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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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stürmen?«
    »Spielt das eine Rolle? So oder so wird die Dame wissen, dass Lösegeld nicht zu der Vereinbarung gehören wird. Wenn sie sie also kommen sieht, wird sie sich aus dem Staub machen – und wir haben keine Informationen über die Terror , keine Verhaftung, keine lebenden Jungen.« Er nahm das Fernglas. »Irgendein Händler hat den dicken Max gemacht und verlangt, dass sein Junge gerettet wird, und jetzt hat sich die Marine der Sache angenommen. Zweihundert Jahre, ohne eine Nation beschützen zu müssen, nur die Handelsrouten, und die Marine hat sich daran gewöhnt, sich ihnen zu beugen – doch es sind die anderen, die beschissen dran sind.«
    Die Bitterkeit in seiner Stimme erschreckte sie. Er hat sich schon einmal darüber aufgeregt , dachte sie. Doch jetzt war da mehr Resignation als Wut.
    Und wahrscheinlich hatte er vollkommen recht. Während die Horde England besetzt hatte, war die Marine zum Schlägertrupp der Händler in Manhattan City geworden. Aber das musste so nicht bleiben.
    »Jetzt, wo die Krone Marineeinsätze finanziert, kann man das ändern.« Zumindest hoffte sie das. Die Steuern, die man ihr abpresste, sollten zumindest für etwas gut sein – und egal, ob richtig oder falsch, Loyalität folgte häufig dem Geld. Selbst wenn es ihr wehtat, wollte Mina lieber, dass die Marine Geld von der Krone nahm als von Händlern. »Und Englands Interessen werden wieder über denen der Händler stehen – müssten es eigentlich schon jetzt. Nicht jeder Kapitän ist ein Werkzeug der Händler.«
    »Nein, nicht alle. Doch es ist jetzt einer weniger.«
    Baxter , stellte Mina fest. »Es wird bald mehr wie ihn geben.«
    »Das wird uns heute nicht helfen.« Trahaearn senkte das Fernglas, und seine Finger schlangen sich um ihre Taille. »Sie haben eine Schutzweste. Und Ihr Konstabler?«
    Sie versuchte wieder zu atmen. »Er ebenfalls.«
    »In Ordnung.« Er senkte seine Stimme an ihrem Ohr, obwohl sie wahrscheinlich schon vorher niemand hatte hören können. »Ich werde auf Sie aufpassen, Inspektor.«
    Wie?
    Er war eine Gefahr für sie, allein, weil er derjenige war, der er war. Sie entwand sich seiner Hand und sagte: »Das kann ich selbst, Sir.«
    Eine Meile vor der Küste schaltete die Kapitänin der Lady Corsair die Motoren aus und ließ das Luftschiff landeinwärts segeln. In der plötzlichen Stille starrte Mina über den Bug hinaus, verzückt von dem dünnen Streifen gelben Sandes und dem Sumpfland, das die Ruinen von Calais umgab, die nicht mehr als ein Trümmerhaufen waren. Dahinter erstreckte sich ein Wald bis zum Horizont. Noch nie hatte sie so viele Bäume gesehen, knorrig und krumm in Sandnähe und üppiger und grüner weiter vom Strand entfernt.
    Zombies konnten sich zwischen diesen Bäumen verstecken. Doch wie sollte es ein Luftschiff tun?
    Sie blickte zu Trahaearn an ihrer Seite. »Wo ist die Bontemps ?«
    Er zeigte in westlicher Richtung der Ruinen, an den Rand der Sumpflandschaft, wo die Bäume nicht so dicht zu wachsen schienen. »Dort ist die alte Festung. Sie halten die Mauern instand, um die Zombies fernzuhalten.«
    Durch das Fernglas konnte sie die steinernen Überreste erkennen – heruntergekommen und verwittert, doch nicht in Trümmern. Graue Steinmauern umgaben die Ruinen einer länglichen Anlage, die von bröckelnden Bögen getragen wurde. Aquädukte vielleicht. Als sie näher kamen, entdeckte sie ein paar Schafe, die in den Höfen grasten, und kleine Holzverschläge, die wahrscheinlich Hühner beherbergten, doch nichts, was für Menschen bewohnbar gewesen wäre.
    »Wo leben sie?«
    »Unter der Erde«, sagte Trahaearn. »Evans hat sich hier niedergelassen, weil er einen Tunnel unter dem Kanal graben wollte, von der Festung bis nach Dover.«
    Ihr entschlüpfte ein Lachen. Das musste sie wohl missverstanden haben. »Einen was ?«
    Er grinste. »Einen Tunnel unter dem Kanal hindurch.«
    »Hat er das wirklich versucht?«
    »Ja. Doch er hat sich mit Wasser gefüllt, bevor er am Strand angekommen war. Er gibt den Sümpfen dafür die Schuld.«
    Nein . Mina legte die Hand vor den Mund und lachte mit zuckenden Schultern stumm in sich hinein. Als sie Bauchschmerzen hatte und kaum noch Luft bekam, schob sie die Schutzbrille auf den Kopf und wischte sich die Augen trocken. »Oh, er ist verrückt.«
    »Aber genial«, sagte Trahaearn. »Als das mit dem Tunnel nicht geklappt hat, hat er trotzdem weitergegraben. Dieses Gebiet ist jetzt ein Labyrinth aus unterirdischen Räumen. Seine Generatoren geben

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