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Die Eisprinzessin schläft

Die Eisprinzessin schläft

Titel: Die Eisprinzessin schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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einen Becher Creme fraTche und eine Dose Forellenrogen heraus. Die Zwiebel lag bereits gehackt in einer Schale auf der Arbeitsplatte. Sie war sich äußerst deutlich bewußt, wie nahe Patrik bei ihr stand.
    »Und du? Hast du noch etwas wegen dem Haus gehört?«
    »Ja, leider. Der Makler hat gestern angerufen und vorgeschlagen, daß wir die Besichtigung auf die Osterfeiertage festlegen sollten. Nach dem, was er sagte, halten Lucas und Anna das offenbar für eine glänzende Idee.«
    »Bis Ostern sind ja noch ein paar Monate. Bis dahin kann noch viel passieren.«
    »Ja, ich kann immerhin hoffen, daß Lucas einen Herzinfarkt oder was Ähnliches erleidet. Nein, entschuldige, das will ich nicht gesagt haben. Die Sache macht mich nur so verdammt wütend!« Sie schlug den Backofen ein wenig zu heftig zu.
    »Ui, laß die Einrichtung ganz.«
    »Ja, ich muß mich wohl einfach an den Gedanken gewöhnen und langsam überlegen, was ich mit all dem Geld anfangen will, das mir der Verkauf bringt. Obwohl ich eigentlich immer gedacht habe, ich würde bedeutend mehr Freude daran haben, wenn ich eines Tages Millionärin werde.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, daß du Millionärin wirst. Bei den Steuern in diesem Land mußt du wohl den größeren Teil deines Gewinns für die Finanzierung miserabler Schulen und eines noch schlechteren Gesundheitswesens hergeben. Um nicht von dem vollkommen unglaublich haarsträubend skandalös unterbezahlten Polizeistand zu reden. Du wirst sehen, wir werden schon einen Großteil deines Vermögens durchbringen.«
    Jetzt mußte sie doch lachen. »Ja, das ist wirklich großartig. Dann brauche ich mir nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, ob ich mir einen Nerz- oder einen Blaufuchsmantel zulegen soll. Ob du’s glaubst oder nicht, aber jetzt ist die Vorspeise tatsächlich fertig.«
    Sie nahm die Teller und ging ins Eßzimmer voran. Sie hatte lange überlegt, ob sie sich in die Küche oder ins Eßzimmer setzen sollten, am Ende hatte sie sich aber für letzteres entschieden, weil es einen so schönen Holzklapptisch hatte, der im Schein der Kerzen noch schöner wirkte. Und mit denen hatte sie nicht gegeizt. Nichts schmeichelte dem Aussehen einer Frau mehr als brennende Kerzen, hatte sie irgendwo gelesen, also hatte sie ordentlich Feuer gegeben.
    Der Tisch war mit Besteck, Leinenservietten und für das Hauptgericht mit den blau umrandeten Tellern aus Rörstrandporzellan gedeckt, und sie erinnerte sich, wie ängstlich ihre Mutter dieses Geschirr gehütet hatte. Es wurde nur zu ganz besonderen Anlässen aus dem Schrank geholt. Diese Anlässe schlossen die Geburtstage der Kinder oder etwas anderes, das mit ihnen zusammenhing, nicht ein, dachte Erica bitter. Da genügte das Alltagsgeschirr auf dem Küchentisch. Aber wenn der Pastor und seine Frau oder die Diakonisse zum Essen kamen, dann konnte ihnen nicht genug schöngetan werden. Erica zwang sich, ihre Gedanken auf die Gegenwart zu richten, und stellte die Teller mit der Vorspeise auf zwei gegenüberliegende Plätze.
    »Das sieht wirklich verlockend aus.« Patrik schnitt ein Stück von dem Puffer ab, legte einen ordentlichen Klecks Creme fraTche, Zwiebeln und Rogen darauf und hatte die Gabel schon halb zum Mund geführt, als er bemerkte, daß Erica mit erhobenem Weinglas und hochgezogener Braue da saß. Beschämt legte er die Gabel wieder zurück und nahm sein Glas.
    »Prost und willkommen hier.«
    »Prost.«
    Erica lächelte über seinen Fauxpas. Wie erfrischend im Vergleich zu den Männern, mit denen sie in Stockholm Dates gehabt hatte. Diese Männer waren so wohlerzogen und vertraut mit der Etikette, daß sie alle wie geklont wirkten. Patrik hingegen wirkte echt, und von ihr aus konnte er mit den Fingern essen, wenn er das wollte, ihr war das egal. Außerdem sah er unglaublich süß aus, wenn er rot wurde.
    »Ich habe heute überraschenden Besuch gehabt.«
    »Ach ja, und wen?«
    »Julia.«
    Patrik sah Erica verwundert an, und sie konstatierte erfreut, daß er sich anscheinend nur schwer vom Essen losreißen konnte. »Ich wußte nicht, daß ihr euch kennt.«
    »Das tun wir auch nicht. Auf Alex’ Beerdigung sind wir uns das erste Mal begegnet. Aber heute morgen stand sie hier vor der Tür.«
    »Und was wollte sie?«
    Patrik fuhr mit der Gabel so eifrig über den Teller, daß es aussah, als wollte er die Farbe vom Porzellan kratzen.
    »Sie hat mich gebeten, Kindheitsbilder von Alex und mir ansehen zu dürfen. Laut Julia haben sie selber nicht sehr viele, und

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