Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
Vom Netzwerk:
in meinem Herzen nicht Platz für mehr als einen Traum geben?
    Wir suchen im Laborblock A nach Onkel Paolo. Eines habe ich gelernt: Tante Harriet lässt ihren Worten unverzüglich und ohne Hemmungen Taten folgen. Kaum habe ich ihr Angebot angenommen, stürmt sie schon los, um die Sache festzuklopfen.
    Wir finden ihn – und sämtliche anderen Mitglieder des Immortis-Teams – ausgerechnet in meinem Labor. Meine Mutter brütet über mehreren auf dem Tresen ausgebreiteten Tabellen. Dr. Haruto Hashimoto, ein strenger, aber brillanter japanischer Biochemiker, begrüßt uns mit seinem typischen Stirnrunzeln. Dr. Jakob Owens und Sergei Zingre lächeln erfreut; sie sind die nettesten im Team. Wenn ich sie alle zusammen in ihren gestärkten weißen Kitteln sehe, bin ich immer stolz. Mein Team. Die Köpfe hinter meiner Existenz. Ihnen verdanke ich alles und eines Tages werde ich eine von ihnen sein.
    Ich blicke in die Runde und merke, wie ich die Konturen ihrer Gesichter und die Augenfarbe mit denen von Eio vergleiche. Gehört er zu einem von euch? Mein Blick geht zu Onkel Jakob. Er ist wahrscheinlich der Unberechenbarste von ihnen allen. Onkel Haruto ist es definitiv nicht.
    »Pia, wir wollten dich gerade holen!«, ruft Onkel Paolo. »Und Dr. Fields. Hallo. Was führt Sie zu uns?«
    »Ich muss mit Ihnen reden, Paolo, wenn Sie so freundlich wären«, bittet Tante Harriet.
    »Selbstverständlich. Was –«
    »Unter vier Augen.«
    Er wirkt ein wenig verblüfft, nickt dann aber und sie gehen auf den Flur. Ich bin allein mit dem Rest des Teams. Mir fällt wieder ein, was Eio bei unserer ersten Begegnung über die Familie gesagt hat, dass sie mehr sei als Blutsbande. Wenn ich diese Wissenschaftler, die mich erzogen haben und meine Lehrer waren, so anschaue, glaube ich zu wissen, was Eio gemeint hat.
    Ich setze mich auf einen Metallhocker, lächle und tippe an Onkel Sergeis Klemmbrett. »Warum wolltet ihr mich holen?«
    Onkel Haruto antwortet in seinem strengen Ton: »Wir sollten auf Dr. Alvez warten.«
    »Oh, Haruto, lass gut sein«, mischt Onkel Jakob sich ein. »Sie gehört doch genauso zu uns wie du. Es gibt keine Geheimnisse.« Er ignoriert Onkel Harutos missbilligendes Stirnrunzeln, dreht sich zu mir um und zwinkert mir zu.
    »Wir bekommen bald Besuch«, verkündet er.
    »Besuch? Von wem?« Ich setze mich aufrechter hin. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. »Leute von außerhalb?«
    Onkel Jakob nickt. »Von Corpus.«
    »Was ist das?«
    Onkel Haruto pfeift warnend durch die Zähne, doch Onkel Jakob verdreht nur die Augen. »Was ist denn dabei? Paolo hätte es ihr doch auch gesagt. Corpus ist die Gesellschaft, die Little Camp in Gang hält, Pia. Die Leute dort finanzieren unsere Forschung, schicken neue Wissenschaftler wie Dr. Fields, wenn wir sie brauchen, und solche Sachen.«
    »Und jetzt wollen sie dich sehen«, erzählt Onkel Sergei weiter. »Seit fast zwanzig Jahren waren keine Corpus-Leute mehr in Little Cam und jetzt kommen sie. Wir müssen unbedingt einen guten Eindruck machen. Wenn ihnen das, was sie sehen, nicht gefällt, machen sie den Laden dicht.« Er schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. »Einfach so.«
    »Den Laden dichtmachen?« Mir ist plötzlich kalt. »Das würden sie machen? Aber –«
    »Pia, Pia«, unterbricht Mutter, »mach dich nicht lächerlich. Natürlich werden sie den Laden nicht dichtmachen. Weil du ihnen beweisen wirst, dass es nichts Wichtigeres auf der Welt gibt als Little Cam.« Sie sucht meinen Blick und hält ihn fest. »Richtig?«
    Ich weiß, dass ihr Richtig so viel bedeutet wie Wir werden’s ihnen schon zeigen. Aber ihr Blick scheint fast zu fragen: Es gibt wirklich nichts Wichtigeres als Little Cam… richtig, Pia?
    »Wann werden sie hier sein?« Ich wende mich ab. Ihr Blick ist mir entschieden zu durchdringend.
    »In drei Tagen«, antwortet Onkel Jakob. Er schaut sich im Labor um, sieht die Papierstapel und die leeren Kaffeebecher und seufzt. »Auf uns wartet noch eine Menge Arbeit.«
    »Was für Arbeit?«, fragt Onkel Paolo, der gerade wieder mit Tante Harriet hereinkommt. Ich suche in ihrer Miene nach einem Hinweis, wie das Gespräch verlaufen ist, doch ihr Gesicht verrät nichts.
    »Er hat Pia das mit Corpus erzählt«, sagt Onkel Haruto und wirft die Hände in die Luft. »Ich habe ihm gesagt, er soll auf dich warten.«
    Onkel Paolo seufzt und schaut Onkel Jakob streng an, doch der zuckt nur mit den Schultern. »Nun gut«, meint Onkel Paolo, »jetzt ist es raus und das ist

Weitere Kostenlose Bücher