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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mörderischer Stimmung, und Ethan hoffte, daß Hunnar wußte, was er tat, als er diesem Austausch zustimmte.
    Sie passierten einige Nomadengruppen, die auf den Ring zu chivanierten. Wahrscheinlich in Vorbereitung auf den letzten Angriff.
    September schien das gleiche zu denken. »Die bereiten sich auf den Angriff vor.«
    »Hat irgend jemand daran gezweifelt?« fragte Hunnar. »Mich überrascht dieser Vorschlag, zu verhandeln. Hält sie uns für verrückt genug, um zu glauben, daß wir uns ergeben?«
    »Was auch immer für Gründe sie hat, sei dankbar dafür«, erwiderte September. »Das verschafft uns Zeit.«
    »Hör zu«, warf Ethan ein, »bist du sicher, daß man uns auf das Floß zurückläßt? Der Charakter dieser reizenden Dame beeindruckt mich nicht sonderlich. Wie ehrlich ist sie denn?«
    »So ehrlich wie der Duft entzückt, der aus den Abwasserkanälen dringt«, stieß der Ritter hervor. »Aber in dieser Sache gibt es keine Frage. Die Person eines Parlamentärs ist heilig. Ohne eine solche Übereinkunft gäbe es nie Kapitulationen. Ungeziefer wie das da zieht es vor, nicht zu kämpfen, wenn es sich machen läßt. Erinnere dich - ich habe gesagt, sie sind fett und träge geworden.«
    Ethan sah zu, wie ein weiteres Rudel bis an die Zähne bewaffneter Tran vorbeichivanierte. »Ich sehe aber keine, die besonders korpulent aussehen.«
    »Nein, seit der Niederlage nicht mehr, Freund Ethan. Wenn das Ganze vor zwei- oder dreihundert Jahren geschehen wäre, als die Horde noch neu in unserem Land war, glaube ich nicht, daß wir sie selbst mit den Armbrüsten eures Zauberers und seinem Donnerpulver hätten besiegen können.«
    Sie näherten sich der vor Anker liegenden Nomadenflotte - besser deren jämmerlichen Überresten. Ihr Führer lotste sie zwischen den Flößen durch, bis sie an einem Schiff längsseits gingen, das früher einmal ein wahrhafter Palast auf Kufen gewesen sein mußte.
    Jetzt waren die blutrünstigen Motive, die in Ripling und Kajüte eingeschnitzt waren, vom Feuer geschwärzt und halb verkohlt. Das goldene Blattwerk war teilweise geschmolzen.
    Man half ihnen auf Deck. Die Nomaden langten dabei ziemlich unsanft zu. Wahrscheinlich, um festzustellen, wie viel Fleisch noch an ihnen war, sagte sich Ethan. Er versuchte, sich Zusammenkünfte vorzustellen, bei denen die Gesellschaft noch übler gewesen war, aber wohl war ihm bei dem Gedanken nicht. Es war auch nicht leicht, den Gleichgültigen zu spielen, wenn jeden Augenblick irgendein in seinen Reaktionen unvorhersehbarer Primitivling auf die Idee kommen konnte, Steak aus einem zu machen.
    Sie betraten den Pavillon und passierten einige Räume. Das Innere der großen Kabine wirkte immer noch prunkvoll und beeindruckend. Schließlich erreichten sie einen Raum, der größer war als alle anderen. Einige kräftig gebaute Tran standen mit mächtigen Schwertern Wache.
    Am anderen Ende des Saales stand ein unglaublicher Thron aus Tranknochen und Schädeln, der mit wertvollen Metallen und Edelsteinen geschmückt war. Das Ding, das auf dem Thron saß, war selbst für fremdartige Menschenaugen, die von anderen Schönheitsbegriffen ausgingen, ungewöhnlich abstoßend.
    Anstelle des hünenhaften, kraftprotzenden Kriegers, den Ethan sich ursprünglich vorgestellt hatte, war Sagyanak eine eingeschrumpfte, faltige alte Vettel. Ein häßlicher Sack aus Knochen und Galle, den kindische Versuche von Gesichts- und Körper Make-up nur noch scheußlicher machten.
    Und dieses uralte Gebilde aus Hautlappen, hervortretenden Sehnen und giftigen Augen beugte sich vor und starrte sie an, und ein Finger strich wie ein blasser Wurm über ihre Unterlippe.
    »So, hier steht ihr, wie der Verrückte es prophezeit hat.«
    Sie gaben keine Antwort und stellten auch keine Frage. »Daß ihr zu dieser Verhandlung gekommen seid, beweist mir, daß ihr nicht so stark seid, wie ich dachte. Besser und am besten, besser und am besten.«
    »Daß wir zu dieser Verhandlung kommen«, erwiderte Hunnar mit ruhiger Stimme, »bedeutet lediglich, daß wir die Regeln der bewaffneten Auseinandersetzung respektieren, etwas, das ihr nie getan habt.«
    »Es gibt keine Regeln für den Krieg«, antwortete die alte Hexe gleichgültig. »Es gibt nur Sieger und Besiegte. Die Methoden spielen keine Rolle. Aber ihr seid gekommen.«
    »Das hatten wir bereits festgestellt«, erwiderte Hunnar ungeduldig und trotz Septembers besorgtem Blick. »Was willst du? Du hast mich beim Frühstück unterbrochen.«
    »Ihr habt also

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