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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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größere Trinkgefäß und stellte fest, daß es ein Getränk wie dicke heiße Schokolade mit einem schwachen Pfefferbeigeschmack enthielt.
    Er wäre beinahe daran erstickt, als September einen lauten Jubelschrei ausstieß und ihn mit dem Ellbogen anstieß. Er schob seinen eigenen kleinen Krug Ethan hin. Seine Augen funkelten. »Hier, Jungchen, ist etwas, um das es sich zu kämpfen lohnt. Das ist flüssiges Sternenlicht - schütten Sie sich etwas davon in die Gurgel. Die Thranx selbst haben nie etwas so Gutes gebraut!« Er drehte sich um und schrie Hunnar etwas zu.
    Ethan starrte seinen eigenen kleinen Krug mit einer Mischung aus Freude und Schrecken an und kaute langsam auf einem undefinierbaren Gemüse herum. Dann hob er den Krug auf und sah hinein. Der Inhalt war dunkel, von seltsam silberner Farbe.
    »Man nennt das Riidel«, erklärte ihm September. »Riidel-di-diidel-di-dum...« sang er, als Ethan zögernd den Krug an die Lippen führte.
    Das Getränk rann ihm leicht durch die Kehle und in den Magen. Dort mußte es allerdings auf etwas Brennbares getroffen sein, denn es explodierte förmlich und übersäte sein ganzes Innenleben mit winzigen Feuerbällen. Einer davon kroch ihm durch den Hals zurück und schien genau zwischen seinen Augen zu Asche zu verbrennen. Er verdrehte die Augen, riß den Mund auf und atmete tief durch.
    »Ziemlichhart, wie?« Aber September gab keine Antwort. Er war in Gedanken völlig anderswo. Und kurz darauf war Ethan das auch.
    Ein süßer Duft lag plötzlich in der Luft. Das war kein Nebenprodukt des Abendessens. Er strahlte vielmehr von einigen ziemlich aufreizend gekleideten Damen aus, die in der Nähe saßen. Die Tran benutzten also Parfüm. Interessant. Nach terranischen Begriffen ziemlich vordergründiges Zeug. Nach Thranxbegriffen sogar unbrauchbar. Hier bot sich eine weitere Möglichkeit zum Handel; da die Geruchsnerven offenbar ähnliche Schönheitsvorstellungen hegten.
    Zum hundertsten - vielleicht war es auch das tausendste - Mal beklagte er den Ve rlust seiner Warenmuster, die unerreichbar fern an Bord der Antares durch das All zogen. Er nahm noch einen Schluck Riidel und wandte sich den interessanteren Typen zu, die an der großen Tafel saßen.
    Schließlich wanderte sein Blick zum fernsten Punkt des ›U‹ und damit zu Darmuka Brauneiche. Der Präfekt sprach seinem Mahl munter zu. Er schien es zu genießen, ohne in übermäßige Begeisterung auszubrechen oder sich zu berauschen. Hauptsächlich war er damit beschäftigt, den Rufen und Bemerkungen der um ihn Herumsitzenden zuzuhören, zu lächeln und zu nicken. Ein kalter, intelligenter, gefährlicher Bursche, sinnierte Ethan.
    Sein Blick wanderte weiter um die Tafel herum, bis er einem Paar glühender gelber Augen begegnete, die ihn lüstern anstarrten. Sie gehörten einer schönen, überwältigenden, haarigen Walküre namens Elfa.
    Du liebe Güte! Beinahe war es ihm gelungen, sein gefährliches - nun, sagen wir peinliches - Rencontre mit der Tochter des Landgrafen aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Er wandte eilig den Blick ab und konzentrierte sich völlig darauf, ein zweites Kotelett - ›Vol‹ hatte Hunnar es genannt - zu sezieren.
    Er war mit seiner dritten Portion und einem zweiten Krug Rudel beschäftigt, als Sir Hunnar sich abrupt erhob und auf seinen Sessel stieg. Ethan stupste September an, der bereits genügend Rudel in sich aufgenommen hatte, daß ein Elefant darin schwimmen konnte, und flüsterte den du Kanes zu.
    »Jetzt ist es soweit. Tun Sie nichts und sagen Sie nichts, selbst wenn man Sie dazu provoziert. Brauneiche und seine Konsorten warten auf die geringste Chance.«
    Hunnar hob die beiden Pranken in die Luft. Langsam erstarb das Brüllen und Heulen zu einem gleichmäßigen Murmeln, einem Geräusch, das dem Rauschen der Brandung glich. Als es noch etwas leiser geworden war, so daß eine einzelne Stimme sich Gehör verschaffen konnte, begann er.
    »So. Hier sitzt ihr. Der Stolz Sofolds. Der Reichtum seiner Geister, die Entscheider seines Schicksals, Richter über seine Zukunft. Pah!« Er spuckte aus. »Nichts als ein Misthaufen! Abkömmlinge von Vol! Hopser. Scheißhausputzer! Pah!« Er spuckte noch mal.
    Ärgerliches Murmeln schwoll um ihn an. Ein paar riefen auf tranisch: »Er soll sich hinsetzen!«
    »Oh, ihr behauptet also, etwas anderes zu sein?« fuhr Hunnar fort. »Während wir hier sitzen und uns die Wänste voll stopfen, zieht die Horde auf ihrer Spur aus Tränen und Blut weiter, um unsere

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