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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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sodass er häufig nicht funktioniert?
    Jay Rosen, Professor für Journalistik an der NYU
    Wir Amerikaner sind die letzten Arglosen. Wir wollen verzweifelt daran glauben, dass die Regierung uns zumindest dieses eine Mal die Wahrheit sagt.
    Sydney Schanberg

Kapitel
Neunzehn
    Wir fanden ein geeignetes Hotel namens Rest Haven Motel. Es lag ein Stück abseits vom Pier in einem Mischgebiet, ein eingeschossiges, von der Sonne Santa Monicas ausgebleichtes Gebäude mit einem eigenen Parkplatz nach hinten hinaus und einem zweiten Zimmerkomplex mit eigenem Eingang. Ruhig, aber nah genug am Trubel der verkehrsreichen Kreuzung Pico Boulevard und Lincoln Boulevard, dass wir nicht unnötig auffielen. Dox parkte den Laster rückwärts ein, damit Larison und Treven unbemerkt aus dem Laderaum schlüpfen konnten, und ich zahlte bar für ein Zimmer im abgetrennten Nebenkomplex. Dann trudelten wir einer nach dem anderen hinein. Wir sahen furchtbar aus – ungeduscht, unrasiert, ungepflegt. Wie Leute in Schwierigkeiten. Wie Männer auf der Flucht.
    Wir zogen die beiden Matratzen auf den Boden herunter, dann verbrachten wir ein paar herrliche Stunden damit, abwechselnd in dem winzigen Bad zu duschen, uns zu rasieren und ein Nickerchen auf den Matratzen und den Sprungfederrahmen zu machen. Als Nächstes durchsuchten wir das Zimmer nach allem, an dem Larisons Tochter später erkennen konnte, wo sie festgehalten worden war. Wir spürten ein paar Streichholzbriefchen und einen Motelkugelschreiber auf, verschiedene Werbebroschüren über Hotelserviceleistungen und lokale Attraktionen. Außerdem zogen wir den Plastikeinschieber mit Adresse undTelefonnummer aus dem Zimmertelefon. Das würden wir alles später entsorgen, weit weg vom Motel. Dann machten wir uns an die eigentliche Arbeit.
    Als Erstes brauchten wir Kommunikationsmittel. Ich hatte die Mobiltelefone, die Horton uns gegeben hatte, untersucht und keine Peilsender gefunden. Aber irgendwie hatte er uns im Capital Hilton aufgespürt, darum hatten wir uns der Telefone sicherheitshalber im weit entfernten Culpeper entledigt. Somit brauchten wir neue und ich beauftragte Dox, uns unter einer falschen Identität, die seiner Ansicht nach bombensicher war, vier Prepaid-Handys von verschiedenen Händlern zu besorgen. Larison und Treven sollten derweil Mimi Kei beschatten. Wir wussten nicht, wo sie wohnte, daher mussten wir bei der Website der UCLA Filmakademie und der Akademie selbst ansetzen. Mir verordnete ich die tolle Aufgabe, einen Münzwaschsalon aufzutreiben und unsere Kleidung zu reinigen. Wir waren alle bei unserem letzten sauberen Satz angelangt.
    Bevor wir uns auf den Weg machten, rief Larison über den kostenlosen WiFi-Zugang des Motels Mimi Keis Facebookseite auf dem iPad auf. Sie war eine Schönheit – halb schwarz, halb Asiatin, Anfang zwanzig, dunkle Haare, die ihr in Ringellocken bis auf die Schultern fielen. Volle Lippen und ein lebhaftes Lächeln. Larison hatte recht gehabt, was die Fotos mit Horton betraf: Seine harte, professionelle Haltung war völlig verschwunden, er war ganz stolzer Vater.
    »Interessant, dass ihn die Bildunterschriften nicht identifizieren«, sagte ich. »Nur ›mein Dad‹.«
    Larison nickte. »Er hat ihr sicher erklärt, dass sie seine Identität diskret behandeln muss. Er ist zwar nicht der Präsident, hat aber einige gefährliche Feinde. Ich glaube, deshalb ist ihre Seite auch so gut gesichert. Ungewöhnlich für eine Studentin, die es in der Filmwelt zu etwas bringen will.«
    Treven sagte: »Wir sollten nicht davon ausgehen, dass sie eineahnungslose Zivilistin ist. Wenn Hort ihr beigebracht hat, auf Internetsicherheit zu achten, dann war das sicher nicht das Einzige. Es wäre nicht einmal ausgeschlossen, dass er ihr gesagt hat, sie müsse gerade jetzt besonders vorsichtig sein.«
    Ich sah ihn an. »Gutes Argument. Da frage ich mich doch …«
    Ich dachte eine Weile nach, dann sagte ich: »Wir wissen, dass Horton sich Sorgen um Kei macht. Welche Vorkehrungen hat er also sonst für ihre Sicherheit getroffen?«
    »Niemand weiß von ihr«, sagte Larison.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, erwiderte ich. »Aber ja. Horton beschützt sie hauptsächlich dadurch, dass er sie unsichtbar macht. Dafür gibt es einen Begriff, oder?«
    Treven nickte. »Sicherheit durch Verborgenheit.«
    »Genau«, sagte ich. »Sicherheit durch Verborgenheit. Das kann eine sinnvolle Ergänzung für andere Maßnahmen sein, aber würde ein Mann wie Horton sich allein darauf

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