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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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immer lügt. Was auch immer geschehen mag, wir, Cayleb und ich, werden uns immer daran erinnern, dass wir dieses Kind mit Euch teilen, nicht nur miteinander. Das wird immer so sein, und das wissen wir. Und ich verspreche dir, Nimue«, braune Augen blickten fest in saphir-blaue, suchten die junge Frau dahinter, die seit neunhundert Jahren tot war, »dass eines Tages, ob Cayleb und ich das noch erleben oder nicht, auch die ganze Welt es wissen wird.«
    Lange blickten die beiden einander nur schweigend an. Dann lächelte Merlin wieder. Immer noch barg dieses Lächeln eine gewisse Trauer, doch es lag noch mehr darin: Zärtlichkeit. Mit seinen sehnigen Fingern tätschelte der Kämpe die zarte Frauenhand, die auf seinem gepanzerten Unterarm lag.
    »Na, dann sollten wir jetzt vielleicht loslegen und das einfach hinter uns bringen!«

.III.
    Castle Mairwyn, Stadt Serabor, Baronie Larchros, Fürstentum Corisande
    Verdammt, ist das kalt! Sogar eine Bergpeitschenechse würde sich hier die Eier abfrieren!, dachte Sahlahmn Traigair, seines Zeichens Graf Storm Keep, während er sich aus dem Sattel schwang.
    In Corisande bedeutete Oktober immer noch Sommer, nicht Winter. Doch des eiskalten Regens wegen wäre wohl niemand diese Idee gekommen. Der Regen prasselte auf Straßen und Dächer von Serabor. Es war der gleiche eisige Bergregen, der Traigair und seine Gefährten schon seit einem ganzen Tag plagte. Der Regen zerrte an den Nerven, auch wenn Storm Keep mit dem örtlichen Wetter durchaus vertraut war. Seine eigene Grafschaft lag im Nordosten von Larchros, und im Laufe der Jahre war der Graf schon sehr häufig zu Besuch nach Serabor gereist. Die zerklüfteten Marthak Mountains bildeten dabei die Grenze zwischen Larchros und der Grafschaft Craggy Hill. Obwohl der Äquator die nördlichen Marthaks genau durchschnitt, waren die höchsten Gipfel dieser Bergkette fast das ganze Jahr über schneebedeckt, und die Barcor Mountains, in deren Ausläufer sich Serabor schmiegte, waren sogar noch höher.
    Eigentlich ist es gar nicht kalt genug, um zu erfrieren, gestand Traigair sich grummelnd ein. Er massierte sich das schmerzende Hinterteil, während der Rest seiner beachtlich großen Gruppe von Dienern, Gefolgsleuten und Wachen rings um ihm ebenfalls von den Pferden stiegen. Aber es fühlt sich auf jeden Fall so an!
    »Willkommen in Castle Mairwyn, Mein Lord«, ertönte eine Stimme, und Storm Keep wandte sich dem Mann zu, der ihn angesprochen hatte. Rahzhyr Mairwyn, Baron Larchros, war ebenso nass - und sah fast ebenso erbärmlich aus -, wie er selbst sich fühlte. Trotzdem brachte Storm Keeps Gastgeber ein Lächeln zustande. »Wenn Ihr nicht allzu durchgefroren seid, erwarten uns sogleich ein Feuer und heiße Schokolade - und vielleicht sogar etwas noch Stärkeres.«
    »Das, lieber Rahzhyr, klingt nach der besten Idee des heutigen Tages!«, meinte Storm Keep, und sein Gesicht hellte sich auf.
    »Dann sollten wir nach beidem Ausschau halten!«, schlug Larchros vor und bedeutete Storm Keep mit einer Handbewegung, sich ihm anzuschließen, während Stallburschen ihre Reittiere fortführten.
    Der Graf nickte, und gemeinsam marschierten sie über den gepflasterten Hof, den die Stallungen umgaben. Dann durchquerten sie den eigentlichen Burghof und stapften die Stufen des massigen, altmodischen Bergfrieds empor. Castle Mairwyn war mehr als drei Jahrhunderte alt. Trotz der nachträglich vergrößerten Butzenfenster, die in fast alle der höher gelegenen Schießscharten eingelassen waren, wirkte die Festung so alt, wie sie tatsächlich war. Storm Keep zog ja seine deutlich neuere Residenz in der Stadt Telitha vor, von der aus man einen herrlichen Ausblick auf das funkelnd-blaue Wasser der Telith Bay hatte. Auf jeden Fall gefiel ihm die Umgebung dort deutlich besser. So pittoresk die schmalen, gewundenen Straßen von Serabor auch sein mochten, sie konnten doch den breiten, geradlinigen Prachtstraßen von Telitha nicht das Wasser reichen. Aber das lag daran, dass Serabor auf der Kuppe einer Erhebung lag, die man vermutlich überall als Berg bezeichnet hätte - nur eben nicht in derart unmittelbarer Nähe zu den Barcors. Die letzte Meile bis zum Stadttor war es unablässig (und anstrengend) bergauf gegangen, eine echte Qual für die Pferde. Und die Burg selbst krönte die massige Granitkuppe, um die herum vor so vielen Jahren die Stadt Serabor entstanden war.
    Tja, dachte Storm Keep, wer auch immer es war, der sich seinerzeit dafür entschied, hier eine

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