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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aufsuchen könntet. Es stehen die ersten Testschüsse unserer neuesten Bemühung an, einen zufriedenstellenden Sechsunddreißigpfünder zu produzieren.« Ein wenig säuerlich verzog der Eisenhüttenbesitzer die Lippen. »Ich hoffe, dieses Mal wird es etwas besser laufen als beim letzten Mal. Dennoch werde ich weder Euch noch Baron White Ford auch nur in die Nähe von dem Ding kommen lassen, sobald es geladen ist, Euer Majestät.«
    »Das wird Königin Maiyl gewiss zu schätzen wissen«, murmelte Gorjah, und ein belustigtes Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Ich bemühe mich stets, bei Ihrer Majestät der Königin nicht in Ungnade zu fallen, Euer Majestät«, versicherte Fharmyn ihm, und auch in seinen grauen Augen blitzte eine Spur Belustigung auf.
    »Eine weise Entscheidung, glauben Sie mir«, erwiderte Gorjah. Dann neigte er den Kopf ein wenig zur Seite. »Waren das die einzigen Gründe, deretwegen Sie mich um die heutige Audienz gebeten haben?«
    Er klang zwar immer noch freundlich. Doch eine gewisse Härte in seiner Stimme war unverkennbar. Es war kein Zorn, aber doch ein deutliches Zeichen, dass er sich sicher war, Fharmyn habe sehr wohl noch andere Gründe für seine Bitte um Audienz. Es war die unmissverständliche Aufforderung, bitte auf den Punkt und das eigentlich Wichtige zu kommen.
    »Nein, Euer Majestät«, bestätigte Fharmyn. Auch sein Tonfall hatte sich ein wenig verändert. Zu Gorjahs Überraschung klang er jetzt fast ein wenig ... zögerlich. Das war nicht ganz das richtige Wort, doch ein besseres wollte dem König nicht einfallen.
    Einen kurzen Moment lang schwieg der Gießereibesitzer. Dann zuckte er kaum merklich mit den Schultern.
    »Wie Euch gewiss bekannt ist, Euer Majestät«, begann er dann ein wenig arg behutsam, »wurde ich ursprünglich in Charis ausgebildet. Seit mehreren Jahren tätige ich auch Geschäfte mit einigen charisianischen Manufakturen. Oder vielleicht sollte ich besser sagen: Ich habe Geschäfte mit einigen charisianischen Manufakturen getätigt - vor dieser derzeitigen ... Misshelligkeit.«
    Wieder hielt er inne und betrachtete angespannt das Minenspiel seines Königs. Gorjah nickte.
    »Selbstverständlich ist mir das alles bekannt, Sir Ryk«, gab er ein wenig ungeduldig zurück. »Und Sie sind kaum der Einzige, der wirtschaftliche Beziehungen - oder sogar persönliche Beziehungen - mit Charis unterhalten hat! Ich glaube nicht, dass das bei einem von den Untertanen, die in unser derzeitiges Bauprogramm involviert sind, anders ist, falls es das ist, was Ihnen Sorgen bereitet.«
    »Eigentlich bereitet es mir nicht direkt Sorgen, Euer Majestät. Aber es hat doch einen gewissen Einfluss auf den Grund meiner Bitte um Audienz.« Ruhig blickte Fharmyn seinen König an. »Nun, zufälligerweise wurde mir ein Brief zugestellt - durch jemanden, der ihn, so muss ich vermuten, von einem charisianischen Schmuggler erhalten hat.«
    Gorjah hob die Augenbrauen, und Fharmyn hüstelte dezent in die Hand.
    »Ich will damit nicht sagen, er habe ihn unmittelbar von einem Schmuggler erhalten, Euer Majestät«, verbesserte er sich. »Ich vermute aber, nur auf diese Art und Weise hat der fragliche Brief überhaupt erst ins Königreich gelangen können. Allerdings war besagter Brief an mich adressiert, und das war für mich, wie Majestät gewiss verstehen werden, doch ein Grund zur Besorgnis.« Wieder zuckte er die Achseln. »Mein erster Gedanke war, den Brief sofort Pater Frahnklyn auszuhändigen. Allerdings bin ich Euer Majestät bereit zu gestehen, dass mir die Vorstellung nicht sonderlich behagt hat, die Aufmerksamkeit der Inquisition auf den Mann zu lenken, der mir den Brief ausgehändigt hat.«
    Kein Wunder, dachte Gorjah trocken. Und das nicht nur, weil Sie nicht wollen, dass dieser Bursche - wer auch immer es nun sein mag - in Schwierigkeiten gerät. Na, der Höflichkeit wegen werde ich annehmen, genau das sei Ihr Hauptbeweggrund. Aber sicherlich war Ihnen wichtiger, nicht selbst die Aufmerksamkeit der Inquisition zu erregen!
    Doch Fharmyn hatte noch nicht geendet.
    »Mir behagte zudem die Vorstellung nicht, die Aufmerksamkeit der Inquisition auf den Empfänger eines zweiten Briefes zu lenken, der in dem an mich adressierten Umschlag steckte«, fuhr der ältere Mann fort. »Denn der Empfänger dieses zweiten Schreibens, Euer Majestät, seid Ihr.«
    Gorjahs Augen weiteten sich, und er beugte sich in seinem Sessel vor.
    »Wie bitte?«, fragte er sehr vorsichtig, und Fharmyn gestattete sich ein

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