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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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summte – Horton. Ich nahm den Anruf an und sagte: »Ja.«
    »Ich bin hier, aber ich sehe Sie nicht.«
    »Verlassen Sie das Restaurant, biegen Sie links auf die Melrose und gleich wieder links auf den Westmount Drive ab. Wir sind in einer Minute da.«
    »Immer noch vorsichtig, wie ich sehe.«
    »Es ist sicher überflüssig.«
    Er gluckste. »Ich verstehe vollkommen.«
    Ich trennte die Verbindung und reichte mein Telefon nach hinten zu Dox. »Handys abschalten«, sagte ich. »Und nimm die Akkus heraus.« Horton kannte jetzt die Nummer und konnte uns im Auto anpeilen. Wahrscheinlich eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme, aber wenn man für das eine Prozent der Zeit, in der man ihn wirklich braucht, einen Rettungsschirm haben will, muss man ihn auch für die restlichen neunundneunzig Prozent aufspannen.
    Dox lachte. »Weil Handys im Auto im wunderbaren Staate Kalifornien illegal sind?«
    »Nein«, sagte ich, sah in den Rückspiegel und versuchte, meinen Frust zu verbergen. Dox’ Handygewohnheiten hätten uns in Bangkok einmal fast das Leben gekostet. »Es geht um …«
    Er lachte wieder. »Ich weiß, ich weiß, wir wollen ja nicht, dass jemand unseren Standort trianguliert. War bloß Verarsche, Partner. Obwohl ich nicht weiß, warum ich mir eigentlich die Mühe mache. Du fällst immer wieder drauf rein.«
    Ich seufzte. Daran würde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen. Ich werde vor einem Einsatz immer ganz still, aber Dox muss Witze reißen, und zwar meistens auf meine Kosten.
    Ich schaltete den Wanzendetektor ein und fuhr noch einmal um den Block, rechts auf den Westbourne Drive, rechts auf die Sherwood, rechts auf die Westmount. Ungefähr auf halbem Weg zur nächsten Ecke sah ich, wie Horton uns auf dem Gehsteig entgegenkam. Er war genauso gekleidet wie beim letzten Mal – kurzärmliges Hemd, in den Hosenbund gestopft, nirgendwo Platz für eine Waffe, höchstens in einem Knöchelhalfter. Oder vielleicht auch hinten im Hosenbund, was wir von hier aus nicht sehen konnten. Aber Dox hatte das Fenster heruntergefahren und hielt die Wilson Combat dicht unter der Kante. Wenn Horton seine Hände irgendwo hinwandern ließ, wo wir sie nicht sehen konnten, musste er schon schneller ziehen, als Dox den Abzug drücken konnte, und das war nur eine andere Art zu sagen, dass er auf der Stelle tot sein würde.
    Wir hielten neben ihm an und ich bedeutete ihm, auf dem Beifahrersitz einzusteigen. Er nickte, aber erst zog er höflicherweise die Hosenbeine über die Knöchel hoch und drehte sich einmal um die eigene Achse, damit wir uns vergewissern konnten, dass er auch hinten im Hosenbund keine Waffe stecken hatte. Er stieg ein und ich wendete rasch, das erste von verschiedenen Manövern, mit denen ich sicherstellen würde, dass wir nicht verfolgt wurden. Der Wanzendetektor blieb stumm.
    »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie beide sich die Zeit genommen haben«, meinte Horton. »Und lassen Sie mich sagen: Gute Arbeit in Las Vegas. Wir werden nie erfahren, wie viele Leben Sie gerettet, wie viele schwere Verletzungen Sie verhindert haben, aber bei dem, was Shorrock geplant hatte, dürfte die Zahl in die Tausende gehen.«
    »Bedanken Sie sich nicht bei mir«, erwiderte Dox. »Ich bin bloß hier, um Sie zu erschießen, wenn etwas schiefgeht.«
    Horton war klug genug, Dox’ liebenswürdigen Ton nicht mit einem Mangel an Entschlossenheit zu verwechseln. Er sagte: »Nun, dann lassen Sie uns dafür sorgen, dass nichts schiefgeht.«
    Ich fuhr erst in südlicher Richtung auf den La Cienega Boulevard, dann hielt ich mich an Nebenstraßen durch Wohnviertel, um den Verkehr auszufiltern. Es schien mir unwahrscheinlich, dass Horton riskieren würde, uns verfolgen zu lassen – er musste gewusst haben, dass er als unser Passagier buchstäblich die Mündung einer Waffe am Kopf haben würde. Trotzdem hielt ich ein paar Mal an, um sicherzugehen, dass niemand hinter uns war, und legte auch ein paar strategische, schnelle Wendemanöver hin. Angesichts von Hortons hoher Position ließ sich eine Satellitenüberwachung nicht ausschließen, aber das stellte keine unmittelbare Bedrohung dar. Mit dieser Möglichkeit würden Dox und ich uns später befassen. Natürlich konnte sich Horton die Nummernschilder eingeprägt haben, als wir neben ihm anhielten, aber ich hatte den Wagen unter einer Identität angemietet, die nicht zu mir zurückzuverfolgen war. Solange wir vorsichtig blieben, war alles in Ordnung.
    Als ich mich vergewissert hatte, dass uns niemand zu

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