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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sagte.
    »Entschuldigt, edle Herren«, sagte Eer-Meesach vom anderen Ende der Tafel. »Ich weiß, ich bin nicht oft mit militärischen Dingen befaßt und würde es vorziehen, auch diesmal nichts damit zu tun zu haben. Aber mir ist etwas eingefallen. Vielleicht haben wir noch andere Verbündete.«
    »Sprich nicht in Rätseln, Weiser«, ermahnte ihn Balavere. »Ich bin zu müde, um hier Wortspiele zu treiben, und außerdem tut meine Schulter weh.«
    »Also gut. Was ich vorschlage, ist riskant, ziemlich riskant sogar. Aber wie es scheint, steht unser Schicksal so auf Messers Schneide, wie dieses Schiff auf seinen Kufen steht. Weiteres Risiko sollte es nicht gefährlicher machen.«

12
    Eines mußte man dieser Welt lassen, sagte sich Ethan verträumt am nächsten Morgen - der Wind weckte einen schnell. Da gab es kein langes Herumtrödeln im Bett. Im Augenblick hätte er mit Vergnügen ein Jahr seines Lebens für ein ganz bescheidenes Komfortbett gegeben, das er sofort auf mittlere Ofenhitze schalten würde, ehe das Schaltpult einfror.
    Er drehte sich um und blickte zum Bug. Die Matrosen hatten sich auf die hintere Hälfte des Schiffes zurückgezogen. Alle hatten hinter irgend etwas Massivem Schutz vor der Kälte der frühen Morgendämmerung gesucht.
    Eine heftige Explosion ertönte. Eine Fontäne aus rohem Fleisch schoß in den klaren Himmel. Der Westwind erfaßte den größten Teil davon und trug es im rechten Winkel davon. Er stand da, starrte über das Eis hinaus und sah, wie der feindliche Belagerungsring, den man in dem langsam aufkommenden Licht nur undeutlich sehen konnte, von dem Lärm der Explosion hochgerissen wurde. Was hatten die Dämonen jetzt wieder vor?
    Zumindest hatten sie das Vergnügen gehabt, das ganze feindliche Lager unsanft zu wecken. Er atmete tief, aber dann erstarrten ihm seine Mundwinkel plötzlich. Jetzt, da der gigantische Kadaver aufgerissen war, durchdrang der Fäulnisgestank langsam das ganze Schiff, und das trotz der unermüdlichen Versuche des Windes, diesen Geruch wegzufegen.
    Vom Ausguck war ein Schrei zu hören, und dann rannten alle zum Heck.
    Ein kleines Grüppchen von vier. nein, fünf Barbaren hatte sich aus dem Kreis gelöst und chivanierte im Gänsemarsch eilig auf die reglose Slanderscree zu. Sie schienen unbewaffnet.
    »Parlamentärsgruppe«, erklärte Hunnar lakonisch. »Ich glaube nicht, daß wir etwas mit ihnen zu besprechen haben.«
    »Da bin ich anderer Ansicht, Freund Hunnar«, sagte September. »Wir haben denen so viel zu sagen, wie uns nur gerade einfällt, und solange es geht, ohne aufzufallen. Wir können nicht genug Zeit für unser Arbeitskommando gewinnen. Vielleicht werden sie trotzdem nicht rechtzeitig fertig, aber jede Minute, die wir den endgültigen Angriff hinausschieben können.« Den Rest ließ er ungesagt.
    Einem der Nomaden wurde - nicht besonders sanft - beim Übersteigen der Reling geholfen. Balavere und die anderen drängten sich um ihn.
    Dereinst prunkvolle Helm des Gesandten hatte an einer Seite eine tiefe Schramme abbekommen. Sein Lederküraß war zerrissen und beschmutzt. Aber er schien weder müde noch niedergeschlagen, wie Ethan das gehofft hatte. Er sprach ohne lange Floskeln Balavere direkt an.
    »Die Geißel möchte mit jenen unter euch, die führen, ein Gespräch halten. Ich bin Haidur, der Sprecher. Ich und meine drei Offiziere bleiben als Geiseln für eure Abgesandten hier.« Während er das sagte, stiegen drei weitere Nomaden an Deck.
    »Wir sind mit den Bedingungen einverstanden«, sagte Balavere, nachdem er kurz mit Hunnar gesprochen hatte.
    »Suaxus, bereite eines der Noan vor.« Der Junker gehorchte.
    Die Slanderscree trug zwei der kleinen Flöße oder Noan, die gewöhnlich als Rettungsboote oder - wenn nötig - für kurze Erkundungsfahrten dienten. Jetzt wurde eines über die Reling gehievt und abgefiert, um ihnen allen als Transportmittel zu dienen - in erster Linie aber den menschlichen Mitgliedern der Parlamentärsgruppe, die die anderen auf dem Eis sonst nur aufhalten würden. Drei Matrosen der Slanderscree kamen mit, um sich um Segel und Steuer zu kümmern.
    Hunnar, Ethan, Skua und Suaxus bildeten die Austauschgruppe. Als sie an Bord gegangen waren, setzte das Noan Segel. Der Nomade, der hinter ihnen auf dem Eis gewartet hatte, lotste sie durch eine Lücke im Kreis der Barbaren. Ein leises Murmeln erhob sich, als sie hindurchfuhren. Viele der Nomadenkrieger trugen unter ihren übel zugerichteten Rüstungen Verbände. Sie waren in

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