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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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sich vor, jeder wäre ein Zombie mit spitzen Krallen, dessen Gestalt sich in Baumstämme und Zweige verwandelt hätte. Alles war laut, ihr Herzschlag, die Luftschiffmotoren, das Stampfen ihrer Füße im Gras und der Eiserne Herzog hinter ihr. Würden die Zombies zischen und knurren? Würde sie sie überhaupt hören, bevor sie sie in Stücke rissen? Mit brennenden Lungen sprintete sie über eine kleine Lichtung, wo sich kniehohes Gras um ihre Knöchel schlang, und obwohl ihre Füße brannten, war sie froh um die Stiefel, denn nachdem die Horde so viele Meereswesen in Monster verwandelt hatte, wussten allein die Sterne, was sie mit den Tieren an Land getan hatten. Außer die Zombies hatten sie alle gefressen. Wenn es keine Menschen mehr gab, die sie töten konnten, mussten sie ja irgendetwas fressen.
    Hoffentlich hatten sie angefangen, sich gegenseitig aufzufressen.
    Wieder eine Baumgruppe, und erneut brach sie auf eine Lichtung hervor, und dort war die Ladeplattform, drei Meter über dem Boden. Sie hörte ein Rufen von oben, und die Rampe fiel scheppernd herab. Mit wild pochendem Herzen sprang sie keuchend hinauf.
    Die Motoren des Luftschiffs brummten und zischten. Die Ladeplattform wurde wieder ein Stück eingeholt. Ihr Schrei Noch nicht! ging in dem Lärm unter. Sie wirbelte herum, um nach Trahaearn zu sehen.
    Furcht packte sie mit eisiger Klaue. Er überquerte die Freifläche im Laufschritt, als plötzlich zwei Zombies von der Seite auf ihn zustürzten, bedeckt mit geronnenem Blut und mit einem gierigen Ausdruck in ihren schrecklichen Gesichtern. Trahaearn traf ihren Blick – und ließ die Macheten fallen.
    Trotz des Schocks, trotz des Grauens begriff sie. Er konnte mit Waffen in der Hand nicht auf die Plattform springen. Und wenn er stehen blieb, um die Zombies zu töten, bis die Plattform herunterfuhr, würden weitere kommen. Sie konnte sie bereits zwischen den Bäumen erkennen, und sie liefen sehr schnell.
    Mina stützte sich mit den Füßen ab. Er konnte sie nicht aufhalten.
    Also würde sie es tun.
    Rhys sah, wie die Inspektorin die Waffen zückte, und hoffte, dass sie eine gute Schützin war, sonst würde sie auch ihm gleich eine Kugel in dem Kopf schießen. Zwei Schüsse erklangen. Die Ladeplattform war bereits beinahe über seinem Kopf.
    Er sprang nach oben und bekam die Kette zu fassen. Mit dem Bauch schlug er gegen den Rampenrand, und sein Körper hing zur Hälfte herab. Er kämpfte gegen den durchdringenden Schmerz an, der ihm die Sicht nahm, schwang ein Bein nach oben und zog sich hinauf. Er blickte hinunter. Die Zombies wälzten sich auf dem Boden.
    Er ließ sich auf den Rücken fallen und lachte, was ihm ein heftiges Ziehen im Bauch verursachte – doch zumindest endete er nicht in dem eines Zombies.
    Die Inspektorin blickte zu ihm hinunter. »Ihr seid verrückt geworden!«
    Vielleicht war er das. Er hatte noch nie zuvor seine Waffen weggeworfen und selten sein Leben in andere Hände gegeben. »Ich habe gewettet, dass Sie falsch liegen mit Ihrer Annahme, Yasmeen würde mich hier zurücklassen. Ich habe richtig gelegen … Und ich bin froh, dass Sie sich geirrt haben.«
    Sie musste lächeln, und er mochte die süße Kurve ihres Mundes. Wenn er ihren Mund schon nicht schmecken durfte, so war das Zweitbeste, ihn zumindest anzuschauen.
    »Wenn sie Euch zurückgelassen hätte, hättet Ihr sie nicht bezahlen können«, sagte die Inspektorin.
    Er stand auf. »Sie braucht mich jetzt nicht mehr. Sie hat ja wohl acht Jungen an Bord, für die sie Lösegeld fordern könnte.«
    Sie stieß ein überraschtes Lachen aus. Rhys spürte erneut ein Ziehen im Bauch, doch vor Besessenheit und Verlangen und einem tiefen Gefühl, das in den dunklen Räumen in der Festung entstanden war. Ein Teil davon war Bewunderung. Diese Frau hatte wahnsinnigen Mut. Doch da war mehr – und er wollte alles. Brauchte alles, von ihr. Im Moment gab es nur Blicke, und er genoss sie.
    Der Haarknoten in ihrem Nacken hatte irgendwann zwischen der ersten und dritten Explosion seine Nadeln verloren, und ihr Haar fiel wirr bis zu ihrer Taille hinab. Ohne den Wollmantel konnte er die schlichte Spitze sehen, die auf die Rückseite ihrer Hosen genäht war, als könnte diese die perfekte Form ihres Hinterns verbergen. Ihr kurzer Mantel war am Hals geschlossen und tailliert, und es sah aus, als hätte sie keine Brüste unter den Schnallen und ihrer Schutzweste, doch ein kleiner Mundvoll würde genügen, und ihre Nippel an seiner Zunge – sobald er

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