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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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jener Scheußlichkeiten aus den Gefäßen zu fotografieren, die wie ihre Vorgänger rasch in dampfender, frostiger Verwesung vergingen.
    Von den Wesen, die die Grashüpferkreaturen einbalsamiert hatten, wussten wir rein gar nichts, denn in der Galerie entdeckten wir keinerlei Hinweise. Es gab keinen Balsamierraum, keine Werkzeuge oder Trepaniergeräte, nicht einmal Fragmente einer Inschrift. Dennoch war mir klar, dass Scarsdale und möglicherweise auch Van Damm weitaus mehr über diese seltsame Rasse wussten, über diese vorzeitlichen Wesen, Ingenieure und unglaublichen Bauherren, die diese mächtigen Bergbauarbeiten vor Tausenden von Jahren ausgeführt hatten.
    Wir waren noch nicht über die Galerie der Einbalsamierten hinausgelangt, die nicht weniger als einen Kilometer lang war und vorsichtig geschätzt über zehntausend dieser seltsamen Gefäße enthielt. Van Damm und Scarsdale hatten mindestens ein Dutzend der Behälter geöffnet. Die abendlichen Unterhaltungen wurden immer länger, und die Wissenschaftler diskutierten ihre Vermutungen bis spät in die Nacht hinein. Die Galerie wurde von einem Portal abgeschlossen, das dem ähnelte, durch das wir es betreten hatten. Dahinter befand sich eine weitere Treppe aus massiven Steinstufen, die auf eine niedrigere Ebene hinabführte. Dort hing der Nebel in dicken Schwaden, und die Stufen führten direkt in ihn hinab, bis sie unseren Blicken entschwanden. Merkwürdigerweise blies der Wind immer noch kräftig von Norden her, und obwohl der Dampf wogte und wirbelte, bildete er doch immer wieder eine undurchdringliche Wolke, die unablässig in Bewegung war.
    Holden führte auf den Stufen, dem nördlichsten Punkt unseres Vordringens, eine chemische Analyse durch und berichtete, dass das Resultat zwar eine starke Konzentration von Schwefel zeige, jedoch nichts Giftiges aufweise. Wir schlugen unsere Zelte im Camp Vier auf, in der Nähe des Sockels mit den absonderlichen Hieroglyphen, und waren über den Schutz vor dem Streusand froh, der in der staubigen Ebene umherwirbelte. Es war eigenartig festzustellen, dass es immer derselbe Staub war, der über die Oberfläche gefegt wurde. Er konnte das Innere der riesigen Höhle, die abzumessen uns die Mittel fehlten, nicht verlassen, und so müssen dieselben winzigen Splitter über all die Jahre hinweg endlos ihre Kreise ziehen.
    Aufgrund der Härte des Felsens war es uns unmöglich, in den Boden der Höhle einzudringen, so dass wir die Zeltpfosten sicherten, indem wir sie durch speziell entwickelte Mittelstücke aus Stahl führten, die Scarsdale in den Werkstätten in Surrey hergestellt hatte. Die Seile wurden durch schwerere Ausrüstungsgegenstände abgesichert. Auf die sanftmütigeren Mitglieder unseres Trupps wirkten die schweren Maschinengewehre, die Elefantengewehre und der Rest des handfesten Waffenarsenals, auf dessen Mitnehmen Scarsdale bestand, besonders irritierend. Wir lagerten die Waffen auf einem kleinen Handwagen mit Gummibereifung, ähnlich einem Kinderwagen, den stets einer von uns hinter sich herziehen musste, ganz egal wo wir hingingen.
    Wir mochten gar nicht daran denken, mit dieser Last die großen Stufen hinabzusteigen, aber Scarsdale bestand darauf, und so musste es wohl oder übel bewerkstelligt werden.
    Letztlich fanden sich für alle Anordnungen unseres Anführers Mittel und Wege, sie auszuführen. Ich war einigermaßen beruhigt, dass Scarsdale verantwortlich war und nicht eine andere Person, wie etwa Van Damm. Er mochte ein
    großartiger Wissenschaftler sein, aber er war zu sensibel und streitsüchtig und gerade deshalb nicht der geborene Anführer, der Scarsdale zweifellos war. Der Professor war umgänglich und willensstark, was für eine Unternehmung dieser Art unabdingbar war.
    Holden und Prescott kümmerten sich um ihre jeweiligen Forschungen, Van Damm und der Professor füllten
    Notizbücher mit Ziffern und Daten über die insektenartigen Kreaturen. Da meine Hauptaufgabe in der fotografischen Dokumentation bestand, meine Dunkelkammer und wichtige Teile der Ausrüstung sich jedoch weit weg im Traktor befanden, konnte ich mich ihr nur bedingt widmen, von der Wartung meiner Kameras und einiger Aufnahmen einmal abgesehen, so dass ich mich oft als Träger oder Schreiber eines meiner Kollegen wiederfand.
    Dies waren, ehrlich gesagt, angenehme Tätigkeiten, denn ich empfand unsere Umgebung als äußerst bedrückend, hütete mich aber, über meine Gefühle zu sprechen. Die Moral einer so kleinen Gruppe kann

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