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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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zwei Rammböcke transportiert wurden. Die Zeit war gekommen, sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden.
    Gemeinsam warteten Ben Cooper und Lucas Oxley und
lauschten dem an- und abschwellenden Klang der Sirenen, während sich die Einsatzfahrzeuge auf der Straße nach Withens über eine Bergkuppe nach der anderen quälten.
     
    Diane Fry sah zu, wie der Krankenwagen abfuhr. Sie hatte Ben Cooper mehrere Minuten lang beobachtet, während Jake Oxley von den Sanitätern auf eine Bahre gelegt und in Begleitung seines Vaters in den Wagen geschoben wurde.
    Endlich blickte Cooper auf und sah sie. Fry bemerkte den Ausdruck der Überraschung auf seinem Gesicht und entsann sich, dass sie immer noch den Schutzhelm trug, den sie sich von einem der Bauarbeiter geliehen hatte. Sie sah wahrscheinlich genauso schlimm aus wie er, dessen Gesicht und Hände vom Rauch geschwärzt waren wie bei einem Mitglied der Border Rats in voller Montur.
    »Ben«, sagte sie, »wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht den Helden spielen sollst.«
     
     
    Eine halbe Stunde später traf Detective Constable Gavin Murfin mit dem letzten Kontingent der Hilfsdienste in Withens ein. Ben Cooper hatte man mit der Anweisung ins Krankenhaus geschickt, sich dort durchchecken zu lassen. Und nachdem Murfin geklärt hatte, ob es weitere Verletzte gab, hatte er Neuigkeiten für Diane Fry.
    »Der vermisste Teddybär ist aufgetaucht«, sagte er.
    »Emma Renshaws goldener Plüschbär?«
    »Genau. Und rate mal, wo?«
    »Keine Ahnung, Gavin. Hat Alex Dearden ihn gehabt? Haben wir das Antiquitätenlager gefunden?«
    »Nein, so viel Glück hatten wir nicht. Er war im Auto.«
    »In welchem Auto?«
    »In ihrem Auto – in dem von Emma. Im Kofferraum.«
    »Dann hatten ihn die Renshaws also die ganze Zeit über und wussten nichts davon.«

    »Sieht so aus. Ein bisschen seltsam, wie?«
    »Ja.«
    »Oh, und das Krankenhaus sagt, dass es gut aussieht für den Pfarrer. Er hatte Glück. Die Mauer des Gebäudes, neben dem er stand, hat einiges von der Wucht des Schusses abgefangen, und der Großteil der Schrotkugeln hat ihn nur auf der rechten Seite, am Arm und am Bein, getroffen. Trotzdem war es die Rettung für ihn, dass so schnell jemand bei ihm war. Die Ärzte sagen, er wäre sonst verblutet.«
    »Geht es ihm schon gut genug, dass man mit ihm sprechen kann?«
    »Nein. Die meisten Schrotkugeln haben sie zwar aus ihm herausgeholt, aber von den Schmerzmitteln ist er immer noch nicht ganz da.«
    »Schade.«
    Murfin musterte sie.
    »Bist du sicher, dass alle okay sind, Diane?«
    »Ja«, antwortete Fry. »Alle sind okay.«
    Murfin drehte sich zu den uniformierten Beamten um, die gerade versuchten, die Ordnung unter den Bewohnern von Withens wiederherzustellen. »Ich schaue mal nach, was da drüben los ist«, sagte er.
    »Gavin …«
    »Ja?«
    »Solltest du nicht überprüfen, welche Anrufe Neil Granger von seinem Handy aus in der Nacht seines Todes gemacht hat?«
    »Habe ich. Das habe ich dir auch gesagt.«
    »Nein, hast du nicht«, bestritt Fry.
    »Na ja, jedenfalls habe ich es versucht. Aber du warst in dem Moment in ein Gespräch mit Ben vertieft. Ihr scheint euch ja intensiv ausgesprochen zu haben.«
    »Dann erzähle es mir noch mal, Gavin.«
    »Neil Granger hat mehrmals eine Nummer in Glossop angerufen.
Die Nummer war eingespeichert, und deshalb war es nicht schwer, den Teilnehmer herauszufinden.«
    Fry starrte ihn kopfschüttelnd an. »Das hättest du mir sagen müssen, Gavin. Wenn ich in dem Moment keine Zeit für dich hatte, hättest du es mir später sagen müssen. Das ist wichtig.«
    »Eigentlich nicht«, rechtfertigte sich Murfin. »Es war nicht unbedingt überraschend, wen er da angerufen hat.«
    »Hey!«
    Diane Fry drehte sich um. Ein Mann in einer gelben, fluoreszierenden Jacke und einem Helm stand hinter ihr und hielt etwas in der Hand, das in blaue Plastikfolie eingeschlagen war.
    »Was wollen Sie? Sind Sie einer von den Abrissleuten? Ich fürchte, Sie werden damit warten müssen. Heute werden Sie Ihre Arbeit hier nicht mehr fortsetzen können.«
    »Nein, ich arbeite für den National Grid. Tunnelwartung.«
    »Tut mir Leid, aber was immer Sie auch wollen, das ist im Moment ein schlechter Zeitpunkt. Sie müssen weitergehen.«
    »Ich tue nur, worum man mich gebeten hat. Und es war einer von Ihrem Verein, der das von mir wollte.«
    Der Mann schien Fry das Plastikbündel übergeben zu wollen, das er in der Hand hielt. Sie wich einen Schritt zurück.
    »Wie bitte? Was

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