Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
erkannte, daß es sich bei dem Hindernis nicht um Metall handelte.
    Verbogen war es freilich schon.
    Der Körper war nackt, leicht mit Schnee bestäubt, und hatte bereits eine Farbe angenommen, die je denfalls nicht auf einen Zustand zufriedenstellender Gesundheit hindeutete. Er wandte ihm den Rücken zu. Offenbar war er über den Kopf gestolpert.
    Er kniete nieder und legte die Hand auf den reglosen Hinterkopf. Er bewegte sich frei. Zu frei. Du Kane hatte recht gehabt.
    Plötzlich empfand er Übelkeit und gleichzeitig den Drang, nachzusehen, ob die Augen offen oder geschlossen waren, wie in den Tridishows. Er konnte sie vorsichtig schließen, wenn sie offen waren, so wie all die Filmhelden das immer taten.
    Dennoch zog er es vor, sich ohne nachzusehen langsam zurückzuziehen.
    Er wischte sich den Schnee von den Knien und wandte den Blick von der halb erstarrten Leiche ab. Statt dessen versuchte er sich vorzustellen, wie dieser Bursche, dieser September, draußen, außerhalb des Schutzbereichs des Boots, ohne Spezialmantel herumlaufen konnte. Dann kam ihm der Gedanke, daß er vielleicht zwei Garnituren Kleider übereinander trug.
    Nichts, was er in der Kabine sah, schien noch funktionsfähig oder nützlich zu sein. Zog man freilich seinen Wissensstand über technische Dinge in Betracht, so hatte diese Feststellung nichts zu bedeuten. Er ging hinaus, ohne irgend etwas zu berühren. Immer wieder ausrutschend und mühsam bedacht, auf den Beinen zu bleiben, arbeitete er sich an das gähnende Loch heran, das die linke Seite des Bootes beherrschte. Aus den Doppelwänden hing aufgefetztes Isoliermaterial. Er hielt sich daran fest und spähte vorsichtig ins Freie.
    Der schneebedeckte Boden lag nur einen halben Meter unter ihm. Zur Rechten konnte er sehen, wo das Boot sich mit der zerdrückten Schnauze in einen soliden Hügel aus gutem festen Erdreich gebohrt hatte. Besonders groß war der Hügel freilich nicht. Wahrscheinlich konnte man zu Fuß um ihn herumgehen. Aber immerhin war er hoch und massiv genug gewesen, um die Rutschpartie des Bootes aufzuhalten.
    Von dem Hügel reckten zieml ich niedrig geratene immergrüne Pflanzen ihre stacheligen Wipfel der Sonne entgegen. Die steife Brise schien ihnen kaum etwas auszumachen. Er hingegen war inzwischen bereits so von der Kälte mitgenommen, daß er den Wind kaum mehr verspürte. Die Nadeln drehten sich der Sonne entgegen. Die Baumstämme waren dick und sahen so massiv wie Duralum aus.
    Der größte Teil des Landes im Westen und Norden war von einer Art grünlichem Flaum bedeckt. Das sah aus wie kurzes, sehr dickes Gras. Er drehte sich um und hob den Kopf und blickte nach Westen hinaus zum Horizont. Das führte ihn zur nächsten interessanten Entdeckung.
    Der Horizont sah aus, als hätte man ihn mit einer Feder gezogen. Die Linie, die Erde und Himmel teilte, war gerade, eben und zu scharf, um echt zu sein. Das menschliche Auge erwartete auf den meisten Planeten etwas Verschwommenes oder wenigstens leichte Wellenlinien. Nicht hier. Diese Linie konnte man in die Hand nehmen und an ihr ziehen.
    Der Himmel über ihm war von tiefem Blau, rein und klar wie altes Zi nngeschirr. Er war völlig frei von Wolken, und das war gut so. Eine Wolke in jenem eisblauen Abgrund würde nicht leicht und - ja, wolkig - wirken, sondern aussehen wie ein massiver weißer Felsbrocken.
    Abgesehen von dem winzigen kleinen Dreckfleck, den sie mit ihrem Rettungsboot bildeten, war da nichts, in keiner Richtung, nur flaches, glitzerndes, jungfräuliches Eis, das jetzt leicht mit Schnee überstäubt war. Jetzt kam ein anderes Bruchstück seines angelernten Wissens an die Oberfläche. Hauptsächlich seichte, hartgefrorene Meere. Sie trieben auf einem Ozean aus Eis.
    Der grelle Schein der vom Nichts herausgeforderten Sonne auf jene unbewegte See wäre ohne Schutzbrille unerträglich gewesen.
    Er sprang hinunter. Seine leichte Sorge, daß sich unter dem Schnee vielleicht irgendwelche unangenehmen Dinge verbergen könnten, erwies sich als unbegründet, denn die Schneedecke war knapp einen Zentimeter tief. Im Innern des Bootes hatte sich mehr davon aufgetürmt und bildete winzige Wächten.
    Er entfernte sich ein paar Schritte vom Schiff. Hinter dem Heck konnte er ein paar tiefe Furchen im Eis erkennen. Sie erstreckten sich geradewegs auf den südlichen Horizont zu. Unter das Boot konnte er nicht sehen, aber offenbar hatte es ziemlich unsanft aufgesetzt. Die Landestützen waren vermutlich abgerissen oder bis auf

Weitere Kostenlose Bücher