Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
Vom Netzwerk:
Somerfield’s und half, den Planeten Erde zu retten.
    Der Mann mit dem Stock hatte Cooper aufgelauert, um ihr Gespräch dort fortzusetzen, wo sie es beendet hatten. Leider hatte Cooper komplett vergessen, worüber sie gesprochen hatten.
    »Ich habe ihre Nummern, wissen Sie.«
    »Wie bitte?«, sagte Cooper.
    »Die der Einbrecher. Der Diebe. Ich habe mir ihre Autonummern notiert.«
    »Ich bin sicher, die ermittelnden Beamten finden das sehr nützlich.«
    »Von wegen. Sie interessieren sich einen Scheiß dafür.«
    »Oh.«
    Seufzend stellte Cooper fest, dass er versehentlich an einen von der militanten Rentnerbrigade geraten war.
    »Es ist sogar auf der anderen Seite der Siedlung eingebrochen worden – in Southwoods Grange, dem großen Anwesen. Das gehört dem National Trust, soviel ich weiß. Die Einbrecher haben Antiquitäten mitgehen lassen, die ein Vermögen wert sind. Und dabei müssen sie genau an meinem Haus vorbeigefahren sein. Aber bei der Polizei stößt man ja nur auf taube Ohren. Die haben keine Zeit für unsereins.«
    »Ich bin sicher, dass die Beamten Ihre Beobachtungen notiert
haben«, sagte Cooper. »Wahrscheinlich haben sie noch viele andere Spuren zu verfolgen.«
    »Sie hören sich ja an wie einer von diesen Superdetektiven, wenn sie im Fernsehen erklären, wieso sie einen Mörder nicht geschnappt oder ein vermisstes Kind nicht gefunden haben. Die faseln immer was von zu vielen Spuren, die sie verfolgen müssen. Sie sind doch kein Kriminaler, oder?«
    »Nein«, sagte Cooper.
    »Dafür hätte ich Sie auch nie gehalten. Wahrscheinlich hängen Sie auch nur zu viel vor der Glotze wie ich.«
    »Da haben Sie sicher Recht.«
    »Auf jeden Fall ist das alles großer Mist. Die haben überhaupt keine Spuren. Sie haben nicht den geringsten Hinweis, wenn man nachfragt, nicht den geringsten. Und wenn ich ihnen meine Hilfe anbiete, wollen sie sie nicht. Wofür bezahlen wir unsere Polizei eigentlich, frage ich Sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber ich wette mit Ihnen, wenn ich wieder mal zufällig vergesse, auf der Straße meine Hose hochzuziehen, stürzen die sich wie die Geier auf mich.«
    Cooper machte vorsichtige Anstalten, sich in Richtung seines Autos zu entfernen, und zog seinen Einkaufswagen hinter sich her. Der Mann mit dem Stock folgte ihm.
    »Wo wohnen Sie eigentlich?«, wollte er wissen.
    »Oh, nicht hier in der Nähe.«
    »Dachte ich mir. Sie haben ja keine Ahnung von Edendale.«
     
     
    Nachdem Ben Cooper seine Einkäufe nach Hause gefahren und ausgepackt hatte, war es Zeit, einen Blick in die Sonntagszeitung zu werfen. Aus irgendeinem Grund kaufte er immer den Telegraph , obwohl er wusste, dass er niemals alle Teile lesen würde – selbst wenn er Interesse daran gehabt hätte, ein historisches Anwesen in Suffolk zu erwerben oder wenn ihn Sorgen wegen fallender Kurse der FTSE-100-Aktien plagen würden.
    Als Nächstes in seiner sonntäglichen Routine stand ein Besuch im Old School Nursing Home an, dem Pflegeheim, in dem seine Mutter seit kurzem lebte. Ihre Krankheit, sie litt unter Schizophrenie, hatte die Familie letztendlich gezwungen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie sie zu Hause auf der Bridge End Farm nicht länger würde pflegen können. Cooper warf einen Blick auf sein Telefon und widerstand der Versuchung, es für diesen Tag ganz auszuschalten.
    Eine Stunde später saß er bei seiner Mutter im Gemeinschaftsraum der Old School und versuchte, die Gerüche zu analysieren, die nur zum Teil von dem Desinfektionsmittel überdeckt wurden. Da wurde er zum vierten Mal an diesem Tag angerufen.

10
    L iz Petty von der Spurensicherung schüttelte den Kopf. Sie kauerte im hohen Gras neben einem Weg, der am Rand eines Feldes zwischen Bäumen entlanglief.
    »Ich habe aus der ganzen Umgebung Proben entnommen«, sagte sie. »Aber nirgendwo habe ich auch nur ein Zeichen von Fremdeinwirkung entdeckt und nichts, das auch nur im Entferntesten nach Blut aussieht. Natürlich hängt das auch davon ab, wie lange es hier schon gelegen hat. Dann hätte der Regen mittlerweile alle Spuren abgewaschen. Aber vielleicht finden die im Labor noch was.«
    »Ist schon gut. Ich mache mir keine großen Hoffnungen«, sagte Diane Fry.
    Durch die Bäume schimmerten hell und grün die frischen Triebe auf dem Feld. Fry hatte keine Ahnung, was da wachsen konnte. Sie war nur froh, dass auf dem Feld kein Vieh weidete. Sie konnte es nicht mit Kühen.
    Frys Blick wanderte zu ein paar Gehöften in der Ferne, die von mehreren Kalksteinmauern

Weitere Kostenlose Bücher