Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
Mit blutunterlaufenen Augen starrte sie Mina an.
    »Himmel. Warum ist denn eine Polizistin hier?«
    Sie brach zusammen.
    »Mein Gott«, sagte Trahaearn. Er trat auf sie zu, kickte ihr die Waffe aus der Hand und kniete sich hin. Er warf Mina einen Blick zu. »Nehmen Sie ihre Füße. Und passen Sie auf die Zähne auf.«
    Der Opiumgeruch umgab die Frau wie eine Wolke. Ihre Haut glühte vor Fieber in Minas Handflächen. Rasch trugen sie sie zum Sofa, wobei die schwere Körpermasse der Dame zwischen ihnen durchhing.
    »Marguerite?«
    Mina ließ die Knöchel der Dame los, wirbelte herum und hob die Waffe. Ein großer, drahtiger Mann starrte sie an, er hatte einen Eimer mit Eis in der Hand, und sein Gesicht wirkte erschöpft. Sein glänzender Schädel und die schwarzen Haarbüschel über seinen Ohren ließen seinen Kopf im Vergleich zum Hals riesig erscheinen.
    »Jasper Evans?«, fragte sie.
    »Ja.« Seine Augen waren himmelblau und schnell wie ein Vogel. Sie schossen zu Trahaearn, zum Korridor, wo die Jungen gefangen gehalten worden waren, und zurück zu Mina. »Sie sind also gekommen, um sie zu verhaften?«
    »Dazu muss sie am Leben bleiben. Bringen Sie das Eis.« Mina drehte sich zum Sofa um, wo Trahaearn sie auf die gestreiften Kissen bettete. »Wir haben ein Luftschiff. Wenn wir ihre Temperatur niedrig halten, wird sie es über den Kanal schaffen. Wir werden einen Arzt finden – oder den Schmied .«
    Mit einem flachen Atemzug öffnete die Dame die Augen. Jedes Wort bedeutete eine enorme Anstrengung. »Dieser Bastard … wird mich … töten.«
    Trahaearn oder der Schmied ?
    Mina fragte nicht. Evans kniete sich neben das Sofa und streichelte sanft das Gesicht der Dame. Sie lächelte schwach zu ihm auf.
    Mina griff nach dem Eis. »Was ist mit Ihnen und Ihren Leuten passiert?«
    »Eine große Darbietung«, flüsterte die Dame. Ihre Augen kippten weg. »Letzter Aufruf.«
    Evans lehnte seine Stirn gegen ihre. »Eine großartige Darbietung, Marguerite.«
    Eine Szene, bei der Mina schlucken musste. Sie wickelte Eis in ein Taschentuch, beugte sich nach vorn und legte es auf ihren Hals.
    Die Dame riss den Kopf zurück und schnappte knapp neben Minas Fingern mit ihren scharfen Zähnen. Mina riss die Hand zurück und starrte sie an. Die Dame lachte rau. Sie schloss die Augen und ließ den Kopf in die Kissen sinken.
    Mina reichte stattdessen Evans das Taschentuch.
    »Was ist also mit Ihren Leuten passiert?«, wiederholte Trahaearn Minas Frage. »Was ist mit der Terror passiert?«
    Als die Dame nicht antworten wollte – oder konnte – , blickte Evans zu ihm hoch, und seine Augen schimmerten vor Tränen. Mina konnte in diesem Blick keine Arglist entdecken. Er hasste auch den Herzog nicht, wie es die Dame tat, oder vielleicht hatte ihr Zustand dazu geführt, dass ihm alles andere egal war.
    »Colbert hatte gesagt, dass die Explosion keine Auswirkungen auf sie hätte, wenn das Schiff auf Abstand bliebe.«
    Trahaearns Ausdruck wurde gefährlich kalt. »Eine Explosion auf meinem Schiff?«
    »Nein. Wir waren auf der Terror und haben von dort die Explosion gesehen.« Evans wischte sich über die Wangen und hinterließ Spuren von Fett und Öl. »Es war eine Vorführung, um den Käufern das Objekt zu zeigen. Colbert hatte ein kleines Ding, und er brauchte einen Generator. Der Auslöser benötigt elektrischen Strom.«
    Ein kleines Ding ? »Eine kleine Waffe?«
    »Etwas, das ich nie zuvor gesehen habe. Nicht im Traum hätte ich mir das vorstellen können.« Evans’ Hände zitterten. »Sie haben Haynes in einer Barkasse vom Schiff weggerudert, keiner der Ruderer hatte Bugs. Und sie haben dieses kleine Ding mitgenommen. Sie sagten, eine Meile sei eine sichere Entfernung, also ruderten die Männer anderthalb Meilen. Sie starteten den Generator, die Haie kamen, und dann haben sie das kleine Dinge ins Wasser gelassen und … « Seine Hände flogen in die Luft und ahmten eine Explosion nach. »Auf der Terror spürten wir es – Bums! – wie einen Stoß gegen die Brust. Es war keine große Explosion. Nur wie ein Kanonenschuss ins Wasser. Doch alles um die Barkasse herum war tot. Riesige Haie trieben um das Boot herum. Die Ruderer ruderten zurück – doch der Kapitän war tot. Ohne irgendein äußerliches Anzeichen.«
    Trahaearn ging neben Mina in die Hocke. »Dann sind Sie also an Bord der Terror gegangen und haben sie übernommen. Sie haben Haynes mit einer Bombe auf einem Boot fortgebracht. Und es hat ihn getötet, doch jeder auf der Terror

Weitere Kostenlose Bücher