemlich gut auskennen musste, um aus dem Stegreif seine Ankunftszeit so gut einzuschätzen. Ich war mir nicht sicher, was das zu bedeuten hatte, falls es überhaupt wichtig war, aber ich speicherte die Information für später ab.
    Wir parkten am Westmount Drive, knapp südlich der Melrose, und stiegen aus. Im Vergleich zu der Glutofenhitze von Las Vegas fühlte die Luft sich frisch an und der spätvormittägliche Himmel über den verschiedenen Palmen und Laubbäumen war von einem klaren, harten Blau. Im
Urth
steuerten wir die Toilette an und zwängten uns zwischen den achtlos plaudernden ›Angelenos‹ durch, die dicht gedrängt an Metalltischen im Schatten von grünen Sonnenschirmen vor dem Café und im Patio saßen. Der Kaffee roch himmlisch, aber wir hatten keine Zeit, und ich stand wegen des Treffens mit Horton unter Strom. Später vielleicht.
    Wir gingen zum Wagen zurück. Diesmal nahm Dox auf dem Rücksitz Platz, während ich mich ans Steuer setzte. Ich fuhr um den Block, immer wieder rechts herum, vorbei an Einfamilienbungalows, Apartmenthäusern ohne Fahrstuhl, kleinen, niedrigen Geschäftsgebäuden wie dem
Boshi Tree Bookstore
und der
Peace Gallery
, und dann das Ganze wieder von vorne. Grüppchen von Einkaufsbummlern schoben sich über die sonnendurchglühten Gehsteige, aber keine Spur von Horton. Doch auch keine Anzeichen für einen Hinterhalt – etwa schwarze Chevy Suburbans mit getönten Scheiben, hart wirkende Männer in Limousinen,die im Leerlauf am Straßenrand warteten, oder ein Trupp mit Sonnenbrillen und nicht zur Jahreszeit passenden Jacketts, der einen Kordon um das Restaurant zog und sich langsam darauf zubewegte.
    Mein Telefon

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