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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ahdymsyn durch. Wieder hob er die Schultern.
    »Ich bin kein Bischof-Vollstrecker mehr, Eure Eminenz. Die Kirche von Charis kennt dieses Amt nicht. Aber selbst wenn es anders wäre, würde ich es nicht wieder bekleiden wollen. Einmal angenommen, man würde es mir überhaupt anvertrauen wollen, nachdem ich beim letzten Mal doch so erfolgreich darin war!«
    Nicht ein freudloses Lächeln, sondern ein echtes, breites Grinsen hellte Ahdymsyns Gesicht auf. Es war ein Grinsen, das einem Kind gut zu Gesicht gestanden hätte, nachdem es im Brustton der Überzeugung erklärt hatte, die Keksdose hätten wunderschöne Feen leer gefuttert. Als das Grinsen verschwand, waren Ahdymsyns Augen nicht mehr hart und unerbittlich. Seine Stimme klang nicht mehr schwer belastet von Erinnerungen an Zorn und Schuld. Seine Miene strahlte schwer erarbeitete Gemütsruhe aus; sein Tonfall war nun gelassen.
    »Ich bin jetzt etwas ungleich Wichtigeres als ein Bischof-Vollstrecker, Eure Eminenz. Ich bin Priester. Vielleicht zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben bin ich Priester.« Er schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein: Das ist hartes Brot nach einem hohen episkopalen Amt.«
    Lange Zeit schaute Gairlyng ihn nur schweigend und nachdenklich an, ehe sein Blick zu Mahkhynroh hinüberwanderte. Nichts von alledem war die Antwort gewesen, die er von Ahdymsyn erwartet hatte. Dennoch war er von dessen Aufrichtigkeit überzeugt.
    Und das ist wohl die größte Überraschung von allen, was?, dachte er. Und was bedeutet das jetzt für dich, Klairmant?
    Darüber dachte er sorgfältig nach. Er war der geweihte Erzbischof von Corisande - zumindest aus dem Blickwinkel der Kirche von Charis. Das machte ihn natürlich gleichzeitig zu einem Verdammten, einem abtrünnigen Ketzer, was die Kirche des Verheißenen betraf. Ahdymsyn hatte ihn gerade erst Erayk Dynnys' Schicksal ins Gedächtnis gerufen. Nach dem, was Dynnys widerfahren war, war klar, was geschehen würde, sollten Ahdymsyn, Mahkhynroh oder er, Gairlyng selbst, jemals der Inquisition in die Hände fallen. Dieser Gedanke reichte aus, um des Nachts schweißgebadet aus Albträumen aufzuschrecken. Tatsächlich war es ihm bereits mehr als einmal widerfahren. Aus dem Schlaf gerissen, hatte er sich gefragt, was um alles in der Welt - was nur in Gottes Namen! - er sich dabei gedacht hatte, als er das Amt angenommen hatte, das er nun bekleidete.
    Und jetzt das!
    In der Kirchenhierarchie stand Gairlyng über Ahdymsyn. Allerdings wäre er dem Bischof einer anderen Diözese gegenüber nur dann weisungsbefugt, wenn seine erzbischöflichen Anweisungen nicht in Konflikt stünden mit denen, die Ahdymsyn vom Erzbischof seiner eigenen Diözese, Staynair also, erhielte. Dafür aber konnte Ahdymsyn in diesem Fürstentum, in dieser Erzdiözese und in diesem Arbeitszimmer Gairlyng weder Anweisungen erteilen noch über ihn richten. Er konnte Staynair lediglich Bericht erstatten. Staynair aber war Tausende von Meilen entfernt. Er war in Chisholm, sofern er seinen Reiseplan einhielte. Wäre das nicht möglich, wäre er sogar noch weiter entfernt, in Emerald oder irgendwo auf dem Weg zwischen Eraystor und Cherayth. Doch Ahdymsyn war Staynairs persönlicher Vertreter. Er war ausdrücklich hier, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, alles vorzubereiten für Staynairs ersten Gemeindebesuch in Corisande, und das trotz seiner hierarchisch niedrigeren Stellung. Gairlyng hatte etwas anderes, jemand anderen erwartet. Sehr seltsam. Dieses Staynairsche Szenario warf jede Menge Fragen auf - mehr Fragen über die Person Zherald Ahdymsyn, als bisher beantwortet waren.
    »Mein Lord«, sagte Gairlyng schließlich. »Ich fühle mich geehrt ob der Ehrlichkeit, mit der Sie mir Ihre Gefühle und Ihren Glauben geschildert haben. Daher will ich ebenso ehrlich Ihnen gegenüber sein. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Sie könnten eine derartige ... Erneuerung Ihrer Spiritualität erfahren haben. Ich will damit nicht andeuten«, mit einer Geste wischte er etwaige Einwände beiseite, »aus meiner Sicht hätten Sie Ihr derzeitiges Amt lediglich aus zynischem Ehrgeiz heraus angenommen. Aber ich muss gestehen, dass ich Ihnen trotzdem Unrecht getan habe. Denn ich hatte angenommen, Sie handelten zumindest teilweise aus dem Motiv heraus, das Beste aus einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Situation zu machen. Daher, muss ich gestehen, befinde ich mich nun in einem gewissen Dilemma.«
    »Einem Dilemma, Eure Eminenz?« Fragend wölbte Ahdymsyn

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