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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dazu, beim geringsten Anlaß in erschrecktes Geschrei auszubrechen. Die Jungen fanden diese Ausbrüche amüsant.
    Offenbar waren sie ihren Haustieren gegenüber viel toleranter als menschliche Kinder, die sich von einem K'nith schon nach ein oder zwei Tagen getrennt hätten. Wahrscheinlich lag das am Klima, sagte er sich.
    »Ich würde gerne die Gießerei sehen«, sagte er plötzlich. Er glaubte zu wissen, daß sie dieser Hauptquelle von Wannomes Wohlstand ziemlich nahe sein mußten.
    »Ja, Lord.« Der Junge bog in einen schmalen Weg ein, an dem Ethan bestimmt vorbeigegangen wäre.
    Nach kurzem Fußmarsch und nachdem sie eine Felsbiegung hinter sich gebracht hatten, konnte er wieder den Rauch von den Berggipfeln sehen.
    Die Gießerei selbst lag in einem kleinen Tal. Sie wirkte ziemlich klein, zuerst sogar winzig. Aber als sie näher kamen, erkannte er, daß der größte Teil in den nackten Felsen und die Kavernen eingebaut war, um die Hitze auszunützen, die aus den Tiefen des Planeten aufstieg.
    Von diesem Punkt aus konnte er sehen, daß einige der Gipfel vulkanischen Ursprungs waren. Die meisten waren tot oder untätig, aber von ein paar stieg noch Rauch zum Himmel auf. Alle Krater neigten sich nach dem Westen und waren von der Stadt aus nicht sichtbar gewesen.
    Die wannomianische Schmelz- und Metallbearbeitungskunst erwies sich als ein seltsames Gemisch aus primitiver Technologie und einigen erstaunlich fortgeschrittenen Techniken. So zum Beispiel das Tempern und Härten von Schwertklingen und Speerspitzen.
    Der Leiter der Gießerei befand sich in Wannome und konferierte dort mit den Militärs. Jaes Mulvakken, sein Stellvertreter, kam ihnen entgegen.
    »Wir sind sehr geehrt, edler Sir und edle Dame, daß ihr euch die Zeit genommen habt, unsere armselige.«
    »Spar dir die Schmeichelei und die formelle Selbsterniedrigung«, lächelte Ethan. Er hatte es inzwischen fast perfekt gelernt, zu lächeln, ohne seine Zähne zu zeigen. »Wir wollen uns nur einmal ganz beiläufig umsehen.«
    Mulvakken wurde ganz geschäftsmäßig, als er sich anschickte, die Funktion der Gießerei zu erklären. Er schaffte es sogar, Colettes Interesse zu wecken. Ethan war von der Tüchtigkeit und dem Wissen des Tran beeindruckt. Er würde einen ausgezeichneten Distriktsleiter für ein größeres Bergwerk abgeben.
    Er selbst zog es zwar vor, über Endprodukte zu sprechen, mußte aber zugeben, daß die Gießerei faszinierend war.
    Um nahe an die heißen Geysire und die Hitzekanäle im Innern des Berges heranzukommen, wurden die Tranarbeiter zuerst mit Eiswasser übergossen. Sie bewegten Arme und Beine, um sich die Gelenke freizuhalten, und trugen bald Überzüge aus durchsichtigem Panzer an Brust, Ar men und Beinen. Ethan fröstelte vom bloßen Hinsehen.
    Es war höchst eigenartig zu sehen, daß jemand spezieller Vorkehrungen bedurfte, um die Kälte zu bewahren. Eine verkehrte Welt.
    »Wo sind eure Minen?« fragte er Mulvakken.
    »Am westlichen Ende der Insel, Sir. Einige unserer Schächte und Tunnels erstrecken sich sogar unter das Eis.«
    »Bereitet es denn keine Schwierigkeiten, in diesem Dauerfrost zu graben?«
    »Oh, nein, Sir. Je tiefer wir gehen, desto weicher wird der Boden. Und die Arbeiter sind nicht dem Wind ausgesetzt. Aber an jenem Ende der Insel wurzelt das pika-pina. Es ist viel schwieriger, diese Wurzeln zu durchtrennen, als durch Felsgestein zu schneiden. Gewöhnlich entfernen wir nur das Erdreich und arbeiten uns um die Wurzeln herum. Das Eis läßt sich leicht schmelzen und das Wasser entfernen. Manchmal können wir eine alte oder geschwächte Wurzel durchschneiden, aber sie sind so ineinander verstrickt, daß es nahezu unmöglich ist. Außerdem möchten wir sie nicht töten. Das pika- pina liefert uns Nahrung, während das Metall uns den Wohlstand gibt.«
    »Wenn ein Feind also an jenem Ende der Insel angreifen würde, so könnte er die Bergwerksschächte besetzen«, sagte Ethan unnötigerweise.
    »Oh, ja! Aber ein Klumpen Eisenerz ist eine armselige Waffe, edler Herr. Selbst wenn ein Feind das tun möchte und das Wissen besäße, um die Bergwerke weiterzubetreiben, so könnte er das nicht, wenn wir ihn dauernd bedrängen würden. Wir sind hier in den Bergen gut geschützt, Sir. Besser noch als die Leute in der Stadt.«
    »Oh, ich weiß nicht. Dieser Westhang sieht nicht so schlimm aus.«
    »Vielleicht nicht für euch, Sir, denn ich habe gehört, daß ihr anders gebaut seid als wir und daß es euch keine so große

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