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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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ihren Blick senkten, schien das Mädchen sich nicht dazu durchringen zu können. Fasziniert und argwöhnisch blickte sie Mina an. Die Handelsrouten der Horde führten nicht über den Atlantik in die Neue Welt, und nur wenige von der Horde waren in England geblieben. Möglich, dass das Mädchen nie zuvor einen Mongolen gesehen hatte – oder, in Minas Fall, eine Mongolin.
    Mina zog die Brauen hoch.
    Das Mädchen errötete und verbeugte sich. »Ein Herr möchte Sie gerne sprechen, Mylady.«
    »Oh, sie ist keine Lady«, sagte Felicity sorglos. »Sie ist eine Kriminal inspektorin .«
    Die übertriebene Betonung des letzten Wortes schien das Mädchen zu verwirren. Sie wurde rot und nervös. Vielleicht fragte sie sich, ob Inspektorin eine Beleidigung der Bugger war?
    »Was für ein Herr?«
    »Ein Konstabler Newberry, Mylady. Er möchte Ihnen eine Nachricht überbringen.«
    Mina runzelte die Stirn und erhob sich, wurde aber von Felicitys »Mina, du wirst doch nicht etwa –!« zurückgehalten.
    Mina konnte zwar die Motive von opiumbenebelten Kriminellen ermitteln, jedoch nicht jedem von Felicitys Gedankensprüngen folgen. »Was werde ich nicht?«
    »Deinem Assistenten ein Telegramm geschickt haben, damit du dich davonmachen kannst.«
    Oh, sie hätte es tun sollen. Es wäre ganz einfach gewesen; alle von den Boundern restaurierten Häuser hatten Fernschreiber.
    »Du misstrauische Kuh! Natürlich habe ich das nicht.« Sie senkte die Stimme und fügte hinzu: »Beim nächsten Ball werde ich es aber tun, wo du mich jetzt darauf gebracht hast.« Als Felicity ein Lachen hinter ihrer Hand verbarg, fuhr Mina fort: »Sagst du bitte meinem Vater und meiner Mutter Bescheid, dass ich gegangen bin?«
    »Gegangen? Es ist nur eine Nachricht.«
    Newberry wäre nicht persönlich gekommen, wenn es sich nur um eine Nachricht handeln würde.
    »Nein.«
    »Oh.« Verstehen huschte über das Gesicht ihrer Freundin und wischte ihre Erheiterung weg. »Dann lass den armen Kerl nicht warten.«
    Die Augen des Mädchens weiteten sich, bevor es sich umdrehte, um Mina aus dem Ballsaal zu führen. Sie konnte sich vorstellen, was das Mädchen dachte, doch Newberry war nicht der arme Kerl.
    Wer auch immer ermordet worden war, war der arme Kerl.
    Man hatte Newberry in ein Arbeitszimmer im Ostflügel geführt – wahrscheinlich, um die Gäste angesichts seiner Größe oder seines Konstabler-Paletots nicht nervös zu machen. Er stand in der Zimmermitte, seine Melone in den großen, kräftigen Händen. Mina konnte nicht umhin, seine Stärke zu bewundern. Kleine Automaten füllten die Bücherregale des Arbeitszimmers. Wenn sie mehr als ein paar Sekunden Zeit gehabt hätte, hätte sie nicht widerstehen können, sie aufzuziehen und zu sehen, wie sie funktionierten. Sie erkannte ein paar der profaneren Kreationen ihrer Mutter, die über das Geschäft des Schmieds verkauft worden waren – einen Hund, der mit dem Schwanz wedeln und Salto schlagen konnte, eine singende mechanische Nachtigall – und war den Gastgebern gegenüber nachsichtiger gestimmt. Sie hatten vielleicht kein Dessert serviert, doch hatten sie unwissentlich für Essen auf ihrem Tisch gesorgt.
    Newberrys Augen weiteten sich kurz, als er sie sah. Sie hatte in seiner Anwesenheit noch nie einen Rock getragen, geschweige denn eine gelbe Satinrobe, die ihr Schlüsselbein und mehrere Zentimeter Haut zwischen ihren Flügelärmeln und den langen weißen Handschuhen freiließ.
    Doch er musste gewusst haben, dass sie nicht wie sonst gekleidet war, und war bei ihr vorbeigefahren. Ihr Überzieher, Waffen und die Schutzweste hingen über seinem linken Unterarm. Es gab keinen Zweifel daran, dass sie gehen würden, und er hatte es so eilig gehabt, dass er sich nicht einmal rasiert hatte. Abendliche Bartstoppeln umgaben den roten Schnurrbart, der an den Mundwinkeln herabhing und über die Kinnbacken bis zu den Koteletten reichte. Der Bart ließ ihn viel älter als zweiundzwanzig erscheinen und gab ihm das Aussehen eines großen, beschützenden Hundes – ein passender Eindruck. Newberry glich einem Wolfshund: freundlich und treu, bis ihn jemand bedrohte. Dann bestand er nur noch aus Zähnefletschen.
    Nicht jeder Bounder, der zurückkehrte, hatte einen Titel und eine dicke Brieftasche. Newberry war zurückgekommen, damit seine junge Frau, die an Schwindsucht litt, mit den Bugs infiziert werden und überleben konnte.
    »Berichten Sie, Newberry.« Sie nahm die ärmellose, eng anliegende Schutzweste, deren Drahtgeflecht

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