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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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Fantasien verloren.
    Ich schämte mich, wenn ich mich
    bei solchen
    Abschweifungen ertappte oder von einem Gefährten ermahnt wurde, denn ich hatte die anscheinend unaufhörliche Aufmerksamkeit des Professors bemerkt, der, ob er nun mit dem Handwagen half, den Holden und Van Damm an diesem Nachmittag zogen, oder ob er den Kompass kontrollierte, immer eine Hand an seinem blanken Revolver hatte, der mit einer Schnur um sein Handgelenk befestigt war.
    Das pulsierende Geräusch, das wir schon einmal gehört hatten und das offenbar aufgehört hatte, war nun wieder vernehmbar, aber immer nur zeitweilig, vielleicht aufgrund einer Veränderung der Windrichtung. Das war jedoch nicht möglich, denn ein Blick Van Damms auf den Kompass ergab, dass der Wind in der Regel leicht, aber anhaltend von Norden her wehte. Das Geräusch klang wie ein schwacher Herzschlag, anscheinend aus großer Entfernung, aber von Strömungen oder Vibrationen begleitet, die sogar den Felsen, auf dem wir gingen, erbeben ließ. Die Gruppe hielt fast eine Stunde an, während Scarsdale und Van Damm Tests mit bestimmten Instrumenten durchführten, die aber keine genauen Ergebnisse brachten.
    Kurz nachdem wir wieder aufgebrochen waren, begann der Dunst sich wieder zu lichten, und wir befanden uns am Fuß eines steilen Abhangs. Dies war so ungewöhnlich, dass die exakten Längen- und Breitengrade von Scarsdale und Van Damm notiert und weitere Messwerte abgelesen wurden. So weit unsere Blicke reichten, war der Hang, den wir hinaufstiegen, von Menschenhand geschaffen, was an und für sich schon aufregend war. Meine Gefährten stießen auf Spuren der extrem harten und hochentwickelten Werkzeuge, die den Weg in den stahlharten Felsen geschlagen hatten, und quittierten diese Entdeckung mit Erstaunen.
    Van Damm und Holden zogen noch immer den Handwagen, und zwar inzwischen mit Hilfe des eigens von Scarsdale entwickelten Gurtgeschirrs. Aber der Hang war nicht anhaltend steil und wurde wenig später spürbar flacher, so dass die beiden Männer meine und Prescotts Hilfe ablehnten. Einmal fand ich mich an der Spitze der Gruppe wieder, doch Scarsdale war nicht weit hinter mir und schwang in seiner gewohnt aufmerksamen Art den Revolver. Vor mir im Dämmerlicht wurde eine Reihe rechteckiger Kästen sichtbar, und auf meine aufgeregten Rufe hin eilte rasch der Rest der Gruppe herbei.
    Wir gingen nun auf einer breiten Hauptstraße weiter, vorbei an einem getäfelten Obelisken, der mehr von den obskuren Inschriften trug, die wir bereits gesehen hatten. Scarsdale beschleunigte seinen Gang und blieb kaum, um die Inschrift zu notieren. Nachdem er und Van Damm in den letzten Tagen Stunden mit derartigen Untersuchungen zugebracht hatten, gab das an sich schon Anlass zu Verwunderung. Der
    Handwagentrupp hatte schwer zu kämpfen, um Schritt zu halten, da wir ohne Gepäck schnell weitereilten, während die seltsamen Rechtecke und Würfel vor uns im Zwielicht emporwuchsen.
    Wir betraten eine Stadt von riesiger, ja ungeahnter Größe, viele Kilometer unter der Erdoberfläche, deren Sinn und Zweck uns unbekannt war. Während wir auf der breiten Hauptstraße weitergingen, türmten sich die Blöcke vor uns immer höher auf, bis mir bewusst wurde, dass der Maßstab, in dem die Stadt gebaut war, so riesig war wie alles, auf das wir bisher gestoßen waren. Die Blöcke waren fensterlos und ihre glatte, graue Oberfläche nahtlos, von den Portalen aus geschliffenem Stein abgesehen, die jenen ähnlich sahen, die wir bereits kannten.
    Einige hatten glatte Stürze, in die fremdartige und rätselhafte Hieroglyphen graviert waren, deren bloße Umrisse obszön und verderbt wirkten. Die Hauptstraße, die wir entlangschritten, führte auf einen riesigen Platz, um den ohne erkennbare Ordnung oder Form gigantische Gebäude gruppiert waren. Die ganze Struktur der Stadt wirkte auf einen Fremden komplex und verwirrend, und ich hatte Probleme mit den Winkeln und der Perspektive, die bei uns zu ausgeprägten optischen Täuschungen führten, während wir an Gassen und
    Straßenkreuzungen vorbeikamen, wie wir sie in unserer Welt wohl nennen würden.
    Der Platz war offensichtlich aus riesigen Steinblöcken gehauen und schien ebenfalls in verwirrenden Winkeln auszulaufen. Die Übergänge zwischen den Blöcken schienen sich nie an der richtigen Stelle zu befinden. Anstatt recht- oder dreieckig geformt zu sein, schien das Pflaster keiner erkennbaren Regel oder mathematischen Formel zu
    entsprechen, so dass das Auge

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