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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich aus der Kette, die Öl nach oben reichte, und rannten auf die Stelle zu, von der sie den Ruf gehört hatten. Ein paar Augenblicke später kehrten sie zurück.
    »Zwei«, erklärte einer der Ritter Hunnar und September. »Offiziere. Offenbar kehrten sie gerade in ihre Zelte zurück. Ich weiß nicht, ob sie uns erkannt haben, aber sie wissen bestimmt, daß des Nachts keine Leute auf der Moydra herumklettern sollten. Sie sind weggerannt, ehe wir sie erreicht haben.«
    Ein paar Minuten später wurde diese Ansicht durch Schreie und Rufe aus dem Lager der Nomaden bestätigt. Der Alarm griff schnell um sich.
    »Runter, runter, schnell!« befahl September. Ethan und die anderen Soldaten rutschten auf dem vom Öl schmierig gewordenen Holz herunter wie geölte Blitze.
    Ein Dutzend Fackeln lagen bereit. Man hatte sie gründlich mit öl getränkt, und der Wind würde sie nicht zum Verlöschen bringen. Sie streckten sich im Kreise September entgegen, der einen Augenblick innehielt.
    »Es ist nicht gerade das höchste Produkt unserer Technik, und auch nicht das, was ich jetzt gerne hätte, aber dennoch bin ich froh darum.« Er hielt Hellespont du Kanes teures Iridiumfeuerzeug in der Hand.
    Eine Fackel nach der anderen flammte auf, harte Schatten tanzten über das Eis. Die Rufe hinter ihnen wurden lauter. Einer der Ritter, die keine Fackeln zu tragen hatten, hatte einige hundert Meter näher zum Lager Position bezogen. Jetzt wandte er sich um und rief ihnen zu:
    »Schnell! Es kommt jemand.«
    »Gut verteilen, vergeßt das nicht«, befahl September. Zwölf Arme schwangen und ließen ihre Wurfgeschosse gleichzeitig los. Nur zwei der lodernden Fackeln wurden ausgeblasen. Alle anderen trafen ihr Ziel.
    An dem Balkenwerk schienen sie wie winzige Funken. Einen schrecklichen Augenblick lang fürchtete Ethan, das ganze Risiko wäre umsonst gewesen. Und dann fing das mächtige Katapult fast gleichzeitig an vielen Stellen Feuer.
    Mit einem Brüllen, das einen Augenblick lang sogar den Wind und die Rufe vom Lager her übertönte, explodierte das große Holzgerüst förmlich in orangerote Flammen, die so grell waren, daß die kleine Gruppe von Menschen und Tran ihre Augen bedecken mußten.
    »Und jetzt auf den Schlitten, Jungchen!« brüllte September, stieß Ethan an und machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Stimme zu dämpfen. Die Tran legten sich ins Geschirr, und im nächsten Augenblick rasten sie in einem weiten Bogen in nordwestlicher Richtung davon, auf Wannome und das Haupttor zu. Wenn sie den Bogen nicht schafften, sagte sich Ethan, würden sie mit voller Wucht in die Flanke des gegnerischen Lagers rasen.
    Jetzt machte es nichts mehr aus, wenn jeder Posten im Lager aufmerksam gemacht wurde. Das Heulen und Schreien der unsanft geweckten Nomadenkrieger hallte in ihren Ohren, als sie vor dem Wind dahinrasten und immer schneller wurden. Vorsichtig und ohne das Floß loszulassen, drehte Ethan sich um, um nach hinten zu blicken.
    Ein Turm aus waberndem Orange, prasselnd und knatternd, griff weit in den schwarzen Himmel hinein, während der Wind immer wieder Fetzen von seiner Spitze wegriß und sie nach Westen trug.
    Er konnte unten an dem riesigen Scheiterhaufen kleine dunkle Silhouetten erkennen.
    »Wie das brennt, wie das brennt!« rief er September beinahe jungenhaftfröhlich zu.
    »Sie brauchen nicht zu schreien, Jungchen. Ich bin schon da.« Auch er blickte nach hinten. »Die armen Teufel scheinen gar nicht zu wissen, was da passiert ist, wie?« »He! Ich nehm mein Mitgefühl zurück. Anscheinend wissen die es doch.« Ein zweiter Pfeil bohrte sich in das Holz des Floßes. »Verdammt!« stieß der Hüne hervor. »Ich wünschte, ich hätte mir eine Armbrust mitgenommen.« Er drehte sich um und schrie Hunnar zu, der neben ihnen einherchivanierte:
    »Laß uns zurück, wenn es sein muß, Hunnar! Dieses Ding hält euch bloß auf.«
    »Kommt nicht in Frage, Freund.«
    September blickte nach vorne und dann wieder zurück in die schwarze Nacht. »Mit uns schafft ihr das nie.«
    »Dies eignet sich ebenso gut als Platz zum Sterben wie jeder andere«, erwiderte der Ritter gleichmütig. Und dann blieb er, ohne auf Septembers Flüche zu achten, etwas hinter dem Floß zurück.
    Ethan legte die Hand an den Schwertgriff. Er spähte in die Finsternis, konnte aber nicht erkennen, wie viele Gegner sie verfolgten. Jedenfalls waren es bestimmt mehr als zwanzig.
    Etwas traf September am Kopf und fällte ihn wie ein Axthieb.
    Ethan drehte sich

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