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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Güldenbeer-Tee, ein Aufguss der Blätter des Güldenbeerbaums, der etwa zehn Fuß hoch wurde und in praktisch jedem Klima wuchs und gedieh, war auf Safehold das Mittel der Wahl gegen Seekrankheit.
    »Sie mag diese Vorstellung ja erheitern«, entgegnete Staynair mit gestrenger Miene, »aber ich bezweifle, dass es mir ebenso ergeht, wenn ich die ersten Wellen sehe, die ungefähr so hoch sind wie der Glockenturm der Kathedrale!«
    »Wohl kaum«, gestand Wave Thunder grinsend ein. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte einige Augenblicke lang nur schweigend an seinem Brandy. Dann richtete er den Blick wieder auf Staynair.
    »Und was ist mit Nahrmahn?«, fragte er. »Habt Ihr diesbezüglich Pater Zhon schon ein wenig Druck gemacht?«
    »Eigentlich nicht«, bekannte Staynair. »Um ehrlich zu sein, bin ich da immer noch nicht ganz eins mit mir selbst. Ich weiß wohl, wie wertvoll Nahrmahn sein könnte. Aber ich kann ihn einfach noch nicht gut genug einschätzen - als Menschen, meine ich, nicht nur als Prinzen. Daher wage ich nicht einmal zu vermuten, wie er auf die ganze Wahrheit reagieren wird.«
    »Mit der ›Merlin hat Visionen‹-Version der Wahrheit ist er gut genug zurechtgekommen«, merkte Wave Thunder an.
    »Das gilt auch für Rayjhis«, gab Staynair sofort zurück. »Oh, bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Bynzhamyn! Wenn es jemanden gibt, der ... sagen wir: geistig beweglich genug ist, die Wahrheit zu akzeptieren, ist das zweifelsohne Nahrmahn. Ich bin sehr geneigt zu glauben, dass Merlin und auch Cayleb ganz Recht haben: Nahrmahn ist dem Kaiserreich durchaus treu ergeben. Vielleicht ist das Problem einfach, dass Emerald so lange ›der Feind‹ war. Ich meine, es ist durchaus möglich, dass ich hier immer noch eine Art unterbewusster Vorurteile allem Emeraldianischen gegenüber hege, einschließlich dem Prinzen von Emerald. Ich glaube das zwar nicht. Aber das bedeutet ja nicht, dass es nicht vielleicht doch so ist. Ich weiß nur einfach nicht, wie ... stabil seine Treue ist. Nein, das trifft es nicht ganz.« Abwehrend hob der Erzbischof die Hand. Seine Miene verriet deutlich, wie wenig er es gewohnt war, sich nicht ganz mit der Präzision auszudrücken, die ihm vorschwebte. »Ich denke, es läuft auf Folgendes hinaus: Ich habe einfach noch nicht genug Zeit mit ihm verbracht, um das Gefühl zu haben, ich würde ihn wirklich kennen.«
    »Na, das leuchtet mir ein«, gestand Wave Thunder. Prinz Nahrmahn hatte nicht einmal anderthalb Monate in Tellesberg verbracht, bevor er zusammen mit Kaiser Cayleb gegen Corisande gezogen war. Vor zwei Monaten war er ins Alte Charis zurückgekehrt. Doch nach weniger als zwei Fünftagen war er schon wieder nach Emerald aufgebrochen. Natürlich konnte ihm niemand verübeln, Emerald eine gewisse Priorität einzuräumen. Schließlich hatte er seit fast einem Jahr weder seine Gemahlin noch seine Kinder gesehen. Aber das bedeutete, dass Staynair - und auch Wave Thunder - nur herzlich wenig Zeit geblieben war, ihn wirklich kennenzulernen.
    »Vielleicht werdet Ihr ja während Eurer Reise durch die Gemeinden Gelegenheit haben, ihn besser kennenzulernen«, merkte der Baron an.
    Staynair nickte. »Das habe ich zumindest vor«, gab er zurück. »Und tatsächlich halte ich es für durchaus möglich, dass er letztendlich sogar zusammen mit mir nach Chisholm zurücksegelt. Wie Sie es gerade mir gegenüber so taktvoll ausgedrückt hatten«, gequält verzog der Erzbischof das Gesicht, »sollte ich dann reichlich Zeit haben!«
    »Ich habe gehört, solche Seereisen seien bestens dazu geeignet, lebenslange Freundschaften zu schließen«, kommentierte Wave Thunder. Nun war es an Staynair zu schnauben. Dann wurde die Miene des Erzbischofs ein wenig nachdenklicher.
    »Eigentlich«, sagte er in einem Tonfall, als müsse er hier etwas eingestehen, was ihn zumindest ein wenig überrasche, »halte ich eine echte Freundschaft mit Nahrmahn sogar tatsächlich für möglich.« Er schüttelte den Kopf. »Wer hätte das vor einem oder zwei Jahren gedacht!«
    »Ich bestimmt nicht, das ist mal sicher!« Auch Wave Thunder schüttelte jetzt den Kopf, aber deutlich nachdrücklicher. Dann warf er einen Blick auf die Uhr. »Na«, er setzte sein bauchiges Glas ab, »ich denke, ich sollte jetzt wieder nach Hause gehen. Ich würde jetzt gerne sagen können: wahrscheinlich fragt sich Leahyn allmählich, wo ich denn stecke‹. Bedauerlicherweise weiß sie bereits, wo ich stecke. Und vermutlich hat sie auch

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