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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ereignet habe.
    Soweit Gorjah das beurteilen konnte, unterstützte Failyx Gahrbor, der Erzbischof des Königreiches im weit entfernten Zion, die königliche Sicht der Dinge. Auf jeden Fall hatte Gahrbor reichlich persönliche Gründe, das zu tun. Und offiziell - ja, offiziell - hatte Kanzler Trynair Gorjah auch von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen. Aber das war voller Groll geschehen. Gorjah konnte nicht behaupten, dass ihn das sonderlich überraschte. Hätte er des Kanzlers Soutane getragen, so wäre er vermutlich nicht einmal so weit gegangen. Denn die vernichtende Wahrheit war nun einmal, dass der einzige Königshof, der diese Information an Haarahld von Charis hätte weitergeben können, Gorjahs Hof gewesen war. Denn die Zeit hätte einfach nicht ausgereicht, die Informationen von irgendeinem anderen Hof aus nach Charis gelangen zu lassen.
    Angesichts dessen, und vor allem, wenn man bedachte, wie vernichtend der Hinterhalt der Charisianer vor dem Armageddon-Riff gewesen war, sollte es Gorjah nicht überraschen, dass Trynair mehr als ein Jahr gebraucht hatte, um überhaupt so weit zu gehen, wie er es letztendlich getan hatte. Doch während dieses Jahres hatten Gorjah und sein ganzes Königreich unter der Missbilligung durch Mutter Kirche leiden müssen. Beispielsweise hatte man seine Werften bewusst und demonstrativ vom ursprünglichen Schiffsbauprogramm der Kirche ausgeschlossen. Und das machte Gorjah sogar noch unglücklicher, als er ohnehin schon gewesen wäre. Denn schließlich war bei den vorangegangenen Schlachten praktisch die gesamte Royal Tarotisian Navy aufgerieben worden. Gorjah brauchte neue Schiffe, und fast ebenso dringend, wie er neue Schiffe brauchte, benötigte er auch Zugriff auf die unerschöpflichen Goldströme, die die Kirche für ihre neue Galeerenflotte bereitstellte.
    Eigentlich brauchte Gorjah das Geld sogar noch dringender. Denn seine unkluge Entscheidung, Charis zu verraten, hatte katastrophale wirtschaftliche Folgen gezeitigt. Damals war Gorjah alles so einfach erschienen. Die ›Vierer-Gruppe‹ hatte die Zerstörung von Charis beschlossen, also würde Charis zerstört. Die Möglichkeit, die Kirche könnte ihr Ziel vielleicht nicht erreichen, war ihm nie in den Sinn gekommen. Warum auch? Niemand - na ja, von Haarahld von Charis vielleicht einmal abgesehen - hätte ernstlich einen derart ungeheuerlichen Gedanken hegen können! Nach Charis' Vernichtung hätte Tarot fast unausweichlich zumindest einen ganzen Brocken des ehemaligen Seehandelsmonopols der Charisianer übernommen.
    Bedauerlicherweise hatte sich dieser Weg in eine rosige Zukunft als deutlich dornenreicher erwiesen, nachdem Charis sich einfach geweigert hatte, genau nach Zeitplan tot umzufallen. Nicht nur, dass dieses lästige Königreich die Traute besessen hatte, den großen Angriff zu überleben, nein, ihre Flotte war daraus auch noch deutlich gestärkt hervorgegangen! Die Seuche charisianischer Freibeuterei hatte den Seehandel aller anderen Reiche befallen und dahingerafft. Profit daraus geschlagen hatten die Charisianer! Ihr besonderes Augenmerk hatte dabei der Handelsmarine von Tarot gegolten. Nach dem Raubzug der Freibeuter waren charisianische Marines im Schutze von Galeonen der Imperial Charisian Navy auch noch über die Küstengebiete hergefallen. Und um alles noch schlimmer zu machen, hatte Kaiserin Sharleyan auch noch eine offizielle Blockade über die Thol Bay verhängt, durchgesetzt von ihrer Navy, der unaufhaltsamen ICN.
    Nach dem Verlust der Kriegsmarine hatte Tarot also auch noch seine Handelsmarine eingebüßt - und das hatte katastrophale Folgen für die Einkünfte des ganzen Königreiches. Aber es kam noch schlimmer. Es gelangten beachtliche Mengen charisianischer Waren nach Tarot, auch wenn Gorjah sehr darauf geachtet hatte, offiziell davon nicht das Geringste zu wissen. Selbstverständlich war nichts davon auch nur ansatzweise legal. Zum einen bestand Charis' Blockade; zum anderen hatte Mutter Kirche - oder zumindest das Offizium des Großinquisitors - charisianischen Handelsschiffen offiziell den Zugang zu sämtlichen Häfen der Welt versagt. Folglich konnte ganz offensichtlich niemand Waren aus charisianischer Fertigung in ein gesetzestreues Königreich wie Tarot bringen. Und doch geschah es!
    Bedauerlicherweise war Tarot auf diese Waren angewiesen. Niemand im Königreich konnte sie in hinreichender Menge - oder billig genug - fertigen, um die Bedürfnisse von Gorjahs Untertanen zu befriedigen.

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