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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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errichten!«
    »Es macht die Reise nach Zion gewiss ein wenig beschwerlich«, gestand Ahbraim mit einem Achselzucken ein. »Bedauerlicherweise haben Geschäfte meinen Aufenthalt hier dringend erforderlich gemacht. Aber wie beschwerlich die Reise auch gewesen sein mag, die Gesellschaft, die am Ende dieser Reise auf mich wartet, hat sie mehr als lohnenswert gemacht.«
    »Es freut mich, dass Sie das so empfinden. Darf ich Sie einer meiner jungen Damen vorstellen?«
    Ahnzhelyks Tonfall war so höflich und freundlich wie gehabt. Doch gleichzeitig gelang es ihr, unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass ihre eigenen aktiven Tage hinter ihr lagen. Zhevons schien davon belustigt.
    »Das wäre gewiss eine ausgezeichnete Idee«, sagte er. »Aber ich hoffe doch sehr, dass wir noch Gelegenheit für ein ausgiebigeres Gespräch finden?«
    »Oh, ganz gewiss sogar«, versicherte sie ihm und hielt ihm den Ellbogen hin, als ob er sie führe statt umgekehrt. Die Geste hatte fast etwas seltsam Besitzergreifendes. Dann führte sie ihren Gast quer durch den Salon zu einer atemberaubend schönen Frau mit goldenem Haar und leuchtend blauen Augen.
    »Ahbraim, darf ich Ihnen Mahrlys vorstellen? - Mahrlys, das ist Ahbraim. Er ist gerade aus Silkiah eingetroffen.«
    »Tatsächlich?« Mahrlys warf Zhevons ein strahlend schönes Lächeln zu. »Oh, darum hat Madame Sie zu mir geführt, Ahbraim!«
    »Ja, genau«, meinte Zhevons, als er den deutlich ausgeprägteren Akzent der jungen Dame erkannte. »Ich höre da doch die vertraute Satzmelodie aus Seidenstadt?«
    »Ganz genau«, bestätigte Ahnzhelyk und legte Zhevons' Hand nun an den Ellenbogen der Kurtisane. »Ich dachte, das dürften Sie, fernab der Heimat, als tröstlich empfinden.«
    »Oh«, Zhevons strahlte über das ganze Gesicht, »ich bin mir sicher, dass ich es als sehr tröstlich empfinden werde!«
    Mehrere Stunden später, als Ahbraim Zhevons den großen Salon erneut betrat, war er fast verlassen. Mahrlys Fahrno begleitete Zhevons. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war eindeutig nicht ausschließlich professionelle Pose. Ahnzhelyk entging das nicht, als die beiden näher kamen. Gut! Mahrlys war eine ihrer Favoritinnen, und Ahnzhelyk hatte gehofft, sie werde in Zhevons einen angenehmen Gefährten finden. Aber der erste Eindruck konnte immer täuschen. Madame war froh, dass es anscheinend dieses Mal nicht der Fall war.
    »Verlassen Sie uns schon, Ahbraim?«
    »Leider werde ich das müssen«, erwiderte er. »Ich habe morgen früh eine geschäftliche Besprechung mit einem der Schiffbau-Subunternehmer. Ich sollte dringend ausgeruht sein, bevor ich mich auf ein geistiges Duell mit einem von Vikar Rhobairs Mitarbeitern einlasse.«
    »Eine sehr vernünftige Einstellung!«
    »Das höre ich nicht zum ersten Mal.« Er lächelte sie an. »Aber bevor ich aufbreche, würde ich gern noch kurz unter vier Augen mit Ihnen sprechen. Wäre Ihnen das recht?«
    »Unter vier Augen?« Sie furchte die Brauen.
    »Ich würde Sie gern um etwas bitten ... im Namen einer Freundin.«
    »Ich verstehe.« Ahnzhelyks Miene zeigte lediglich höfliche Aufmerksamkeit. Der Tonfall ihres Besuchers aber ließ sie aufhorchen. Was immer der Grund dafür war, es war kaum merklich - vielleicht hatte sie es sich auch nur eingebildet. Nein, es war eindeutig da. Dessen war sich Ahnzhelyk in sonderbarer Art und Weise sicher.
    »Selbstverständlich«, erwiderte sie nach kaum merklichem Zögern und deutete anmutig auf eines der kleinen Separees, die sich an den großen Salon anschlossen. »Bietet das hinreichende Privatsphäre?«
    »Wunderbar!«, bestätigte ihr Besucher und reichte ihr den Arm.
    Gemeinsam durchquerten sie den fast leeren Raum und plauderten währenddessen ungezwungen. Ganz beiläufig schloss Zhevons hinter sich die Tür des kleinen Zimmers, kaum dass sie eingetreten waren. Dann drehte er sich zu Ahnzhelyk um.
    »Und nun, Ahbraim«, ergriff sie erneut das Wort, »was nun Ihre Bitte betrifft ...?«
    »Es ist eigentlich recht einfach«, sagte er. »Adorai würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie sich zu ihr nach Charis gesellten.«
    Trotz all der Jahrzehnte, in denen sie reichlich Erfahrung und Selbstbeherrschung hatte erwerben können, riss Ahnzhelyk die Augen auf. Einen kurzen Moment starrte sie ihren Besucher nur an. Dann erbleichte sie, als sie begriff, dass sie sich gerade verraten hatte. Ihre zarte Hand zuckte hoch zum Hals, und ihre Finger schlossen sich um das kleine Medaillon, das sie an einem Seidenband

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