Die Eissegler von Tran-ky-ky
noch reichlich Vorräte. Ausgezeichnet. Zusätzliche Lagervorräte sind stets willkommen.«
»Wenn ihr schnell genug seid, uns zu folgen, könnt ihr ja unsere Abfälle auflesen.«
Sie lehnte sich langsam vor und zeigte ihre abgebrochenen gelben Zähne.
»Wenn ich mit dir fertig bin, kann man dich nicht einmal mehr als Abfall vom Eis kratzen.« Dann lehnte sie sich mit einiger Mühe zurück und versuchte, freundlich zu lächeln. Der Anblick war schrecklich. »Aber all diese Unfreundlichkeiten sind nicht nötig. Ich brauche dich nicht, um mein Verhalten in der Schlacht zu rechtfertigen, guter Ritter. Überlasse das einem anderen Besuch. Also, jeder weiß, daß ich noch niemals mein Wort gebrochen habe. Das zu tun, würde mir vor den Göttern und dem Finsteren Unehre bringen. Weißt du, daß das so ist?«
»So ist es«, räumte Hunnar ein.
»Dann will ich dies sagen.« Der Kopf lehnte sich an die Rücklehne des Throns, und ihre geschlitzten Augen wurden ganz schmal. »Übergebt mir das große Floß, das die Dämonen für euch gebaut haben. Ja, ihr dürft sogar eure Waffen behalten, und auch die Zauberbögen-die-nicht-gespannt- werden. Ich bin auf sie erpicht, aber ihr könnt sie behalten. Auch den Donner und den Blitz, den eure Katapulte schleudern. Behaltet sie und zieht frei und unbehindert, wohin immer ihr wünscht. Das schwöre ich.«
Hunnar mußte von diesem scheinbar großzügigen Angebot überrascht gewesen sein, gab sich aber bewundernswerte Mühe, es nicht zu zeigen.
»Das können wir nicht. Wir sind zu weit von Sofold entfernt, um sicher über offenes Eis zurückzuchivanieren.«
»Ich werde euch genug Flöße für alle eure Leute geben, auch eure Verwundeten, und genug Vorräte für die Rückreise. Auch das schwöre ich. Und der Wind wird euch günstig sein.« Ihre Augen flackerten habgierig. »Was sagst du dazu?«
Hunnar schien zu überlegen, dann unterhielt er sich mit den anderen im Flüsterton über ihren Vorschlag.
»Man kann ihr doch nicht vertrauen, oder?« fragte Ethan.
»Es ist seltsam, daß sie uns unser Leben anbietet. Doch wenn sie schwört, kann man ihr vertrauen.«
»Ich kann eure Zuversicht nicht teilen«, warf September ein. »Wenn wir es wirklich bis Wannome schaffen, müßten wir ganz von vorne anfangen und ein neues Schiff bauen. Ich weiß nicht, ob eure Schmiede dem gewachsen wäre. Das stinkt schlimmer als dieser Kadaver vor dem Schiff. Dieser Eer-Meesach!«
»Ich bin deiner Ansicht, Freund Skua. Wenn wir ablehnen, wird uns gewiß der Tod bevorstehen«, erklärte Hunnar. »Diesen Tag überleben wir wahrscheinlich nicht. Und ein zweites Mal wird sie ein solches Angebot nicht machen.«
»Wir haben immer noch die Chance zu fliehen.«
»In diesem Augenblick, wo wir Segel setzen, Freund Skua, greifen sie an. Mit Eisen und Feuer. Wenn sie das Schiff schon nicht haben können, werden sie sicherlich auch nicht zulassen, daß wir entkommen.«
»Da ist immer noch die Idee des Zauberers«, sagte Ethan.
»Die bis jetzt noch keine Folgen hatte«, konterte September. Und da war plötzlich eine neue Stimme zu hören. Ethan brauchte ein paar Sekunden, um sie zu erkennen.
»Kommen Sie, meine Herren, jetzt haben Sie lange genug Zeit gewonnen. Sie können ebenso gut annehmen. Sie haben keine andere Chance, und das wissen Sie auch.«
Sie drehten sich um. Ethan hatte nicht geglaubt, diese Stimme jemals wiederzuhören.
Walther trat durch die Tür zur Rechten des Thrones, nahm darunter Platz und lächelte ihnen zu. Niemand begrüßte ihn.
»Nun, sehen Sie mich nicht so erstaunt an«, ermahnte er sie in fließendem Tranisch. Das war das erste Mal, daß Ethan ihn die hiesige Sprache hatte sprechen hören, obwohl er schon vorher zugegeben hatte, sie zu beherrschen. »Ich muß gestehen, daß ich eine Weile hier etwas Angst hatte. Angst, einer dieser haarigen Berserker würde mich mit einem Speer durchbohren, ehe ich erklären konnte, wer ich bin und was ich anzubieten habe. Aber als ich dann schließlich einen etwas intelligenteren Kapitän erwischt hatte, ließ der mich zu der Dame hier bringen. Wir hatten ein überaus reizendes Plauderstündchen.
Natürlich war es für mich zu spät, etwas hinsichtlich der Schlacht zu unternehmen, die sie bereits verloren hatte, aber ich hatte ein paar andere Vorschläge. Ich habe ganz insgeheim einen Blick auf die Pläne für ein großes Floß geworfen. War nicht schwer, sich zusammenzureimen, was Sie damit vorhatten. Der größte Teil der Horde hat sich aus
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