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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Holzhäusern, Armenvierteln und überfüllten Mietshäusern, die, wie ihr Trahaearn sagte, ebenso gefährlich waren wie die schlimmsten in London. Nicht alle brannten.
    Er nahm erneut das Fernrohr. »Das Feuer ist im französischen Viertel ausgebrochen.«
    Wo Colberts Wohnsitz und Auktionshaus sein mussten. Obwohl der Market aus mehr als vier verschiedenen Sektionen bestand, war jede von ihnen als eigenes Viertel bekannt – einschließlich des Hordenviertels, das von Flüchtlingen bevölkert wurde, die aus dem Reich geflohen waren. Sobald Trahaearn darauf zeigte, richtete Mina das Fernrohr mit widerwilliger Faszination auf die terrassenförmig angelegten Dächer. Wie wäre es, durch diese Straßen zu laufen? Auszusehen wie alle anderen? Sie konnte es sich nicht vorstellen.
    »Im Hafen liegen acht Schiffe«, fuhr Trahaearn fort. »Keins davon ist die Terror . Zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Luftschiffe.«
    »Die Josephine ?« Yasmeen fragte nach Hunts Luftschiff.
    »Ich kann sie nicht sehen. Entweder hat Hunt sie aufgegeben oder sie begleitet die Terror .«
    »Ich fliege eine Runde über den Hafen, um sicherzugehen.«
    Trahaearn schüttelte den Kopf. »Flieg uns zuerst zum Französischen Viertel. Das Auktionsgebäude ist aus Stein – und sicher. Bald werden die Plünderungen losgehen – wenn sie nicht schon begonnen haben – , und Colbert ist dort vor dem Feuer sicher. Also werden wir ihm einen Besuch abstatten.«
    Yasmeen nickte und schaute zurück über die Stadt. »Ich schicke Kundschafter hinunter. Sie werden sich umhören und herausfinden, was passiert ist. Ich habe fünf Männer, die dich begleiten können, und ich komme wieder zum Französischen Viertel zurück, sobald ich mir einen Überblick über den Hafen verschafft habe.«
    »Und Scarsdale?«, fragte Mina. »Schafft er es, mit uns auf der Plattform hinunterzufahren?«
    Der Herzog blickte sie mit Schalk in den Augen an. »Ja.«
    Aber nicht ohne Hilfe. Bleich und zitternd schaffte es Scarsdale auf das Hauptdeck. Ein Blick über den Bug ließ ihn würgen, und er drängte wieder zur Leiter. Trahaearn vertrat ihm den Weg und bellte seinen Namen. Scarsdale blieb stehen. Er stemmte die Füße auf das Deck und bot dem Herzog die Stirn. Trahaearns Faust schoss nach vorn, und Scarsdale sank zu Boden.
    Seufzend warf sich Trahaearn den benommenen Mann über seine Schulter und trat zu Mina auf die Plattform.
    Unten herrschte Chaos. Wagen schossen holpernd durch die Straßen aus gestampfter Erde. Ein Mann führte zwei Pferde, die mit durchgebogenen Hälsen und erhobenen Köpfen wieherten und tänzelten. Ganze Familien, die Arme voller Kleider und Kinder, rannten die Bürgersteige entlang, während sie Funken und brennender Asche auswichen. Ein paar bemerkten die sich herabsenkende Plattform und rannten winkend und schreiend darauf zu. Einer von Yasmeens Männern packte die Kette, und die Plattform kam zweieinhalb Meter über der Straße zum Stillstand. Mina sprang herunter und trat beiseite. Als Trahaearn landete, spürte Mina ein leichtes Vibrieren in ihren Füßen.
    Die Luft flirrte vor Hitze. Sie suchten sich eine Steinwand abseits der Straße, und Mina half, Scarsdale abzusetzen und ihn wachzutätscheln, während Trahaearn sich über sie beugte und Scarsdale beim ersten Blinzeln an seinem Mantel auf die Füße riss.
    »Bereit?«
    Scarsdale blinzelte noch einmal und nickte dann. Trahaearn drückte Scarsdale einen Pistolengurt in die Hand und ergriff Minas Hand.
    Angeführt von Scarsdale und gefolgt von Yasmeens Männern, liefen sie auf die Straße, vorbei an einem langen Fahrzeug, das sich auf Dutzenden dünner Beine wie ein Tausendfüßler vorwärtsbewegte und mit Kindern beladen war, die von strengen Nonnen mit Krummsäbeln beaufsichtigt wurden. Mina hatte kaum eine Sekunde Zeit zu gucken, als es auch schon um die Ecke war. Aus allen Richtungen war das Geräusch von berstendem Glas und knackendem Holz zu hören. Schüsse und Rufe ertönten. Es war nicht nur die Panik wegen des Feuers, stellte Mina fest. Vor ihnen stießen drei junge Männer einen Stuhl durch ein Fenster, bevor sie hineinkletterten. Eine Donnerbüchse ertönte in ihrer Nähe. Eine elegant gekleidete Frau in einer zurückgelassenen Rikscha schrie und hielt sich die Ohren zu. Scarsdale verlangsamte den Schritt und zeigte auf ein Loch in der Seite eines großen Steingebäudes. Mina bekam große Augen.
    Brandbomben. Das Französische Viertel war mit Brandbomben beschossen worden.
    Sie hatten

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