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Die Eisprinzessin schläft

Die Eisprinzessin schläft

Titel: Die Eisprinzessin schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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ständig erneuert wurde, gestattete ihr, sich selbst und ihr Leben unablässig neu zu erfinden. Derzeit befand sie sich in einer Laura-Ashley-Phase, und der Raum war so voller Rosenmuster und Volants, daß er geradezu erstickend feminin wirkte. Aber er wußte ja, daß er all das höchstens ein paar Jahre ertragen mußte, und wenn er beim nächsten Dekorationswechsel Glück hatte, dann bekam Birgit ein Faible für Chesterfield-Sessel und englische Jagdmotive. Hatte er Pech, folgten demnächst aber vielleicht Tigermuster.
    Patrik räusperte sich. »Ich bin auf ein paar Ungereimtheiten gestoßen, und um die auszuräumen, brauche ich Ihre Hilfe.«
    Niemand sagte etwas, also fuhr er fort: »Wissen Sie etwas darüber, auf welche Weise Alex und Anders Nilsson sich kannten?«
    Henrik sah verblüfft aus, und Karl-Erik begriff, daß er keine Ahnung hatte. Das schmerzte ihn, aber ändern konnte er an der Sache nichts.
    »Sie gingen in eine Klasse, aber das war ja vor so vielen Jahren.« Birgit rutschte nervös auf dem Sofa hin und her, wo sie neben ihrem Schwiegersohn Platz genommen hatte.
    Henrik fügte hinzu: »Mir ist der Name bekannt. Hatte Alex nicht einige seiner Bilder zum Verkauf in der Galerie?«
    Patrik nickte, und Henrik fuhr fort: »Ich verstehe nicht, sollte es da noch einen anderen Zusammenhang zwischen den beiden gegeben haben? Was hätte jemand für einen Grund, meine Frau und einen ihrer Künstler zu ermorden?«
    »Genau das versuchen wir herauszufinden.« Patrik zögerte, bevor er weitersprach. »Leider haben wir auch feststellen müssen, daß die beiden ein Verhältnis hatten.«
    In der Stille, die darauf folgte, sah Karl-Erik, wie auf den Gesichtern von Birgit und Henrik, die ihm gegenübersaßen, die verschiedensten Gefühle sichtbar wurden. Er selbst verspürte nur gelinde Verwunderung, aber die legte sich rasch zugunsten der Überzeugung, daß das, was der Mann da sagte, wahr sein mußte. Es war nur natürlich, wenn man die Umstände bedachte.
    Birgit hielt die Hand vor den Mund in einem Ausdruck des Entsetzens, und aus Henriks Gesicht wich langsam alle Farbe. Karl-Erik sah, daß sich Patrik Hedström in der Rolle dessen, der schlechte Nachrichten überbrachte, sehr unwohl fühlte.
    »Das kann nicht stimmen.« Verwirrt blickte Birgit im Kreis umher, fand aber nirgendwo Unterstützung.
    »Weshalb sollte unsere Alex es mit so einem haben?«
    Sie schaute Karl-Erik auffordernd an, aber der lehnte es ab, ihrem Blick zu begegnen, und starrte statt dessen auf seine Hände hinunter. Henrik sagte nichts, aber es war, als würde er in sich zusammenfallen.
    »Sie wissen nicht, ob die beiden weiter in Kontakt geblieben sind, nachdem Sie weggezogen waren?«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Alex hat alle Verbindungen abgebrochen, als wir aus Fjällbacka wegzogen.«
    Wieder hatte Birgit gesprochen, während Henrik und KarlErik schweigend dasaßen.
    »Da ist noch was, wonach ich fragen wollte. Sie sind mitten im Halbjahr der sechsten Klasse umgezogen. Wie ist es dazu gekommen? Das alles ging ja auch sehr schnell.«
    »Daran ist nichts Merkwürdiges. Karl-Erik bekam eine großartige Stelle angeboten, die er ganz einfach nicht ablehnen konnte. Er mußte sich rasch entscheiden, man brauchte dort sofort jemanden, und deshalb ging alles so plötzlich.« Sie bewegte beim Sprechen unentwegt die Hände im Schoß.
    »Aber Sie haben Alex nicht in einer Göteborger Schule angemeldet. Statt dessen besuchte sie ein Internat in der Schweiz. Was war denn der Grund dafür?«
    »Mit Karl-Eriks neuer Arbeit hatten wir ganz andere finanzielle Voraussetzungen, und wir wollten Alex einfach die besten Möglichkeiten bieten, die wir uns leisten konnten«, sagte Birgit.
    »Aber gab es denn in Göteborg keine guten Schulen, in die sie hätte gehen können?«
    Unerbittlich hämmerte Patrik mit seinen Fragen auf sie ein, und Karl-Erik konnte nicht umhin, das Engagement des Mannes zu bewundern. Früher einmal war er selbst genauso jung und enthusiastisch gewesen. Jetzt war er nur noch müde.
    Birgit fuhr fort: »Sicher gab es die, aber stellen Sie sich doch mal vor, was für Verbindungen sie durch ein solches Internat erhielt - sogar ein paar Prinzen waren auf dieser Schule - und mit was für Kontakten sie dann ins Leben hinaustreten konnte.«
    »Haben Sie Alex in die Schweiz begleitet?«
    »Natürlich waren wir mit ihr dort, um sie anzumelden, wenn Sie das meinen. Selbstverständlich.«
    Patrik schaute auf seinen Notizblock, um sich

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