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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine oder auch zwei der Andruckliegen auseinandergerissen. Aus der Luronpolsterung hatte er sich ein Paar unförmiger Schlappen gemacht und sich diese an die Füße gebunden. Anscheinend war das Luron ausreichend rau, um ihm auf dem Eis wenigstens den Ansatz von Rutschfestigkeit zu verleihen. Das Polstermaterial war zäh und haltbar und würde sich vermutlich auch von einer noch so unwirtlichen Umgebung nicht aufreiben lassen. Und außerdem tat es noch mehr, als nur seinen Füßen Schutz vor dem Ausgleiten zu bieten: es vergrößerte auch die so wichtige Distanz zwischen ihnen und dem jede Spur von Wärme förmlich aufsaugenden Eis.
    Die improvisierten Schneeschuhe sahen ungeschlacht aus, als temporäre Transportmethode freilich waren sie der von Ethan bisher praktizierten - dem Rutschen auf der eigenen Sitzfläche - bei weitem überlegen.
    Ethan sah sich die Person, die sie entweder gerettet oder zum Tode verurteilt hatte, näher an. Nicht gerade ein Riese, aber verdammt groß, selbst noch größer als der vor kurzem hingeschiedene Copilot. Gute zwei Meter hoch und entsprechend breit.
    Er versuchte sich ein Bild von dem anderen zu machen, schaffte es nicht und ärgerte sich, ohne gleich zu wissen weshalb. Schließlich hatte er ja nicht die Absicht, diesem Burschen irgend etwas zu verkaufen. Er registrierte das weiße Haar, die Nase, die an einen Raubvogelschnabel erinnerte, und den goldenen Ohrring, der überhaupt nicht zu dem Ganzen passen wollte. Er hatte etwas von einem alten englischen Lord an sich, vielleicht mit einem Schuß Araberblut. Vielleicht beduinischer Herkunft.
    September blieb stehen. Sein Atem ging in kurzen, heftigen Zügen. Eine Miniaturnebelbank wirbelte um sein mächtiges Riechorgan. Er streckte Ethan die Hand hin und grinste zu ihm hinunter. Die Hand war wie die Füllung eines Sandwichs zwischen zwei Schichten von Polstermaterial eingelegt. Ethan starrte sie an.
    »Vielleicht nicht so gut wie Ihre Schutzhandschuhe, die Sie da tragen, aber es hält einen warm - in gewisser Weise. Man kann schwer etwas damit anfassen, aber schließlich habe ich auch auf eine Weile nicht vor, mich als Uhrmacher zu betätigen.«
    »Das glaube ich Ihnen.« Ethan erwiderte sein Grinsen und schüttelte ihm die Hand. Besser gesagt, ließ sich von ihr schütteln. »Sie müssen Skua September sein.«
    »Das will ich hoffen«, antwortete der andere, »sonst hätte jemand Mrs. September übel drangekriegt. Obwohl sie ein Klima etwas wärmerer Ausprägung vorzog.«
    Er starrte über Ethans Kopf hinweg in die Ferne. Dann schlug er ein paar Mal die Hände gegeneinander und blies heftig zwischen die Schaumstoffschichten. Als er dann redete, ließ sein Blick nie den Horizont los.
    »Wie kommen Sie denn klar, junger Freund? Sie haben da ja ganz schön eins abgekriegt. Ein paar Minuten lang hatte ich Angst, Sie würden das nicht überstehen. Ist schon übel genug hier draußen, selbst ohne daß man eins über den Schädel kriegt.«
    »Ein Traum? Nein, ein längerer Schlaf wäre hier sicher keine gute Idee«, pflichtete Ethan ihm bei. »Man würde nie richtig wissen, wann man am Ende eingefroren ist. Und das möchte ich mir, ehrlich gesagt, nicht entgehen lassen.«
    September nickte. »Müßte ganz interessant sein. Ich hätte gerne gewußt, wie man hier eigentlich einfriert. Von oben nach unten oder von innen nach außen?« Er überkreuzte die Arme und schlug sich gegen die jeweils gegenüberliegende Schulter. »Was wissen Sie denn von dieser tiefgekühlten Landschaft? Ich habe mir nur das übliche Touristenhypnoband zu Gemüte geführt - Sprache, Sehenswürdigkeiten und so weiter. Der Kleine hat es genauso gemacht - Williams. Ich schätze, er wird durchkommen. Ein ruhiger Bursche. Nicht schweigsam, bloß ein bißchen introvertiert. Und dieses unsägliche Gewächs, Walther, wird den hiesigen Dialekt schon schaffen, obwohl ich ihm lieber die Zunge herausreißen würde, ehe ich ihn et was übersetzen ließe. Sie?«
    »Nun, ich bin Vertreter und.«
    September ließ ihn nicht zu Ende reden. »Also haben Sie sich so mit Verben, Präpositionen und Epiglottalgeräuschen vollgestopft wie eine gefüllte Paprikaschote. Ausgezeichnet, junger Freund!«
    Ethan zuckte die Achseln. »Das hätte jeder andere in meiner Lage auch getan. Ich habe mir auch ein paar allgemeine planetarische Bänder über die näheren Lebensumstä nde zu Gemüte geführt - kulturelles Zeug, Flora und Fauna, solche Sachen. Bloß geschäftliche Dinge.«
    »Oder

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