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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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Hammerkopf von seinem dicken Holzstiel gesprungen war.
    Scarsdale lächelte grimmig.
    »Sie werden hier nicht viel Glück haben, Holden«, sagte er.
    »Dieses Material ist härter als Granit.«
    »Das ist es, was mich beunruhigt, Professor«, sagte Geoffrey Prescott.
    »Wie zum Teufel haben diese Leute ein solches Material bearbeitet? Schließlich liegt alles, worüber wir sprechen, tausende Jahre zurück, und sie müssen über bessere Werkzeuge verfügt haben als wir.«
    »Auch darüber habe ich meine Theorien«, sagte Scarsdale.
    Mir fiel auf, dass seine Hand auf dem Revolver ruhte, den er am Gürtel trug. Außerdem stellte ich fest, dass ein leichtes Maschinengewehr auf einem Ständer aus dem
    Kommandowagen Nummer eins geholt worden war, vom Professor vermutlich, während wir das Mittagessen beendet hatten. Sein fachmännisch gearbeiteter Lauf war direkt in den vor uns liegenden Tunnel gerichtet.

    Zehn

    I

    Langsam rumpelten wir weiter in die tintenschwarze Finsternis hinein. Unsere Geschwindigkeit war auf ein bloßes Kriechen herabgesunken, und die Scheinwerfer erforschten die vor uns liegenden einförmigen Kilometer. Ich saß jetzt am Steuerpult, während der Professor über dem Kartentisch brütete, hin und wieder inne hielt und aus dem Fenster starrte. Bei diesen Gelegenheiten verharrte er für ungefähr eine Viertelstunde lang in seiner Haltung, und ich fragte mich erneut, was für Berechnungen in diesem enormen Schädel angestellt wurden.
    Scarsdale hatte uns erklärt, dass wir durch die Verringerung des Tempos Energie sparen würden, und obwohl wir den ganzen Tag in Funkkontakt blieben, nahm ich an, dass Scarsdale hoffte, die Eintönigkeit der Reise zu lindern. Die langsame Annäherung an unser Ziel war wirklich äußerst langweilig und ermüdend. Aber ich stellte fest, dass Scarsdales Konzentration auch nicht für einen Moment nachließ.
    Außerdem fand ich etwas über den Fahrerwechsel in Fahrzeug Nummer eins und die Verminderung der Geschwindigkeit heraus.
    Der Professor saß in seinem gepolsterten Ledersessel hinter dem Kartentisch
    und unterbrach gelegentlich seine
    Berechnungen, um nach den Nachtgläsern neben seinem Ellenbogen zu greifen und den Tunnel vor uns abzusuchen, als würde er dadurch unser Ziel näher bringen. So waren wir bereits zwei Stunden unterwegs. Die warme Luft blies stetig durch die Luftschlitze. Das Heulen des Motors wurde zu einem sich ständig wiederholenden Geräusch. Die Kompassnadel folgte den winzigen Veränderungen in der Richtung des Tunnels und schwang kaum merklich hin und her – so exakt hatten diese vorzeitlichen Ingenieure gearbeitet. Das hohe Falsett Van Damms durchbrach gelegentlich das Rauschen des Empfängers auf dem Schott.
    Gelegentlich kam es auch zu seltsamen Veränderungen im Rhythmus unserer Motoren, und ich ließ das Vorderteil des Traktors mehrere Male ein wenig schlingern, als ich in verwunderliche Schattenflächen geriet, die sich an den felsigen Wänden des Tunnels bildeten. Scarsdales gemurmelte Kommentare waren äußerst überflüssig, aber sie ärgerten mich und machten das Lenken noch schwieriger. Ich warf mehr als einen Blick in den Rückspiegel, und eine boshafte Ecke meiner Seele freute sich darüber, dass der Fahrer von Van Damms Fahrzeug die gleichen Probleme hatte.
    Und dann erinnerte ich mich in allen Einzelheiten an das Modell in Scarsdales fernem Arbeitszimmer zwischen den nebligen Hügeln Surreys, und die Fragen platzten nur so aus mir heraus. Der Professor schwieg amüsiert und ließ mich ausreden.
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann Sie es bemerken würden«, sagte er schließlich. »Die Schattenflecken, die Sie sehen, sind Arkaden, die zu Gott weiß wie vielen anderen Höhlen und Labyrinthen führen. Es wäre ein Lebenswerk, sie alle zu erforschen.«
    Ich schwieg einen Augenblick lang, während ich diese Information verarbeitete.
    »Sie haben einige zu Fuß erforscht?«, wagte ich endlich zu fragen.
    Scarsdale nickte, während seine Augen den Tunnel vor uns absuchten.
    »Ich habe Bindfaden abgerollt und eine Fackel
    mitgenommen, aber es war hoffnungslos. Das waren Furcht erregende Orte. Ich hatte fast tausend Meter Bindfaden und gab auf, als er zu Ende war. Man könnte dort jahrelang herumwandern, falls die hunderte von Seitentunneln, an denen ich vorbei kam, ähnlich weitläufig sind.«
    Die Tragweite dieser Äußerung bereitete mir
    Schwierigkeiten.
    »Dann könnte man dies als eine Stadt auffassen, mit dem Tunnel als

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