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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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runzelte die Stirn. »Bushke hat das getan?«
    »Ja. Er hat mich beschuldigt, ihn betrogen zu haben und die Auktion nur veranstaltet zu haben, um meine Familie zu bereichern. Doch selbst die sind überboten worden.«
    »Wer hat die Waffe dann gekauft?«
    Colbert lachte und wischte sich erneut über die Stirn. »Um noch mehr zu riskieren? Nein. Bushke hat genügt. Und jetzt droht Ihr mir bestimmt, mich zu töten, wenn ich es Euch nicht verrate – aber wenn Ihr mich tötet, werdet Ihr es noch immer nicht wissen. Also geht lieber, Euer Hoheit. Sucht Euer Schiff und lasst uns in Ruhe.«
    Colbert hatte zu große Angst, ihnen zu verraten, wer die Waffe gekauft hatte? Nicht vor Trahaearn, wie Mina feststellte , sondern vor der Vergeltung des Käufers. Wer war so mächtig?
    Doch wer immer es auch war, Colbert hatte beschlossen, sich vor dem Falschen zu fürchten. Sein Triumph, als Trahaearn seine Pistole wegsteckte, verwandelte sich in Angst, als er in das Gesicht des Herzogs blickte. Mit einem einzigen Schritt war Trahaearn bei Colbert, packte ihn an den Haaren und schleifte ihn weiter in den Lagerraum hinein.
    Colbert schrie etwas auf Französisch, während er wieder Boden unter die Füße zu bekommen versuchte. Trahaearn zerrte ihn unbarmherzig zu den Käfigen. Die Männer blickten von ihren Kisten und der Ware auf. Nicht einer versuchte, nach einer Waffe zu greifen, obwohl Colbert noch immer schrie – um Hilfe, wie sie nach dem durchdringenden, verzweifelten Tonfall vermutete, obwohl sie kein Wort davon verstand.
    Trahaearn zerrte ihn zu einem Zombiekäfig. Das Ding darin tobte und griff zwischen den Gitterstäben hindurch, und die schmutzigen Finger waren nur Zentimeter von Colberts Hals entfernt.
    »Wer hat sie gekauft?«
    Colberts panisches Geplapper schien eine beschwichtigende Note zu haben. Mina verstand es nicht, aber Scarsdales Reaktion auf die Antwort war eindeutig.
    »Scheiße«, stieß er hervor.
    Trahaearns Schultern verkrampften sich, und Mina bemerkte, dass er überlegte, ob er Colbert trotzdem näher an den Käfig stoßen sollte. Sie konnte das nicht zulassen. Selbst wenn der Mann es vielleicht verdiente, würde ein erkrankter Colbert jeden anderen gefährden.
    Nach einem endlos langen Moment zerrte er den Mann von den Klauen des Zombies weg und zückte einen Revolver. In leisem Französisch stellte Trahaearn eine weitere Frage. Colbert antwortete unter Schluchzen. Trahaearn nickte, und Mina wäre vor Schreck beinahe an die Decke gesprungen, als er plötzlich auf den Zombie schoss. Dann in den nächsten Käfig und den nächsten, bis nur noch die Tiere übrig waren, die bei dem Lärm in Panik geraten waren und wild dreinblickten.
    Trahaearn schaute über die Schulter zu Scarsdale. »Willst du ihn?«
    »Damit er für Brimstone bezahlt?« Scarsdale schüttelte den Kopf. »Er ist zu erbärmlich. Ich warte lieber auf Hunt.«
    Das schien Trahaearn zufriedenzustellen. Er stieß Colbert auf die Knie und beförderte ihn mit einem Tritt in einen kleinen leeren Käfig, den er verschloss. Er blickte zu den Arbeitern, die ihn ausdruckslos anschauten. »Sie verdienen mehr Geld, wenn Sie das Zeug hier verkaufen, als Sie je von ihm bekommen werden – und er ist ein viel zu großer Feigling, um sich zu rächen.«
    Die Männer blickten einander an. Als Trahaearn den Korridor erreichte, rafften sie bereits Sachen zusammen und brachen Kisten auf. Colbert, der im Käfig kniete, begann zu schreien. Niemand hielt inne.
    Mina war froh, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. »Wird er wieder freigelassen?«
    »Diese Männer werden zuerst die Tiere freilassen«, sagte Trahaearn. »Doch irgendjemand wird ihn schon finden.«
    Scarsdale hatte einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht. »Und jeder wird erfahren, dass er ein Feigling ist. Er wird keinen Fuß mehr auf die Erde bringen.«
    Der Herzog nickte. »Er wird bezahlen.«
    Das Viertel brannte noch immer. Zwischen dem Gebäude und dem Tor hatten sie ein paar Augenblicke Ruhe. Mina verschwendete keine Zeit.
    »Wer hat die Waffe gekauft?«
    Trahaearn spannte seinen Kiefer an. »Die Schwarze Garde.«
    Schockiert brachte sie kein Wort heraus, bis sie beinahe das Tor erreicht hatten. Jasper Evans hatte gesagt, dass das Einstiegsgebot für die Waffe fünfundzwanzigtausend Livre betragen hatte. So viel Geld stammte nicht nur aus dem Verkauf von Sklaven. Es musste andere Quellen gegeben haben. Viele andere Quellen, die jeweils eine große Summe beigesteuert hatten …, und die Schwarze

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