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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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beim Händedruck mit Scarsdale und Van Damm und nahm den historischen Moment für die Nachwelt auf. Die mürrischen Stadtbewohner zeigten, wie bei unserer Ankunft und getreu ihrer Gewohnheit, wenig Begeisterung für die ganze Angelegenheit, und nur ein paar Dutzend Leute, zumeist Würdenträger und Verwaltungsbeamte des Palastes, waren gekommen, um uns ins Unbekannte zu verabschieden.
    Sie standen in einem Halbkreis, als das Jaulen der Motoren das Rauschen des Windes übertönte, und erhoben ihre merkwürdigen dreizinkigen Amtsstäbe zu einem gemessenen Lebewohl. Van Damms Gefährt, dessen Wimpel tapfer flatterten, fuhr als Erstes los, auch wenn es sich dabei lediglich um eine Schau handelte. Sobald wir unterwegs waren, würde mein Traktor, der unseren Führer an Bord hatte, die erste Position einnehmen, und die anderen würden uns folgen. In der Zwischenzeit erklärte der Zwerg Zalor Van Damm den Weg.
    Wir waren nach Süden unterwegs, würden aber mit Umwegen durch die große Sandwildnis kreuzen müssen, um einigen landschaftlichen Besonderheiten auszuweichen.
    Während die anderen drei großen Maschinen durch den Grat rumpelten, unterwegs zu jenem fernen Ort, an dem die Erde in braungrauen Sand überging, stand Scarsdale endlich auf den Stufen von Kommandowagen Nummer eins und winkte
    würdevoll zum Abschied. Ich hielt diesen Moment für die offiziellen Archive fest und folgte ihm dann in die Maschine.
    Zalor ging vor mir und verlor auf den glatten Metallstufen den Halt. Etwas fiel herunter und traf klirrend neben seinen Füßen zu Boden. Ich bückte mich, hob es auf und gab es ihm zurück.
    Seine dunklen Augen blickten mich böse an, und er verbarg den Gegenstand wortlos in einer Tasche seiner Jacke.
    Ich ging zu meinem gepolsterten Ledersitz und wartete auf die Anweisungen des Professors. Er hatte bereits Verbindung zu den anderen Fahrzeugen aufgenommen, die wir als verschwommene Staubwolken etwa eine Meile vor uns sehen konnten. Die Luft war von statischem Rauschen und gemurmelten Befehlen erfüllt. Zalor ging zum Kartentisch, wo er mit Scarsdale konferierte.
    Der Professor berührte mich an der Schulter und ich blickte zu der beleuchteten Karte am Schott auf, die unsere Route zeigte. Zalor brachte meinen Kompass auf Kurs. Ich orientierte mich und zog an den Hebeln, um die Kettenblätter des Traktors auf die richtige Stufe zu bringen. Scarsdale schaltete die kraftvollen elektrischen Motoren an und nickte mir zu. Ich setzte die Maschine in Bewegung; mit einem kaum
    wahrnehmbaren Beben fassten die Raupenketten und wir waren unterwegs. Staub wirbelte auf und ich sah in den Panoramarückspiegeln den Mir und seine Leute langsam verblassen, als ob ein Schwamm aus sandigen Partikeln sie weggewischt habe.
    Dann krochen wir über einen schmalen Grat, und die Türme von Zak verschwanden hinter dem Horizont. Weit vor uns hoben und senkten sich die drei Staubwolken, die unsere Kameraden aufwirbelten, wie Schiffe auf See, als sie versuchten, sich mit den ersten Wellen des gewaltigen Sandmeeres zu messen, auf dem wir uns bald einschiffen würden. Ich legte meine Handschuhe an, presste mich in meinen Ledersessel und stimmte die beiden Kompassnadeln miteinander ab, während Scarsdale den eigentlichen Kurs festlegte.
    Ich war so beschäftigt, dass ich kaum Zeit fand, über den Gegenstand nachzudenken, den der Zwerg fallen gelassen hatte, bevor wir losgefahren waren. Obwohl er ihn nachgerade an sich gerissen hatte, im hektischen Bemühen, ihn wieder an seinem Körper zu verbergen, hatte ich doch seine Wichtigkeit erkannt. Es handelte sich um das viereckige Bruchstück eines uralten Steins – einer Art von Stein, mit der ich langsam vertraut wurde. Darauf waren jene leicht obszönen Hieroglyphen abgebildet, wie sie auch von der Patterson Expedition in der Arktis entdeckt worden waren, und die der Professor in den letzten Jahren so genau untersucht hatte.

    Sechs

    I

    Staub verdunkelte die Scheiben, während ich Nummer eins auf Kurs brachte und wir die anderen Fahrzeuge überholten, die sich gehorsam hinter uns einordneten. Es wäre ermüdend, über alle Ereignisse der nächsten Tage zu berichten, Tage voller höllischer Hitze und Sand, voll quälendem Rütteln im Innern der Traktoren. Doch trotz aller Schwierigkeiten – wir legten uns jeden Abend bereits um neun Uhr schlafen, vollständig erschöpft von einem Tag, den wir mit dem Lenken der bockenden, schleudernden Fahrzeuge zugebracht hatten –
    ließen wir die 200 Kilometer

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