Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Überleben.« Er verpaßte Ethan einen freundlichen Klaps auf den Rücken, daß dieser trotz der dicken Isolierschicht, die den Schlag et was milderte, husten mußte. »Weise Voraussicht, Junge. Beispielhaft! Von jetzt an haben Sie die Leitung.«
    »Hm?« Irgendwie bekam Ethan das Gefühl, daß er einen wichtigen Satz überhört hatte. »Die Leitung von was?«
    »Nun, die Leitung unserer kleinen Gruppe. Sie sind verantwortlich, daß wir sicher in die Zivilisation zurückkehren. Ist doch klar. Jede Expedition braucht einen Anführer. Ich ernenne mich hiermit selbst zu Ihrem getreuen Stellvertreter. Wann dürfen wir damit rechnen, die nächste Bar zu sichten, Kommandant?« Unter seinen buschigen Augenbrauen funkelte es.
    »Augenblick mal«, wandte Ethan hastig ein. »Ich glaube, Sie haben sich da eine falsche Vorstellung von mir gebildet. Ich bin nicht der Typ, der sich zum Anführer eignet. Und außerdem, wie steht es denn mit Ihnen? Sie scheinen mir ziemlich kompetent. So wie Sie mit diesem Kotabit umgesprungen.«
    »Ja, nun, manchmal ist es ganz gut, wenn man das kann«, pflichtete September ihm bei und studierte seine klobig wirkenden Handschuhe. »Aber nur in sehr beschränktem Maße. Außerdem ist er tot. Dieses spezielle Problem erfordert also keine weitere Aufmerksamkeit. Ja, wissen Sie, ich neige im Umgang mit Menschen zur Ungeduld und schlage ihnen manchmal die Schädel ein, wenn es praktischer wäre, sie nur zu betätscheln. Der Teufel soll mich holen, wenn ich weiß, warum das so ist, aber sie fühlen sich immer von mir bedroht, selbst wenn ich nur die besten Absichten habe.
    Was hier gebraucht wird, ist eine ruhige, vernünftige Persönlichkeit, die es gewöhnt ist, mit Leuten zusammenzuarbeite n und die sich schnell auf unbekannte Situationen einstellen kann, ohne daß die Leute sich bedroht fühlen. Ist es nicht das, was man braucht, wenn man mitten im Schwung von einem Verkaufsgespräch auf das andere umschalten muß? Geistesgegenwart und schnelles Denken, junger Freund.«
    »Sicher, aber.« »Die Fähigkeit, zu überreden, ohne jemanden an die Wand zu drücken. Diplomatisches Geschick.«
    Endlich gelang es Ethan, die endlose Aufzählung seiner Tugenden zum Stillstand zu bringen.
    »Hören Sie, ich weiß wirklich nicht, ob ich deshalb als eine Kombination von Metternich und Amundsen qualifiziert sein soll, weil ich Poupeede-Oui, Duftnote Nr. 7, verkaufen kann.«
    »Aber es hat Ihnen geholfen, Leute davon zu überzeugen, daß Weiß schwarz ist und gut für sie ist. Hier brauchen Sie sie ja bloß zu überzeugen, daß Weiß weiß ist. Ein Kinderspiel.«
    »Schon gut. Schon gut. Ich bin einverstanden.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Nur weil Sie glauben, daß es notwendig ist. Und nur auf beschränkte Zeit, vergessen Sie das nicht.« Er fing an, am Verschluß seiner Jacke herumzunesteln. »Als Anführer dieser Expedition erteile ich hiermit den ersten sofort wirksamen Befehl, daß Sie nämlich diesen Anzug anziehen. Er ist ganz offenbar für jemanden gebaut, der eher so wie Sie konstruiert ist. Wenn ich irgend etwas verabscheue, so ist das Verschwendung, und ich schwimme geradezu in diesen Klamotten.«
    »Tut mir leid, Junge.« September streckte die Hand aus und hinderte ihn am Weiterknöpfen. »Zugegeben, Sie sind der Chef. Aber das hier ist immer noch eine freie Gemeinschaft, keine Diktatur. Das bedeutet, daß jede Entscheidung durch eine Mehrheitsabstimmung ratifiziert werden sollte. Da Sie und ich die einzigen Anwesenden sind, liegt das bei uns. Nun?«
    »Ich stimme dafür, daß Sie diesen Mantel anziehen.«
    »Und ich stimme dafür, daß Sie ihn behalten. Wie viel wiegen Sie?«
    »Hm?« Das war das zweite Mal in ein paar Minuten, daß Ethan diesen höchst geistreichen Laut von sich gab. Ah, was für ein scharfer Verstand! Er murmelte eine Antwort.
    »Habe ich mir gleich gedacht«, sagte September. »Sie haben verloren.«
    »Hören Sie, Sie nützen ihn besser aus«, argumentierte er dann. »Sie sind mehr der Forschertyp als ich. Ich komme auch ohne zurecht.«
    »Nein, Sie kommen nicht ohne zurecht«, sagte September scharf, ohne dabei zu grinsen. »Und wenn dieser Wind noch viel schlimmer wird«, fuhr er fort und drehte sich in die eisige Brise, »dann werden wir uns alle noch viel mehr Kleider wünschen.
    Und außerdem, wenn ich, wie Sie das ausdrücken, mehr der ›Forschertyp‹ bin, dann sollte ich die Kälte auch besser ertragen als Sie.«
    »Sie widersprechen sich«, meinte

Weitere Kostenlose Bücher