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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Taubheit ließ nach, und das Klingeln wich einem Summton.
    »… in Ordnung?«, fragte er.
    Schwindlig, aber unverletzt . Sie nickte. Dann stockte ihr das Herz. »Newberry!«
    Sie rannte in den Korridor. Der Herzog erwischte sie in der Kapelle, inmitten von Gestank nach Verwesung, Rauch und Tod . Sie schüttelte ihn ab.
    Er packte ihren Übermantel, riss sie herum und stieß sie gegen die Wand. »Das können Sie nicht tun!«, rief er. »Wenn eine Brandbombe die Bontemps getroffen hat, wird die Wasserstoffhülle explodieren! Und Sie werden ihn auch nicht dazu bringen, die Jungen schneller hochzuziehen!«
    Nein. Aber sie konnte ihm befehlen, die Jungen zurückzulassen und sich in Sicherheit zu bringen.
    Als hätte Trahaearn ihre Gedanken gelesen, schüttelte er sie. »Er würde sich nicht in Sicherheit bringen. Denn das würde bedeuten, dass er Sie hier unten zurückließe. Seine einzige Chance ist, dass er sich bereits in der Lady Corsair befindet. Wir müssen zurück. Evans wird uns sagen, wie wir auf anderem Weg hier herauskommen, ohne durch eine Wasserstoff…«
    Ein zweiter Knall erschütterte den Raum. Trahaearn hielt seinen Körper schützend vor ihren, während es Trümmer regnete. Der hier war nicht so schlimm gewesen , dachte Mina, doch dann platzten ihre Ohren, und die Luft wurde dünn, als würde sie von einem riesigen Saugnapf durch den Korridor hinausgesogen.
    Trahaearns Gesicht erstarrte. »Scheiße!«, flüsterte er rau.
    In hohem Bogen warf er sich mit ihr in eine Zimmerecke und riss ihr den Mantel herunter. Dann schob er sich über sie und hob den Mantel wie ein Zelt über ihre Köpfe.
    Der Feuerball explodierte im Korridor, sie konnten ihn unter einem Zipfel des Überziehers sehen. Stöhnend drückte Mina ihn gegen die Wand und schloss sie darunter ein. Orangefarbenes Licht und Hitze drangen durch die dicke Wolle, die mit einem ranzigen Geruch verschmorte. Flammen züngelten und flackerten zwischen ihren Beinen und heiß an ihren Stiefeln. Über dem Donnern hörte sie ein Zischen, als Trahaearn die Luft einsog, und sie wusste, dass der Mantel an seinem Rücken brannte, also schrie sie nicht, dass ihre Füße sich anfühlten, als würden sie in dem Leder verbrüht.
    Dann war es vorbei, und Trahaearn riss den Übermantel beiseite. Mina hatte erwartet, kühle Luft im Gesicht zu spüren, doch sie war heiß und dünn. Sie blinzelte, um sich an das schwache Licht zu gewöhnen. Die elektrischen Birnen waren ausgegangen, doch die Sitzbänke und Laken, welche die Toten bedeckten, brannten an manchen Stellen.
    Sein Blick suchte ihr Gesicht. »Geht es Ihnen gut?«
    Sie nickte. »Und Euch?«
    »Ich lebe noch. Kommen Sie mit.«
    Er zog sie hoch. Sie rannten in den Salon zurück, und bei jedem Schritt quietschten ihre Sohlen. Obwohl der Feuerball verbrannt war, bevor er den Raum erreicht hatte, waren die Lichter aus. Das Geräusch der Generatoren war verstummt.
    Mina rief nach den anderen, bekam jedoch keine Antwort. Sie hielt sich noch immer an Trahaearn fest, als sie den Weg zum Sofa ertastete. Evans und die Dame waren verschwunden.
    Erschrocken starrte sie in die Dunkelheit. Der Herzog stieß ein kurzes Lachen aus, ungläubig und amüsiert zugleich, und sie mochte ihn beinahe dafür, doch dann erschütterte eine weitere Explosion den Raum, und sie fiel auf die Knie, hustete, und Trahaearn neben ihr hustete ebenfalls. Aus der Kapelle drangen krachende Geräusche zu ihnen, das Splittern von Holz und das Kreischen von Metall. Keine Bombe. Die unterirdischen Räume barsten.
    »Okay«, sagte er einen Augenblick später. »Evans ist kein Bugger. Er trägt eine Frau, die doppelt so schwer ist wie er. Er kann nicht weit sein.«
    »Er trägt außerdem eine Frau, die mehr Eis braucht«, fügte Mina hinzu. »Er hat welches aus dem Korridor hinter dem Tisch geholt.«
    »Dann gehen wir da entlang.«
    Er half ihr hoch. In weniger als einer Minute fanden sie den Korridor und eilten an den gewölbten Wänden entlang.
    Am Ende blieb Trahaearn stehen und zog sie an seine rechte Seite. »Da ist ein Lichtschein. Sehen Sie das?«
    Schwaches Licht und das vertraute Geräusch einer Dampfmaschine. Sie rannten darauf zu. Die schnellen Schritte trieben ihr Tränen in die Augen, und als sie in den nächsten Raum kamen, der von einer Gaslampe erleuchtet war, waren die Schmerzen in ihren Füßen unerträglich geworden, also durfte sie ihn nicht mehr fühlen, würde ihn nicht mehr fühlen.
    Dann blieb sie stehen, und die Kinnlade fiel ihr

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