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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausgehen, dass Ihr diese Maschinen in uns beiden zum Einsatz gebracht habt?« erkundigte sich Cayleb, und in seiner Frage schwang schwach, aber unverkennbar, Strenge mit.
    »Ja«, wiederholte Merlin und straffte die Schultern. »Ihr und Euer Herr Vater seid beide in die Schlacht gezogen, Cayleb, und ich brauchte Euch beide.« Seine Miene wurde steinern, und auch seine Stimme wurden harscher und härter. »Euren Herrn Vater habe ich trotzdem verloren«, fuhr er heiser fort. Offenkundig war er immer noch nicht in der Lage, sich das zu vergeben. »Und ich habe nicht die Absicht, auch Euch noch zu verlieren - zumindest nicht, wenn ich es irgendwie verhindern kann! Daher habe ich Euch, während Ihr geschlafen habt, die Nanotech injiziert, die bei der Terra-Föderation Standard war. Und das Gleiche habe ich bei Sharleyan gemacht, nachdem sie in Tellesberg eingetroffen war. Und ...«, wieder zuckte er mit den Schultern, »wenn jetzt schon der Zeitpunkt gekommen ist, alles aufzudecken, sollte ich Euch beiden wohl auch gestehen, dass ich das Gleiche auch bei Maikel und Domynyk gemacht habe und ... noch ein paar anderen.«
    »Aber ... warum?«, fragte Sharleyan.
    »Weil das verhindern wird, dass sie erkranken.«
    »Woran erkranken?«, setzte Cayleb nach.
    »Ganz egal, woran«, antwortete Merlin nur.
    »Was?!« Wieder blinzelte Sharleyan ihn an. Er konnte doch unmöglich meinen ...
    »Ganz egal, woran«, wiederholte Merlin. »Ihr werdet niemals an Krebs erkranken, an einer Lungenentzündung oder auch nur an einer einfachen Erkältung. Und falls Ihr verletzt werden solltet, werden diese Nanniten - so heißen die winzigen Maschinen - dafür sorgen, dass die Verletzungen schneller wieder verheilen. Sogar deutlich schneller. Das war sogar einer der Gründe, weswegen ich mich anfänglich gescheut habe, die Nanotech zum Einsatz zu bringen. Sollte irgendein Heiler bemerken, wie rasch Ihr Euch beispielsweise von einer Schnittwunde oder einem Knochenbruch erholt, dann könnte das dazu führen, dass ... Fragen gestellt werden.«
    »Wartet mal!«, sagte Cayleb. »Jetzt wartet mal! Wollt Ihr damit sagen, dass keiner von uns jemals wieder krank wird? Nie wieder?«
    »Ganz genau.« Wieder seufzte Merlin. »Ich habe zwar nicht die zugehörigen Medikamente, die auch noch den Alterungsprozess verlangsamen, selbst wenn wir es wagen könnten, sie überhaupt zum Einsatz zu bringen, aber das war das Mindeste, was ich tun konnte. Ihr beide seid viel zu wichtig für das, was wir hier bewirken wollen, als dass ich das Risiko eingehen konnte, nicht so zu handeln.« Er schüttelte den Kopf, und seine Miene wirkte immer noch unermesslich hart, wie aus Gusseisen. »Ich kann nicht verhindern, dass Ihr oder Sharley bei einem Unfall ums Leben kommt, Cayleb, und wir haben schon mehr als genug Beweise dafür gesehen, dass ich auch nicht garantieren kann, Ihr werdet nicht in irgendeiner unsinnigen Schlacht fallen. Aber ich werde verdammt noch mal nicht zulassen, dass ich einen von Euch auch nur eine Minute früher verliere, als das Schicksal das für Euch bereithält. Ihr werdet mir nicht wegen irgendeiner dämlichen Bazille wegsterben!«
    Sharleyans Miene, bis eben noch ähnlich hart wie die Merlins, wurde deutlich sanfter, als sie begriff, wie heftig die Emotionen waren, die Merlin hinter der Maske aus Härte verbarg. Es ging hier nicht um Bazillen - was immer das nun wieder sein mochte. Es ging hier darum, dass Merlin Athrawes immer noch auch Nimue Alban war und Nimue vor neunhundert Jahren ihre ganze Welt verloren hatte. Merlin Athrawes wusste, dass er die ganze ihm bekannte Welt auch wieder verlieren würde - oder zumindest alle Menschen darin, die ihm etwas bedeuteten. Schon zuvor hatte Sharleyan versucht, sich das vorzustellen. Sich vorzustellen, wie es sich wohl anfühlte, gerade für jemanden, der seine Freunde so unverkennbar liebte. Wie es wohl wäre, alle sterben zu sehen, die einem am Herzen lagen, bis man allein zurückbliebe. Sharleyan war nicht fähig gewesen, sich das vorzustellen. Als sie Merlin Athrawes nun in diese Saphir-Augen blickte - und das waren richtige Augen, verdammt noch mal, nicht bloß Stückchen aus Glas und Metall und ›Technologie‹! -, wusste sie, dass Cayleb und sie für Merlin von immenser Wichtigkeit waren. Und zugleich wusste sie auch, dass Cayleb und sie, so wichtig sie auch für Merlins großen Plan hier auf Safehold sein mochten, doch nur ein Teil seiner Motivation darstellten - und vielleicht noch nicht einmal den

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