Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
geliefert. Sie saßen also schlecht und waren auch etwas ungeschickt genäht, aber sie waren warm, und nur darauf kam es an. Die Sohlen waren sogar mit winzigen Metallsplittern beschlagen, um ein Ausrutschen auf dem glatten Eis zu verhindern.
    Unglücklicherweise hatte er immer noch den zu großen Überlebensanzug. Mit einem Mantel aus lokaler Fertigung, so wie September einen hatte, wäre ihm mehr gedient gewesen.
     
    Die Burg hallte an diesem Morgen förmlich wider von den vielen Gesprächen und dem Klatsch seiner Bewohner. Alles drehte sich um den Attentatsversuch und die Rolle, die die Besucher aus dem Himmel gespielt hatten. September begab sich mit Balavere und Hunnar irgendwohin, um die Verteidigungsanlagen der Stadt und des Hafens zu inspizieren und zweckdienliche Vorschläge zu machen. Ethan wunderte sich zum xten Male über den Beruf des Hünen und gab es schließlich auf. Jemand, der von sich selbst zugab, ein gesuchter Verbrecher zu sein.
    Nein, berichtigte er sich. Die Tatsache, daß er auf einigen Welten gesucht wurde, kam noch keinem Urteilsspruch gleich. Der Kirche und dem Commonwealth zum Trotz waren die Gesetze der einzelnen Planeten von System zu System höchst unterschiedlich. Mußten das auch sein. Ein monolithisches Gesetz würde das gigantische Homanx- Commonwealth automatisch zum Scheitern verurteilen.
    Insofern konnte eine Tat, die einen Mann auf einer Welt zum Tode verurteilte, ihn auf der nächsten zum Helden machen.
    Ein Diener berichtete Ethan, daß Williams beim Erwachen von niemand geringerem als dem großen Zauberer selbst besucht worden sei. Diese beiden steckten also irgendwo zusammen und tauschten Anekdoten und Informationen aus.
    Die du Kanes hielten sich in ihrem Zimmer auf. Und was Walther anging, so durfte er nur ins Freie, um sich Bewegung zu verschaffen, und stand dann jeweils unter strenger Bewachung.
    Damit blieb allein er übrig, um Stadt und Burg zu erforschen.
    Einige Tage relativer Freiheit von offiziellen Dinners und dergleichen ließen ihm Zeit, sich Wannome gründlicher anzusehen. In vieler Hinsicht gleich es einer kleinen terranischen Wehrstadt in der Antike, wie man sie als historische Denkmäler bewahrt hatte. Ethan wußte aus der Schule und den Reiseprospekten einiges über sie.
    Persönlich hatte er sich nie eine Reise zur Heimatwelt leisten können, noch hatte die Firma es je für notwendig oder zweckmäßig befunden, ihn dort hinzuschicken. Eines Tages vielleicht.
    Aber es gab auch einige Unterschiede.
    Zum Beispiel gab es hier keinen einzi gen Brunnen, wie sie so viele menschliche und Thranxstädte schmückten. Natürlich nicht. Nicht, wenn man beständig heizen mußte, um das Wasser flüssig zu erhalten.
    Andererseits wiesen viele Häuser fantastische Eisskulpturen als Dachschmuck auf, die oft von sehr jungen Tran angefertigt worden waren. Die Bewohner waren etwas brummig, aber freundlich. Am zweiten Tage hatten sie ihre Angst und Unsicherheit gegenüber den fremden Besuchern überwunden und waren geradezu gesprächig geworden. Offenbar hatte es sich herumgesprochen, daß die Menschen nicht nur Gäste, sondern sogar besondere Günstlinge des Landgrafen waren. Und wer jemandem gefällig ist, dem der Landgraf gefällig ist, tut sich selbst eine Gefälligkeit - eine universelle Weisheit, sagte er sich, wenn auch anders ausgedrückt.
    Die Jungen waren eine reine Freude, rollende, hüpfende, chivanierende Pelzkugeln, die ihn umgaben, wo immer er hinging, und die stets drohten, zwischen seine tollpatschigen Beine zu geraten. Die offen zur Schau getragene Tatsache, daß er weder Chiv noch Dan besaß, hörte nicht auf, sie zu erstaunen und ihnen Spaß zu machen. Ohne Zweifel sahen sie in ihm eine Art freundliches Monstrum, irgendeinen verrückten Kobold, dessen einziger Sinn im Leben darin bestand, ihnen Freude zu bereiten.
    Er stellte sie sich vor, wie sie in den Straßen herumlagen und verbluteten, wie man sie auf Piken aufspießte, und entschied, daß er an Hunnars Stelle auch darum gekämpft hätte, der Horde Widerstand zu leisten.
    Wirklich, Jungchen, mein lieber kleiner Klinkenputzer, bist du dir da auch ganz sicher, daß du es nicht vorgezogen hättest, dir zwei oder drei Jahre der Sicherheit, der ungestörten Geschäfte, zu erkaufen? Eh? Bist du deines Gewissens so sicher?
    Die Vorstellung machte ihm zu schaffen, und er schüttelte sie schließlich von sich, ohne eine Antwort gefunden zu haben. Natürlich war es hart, die Gewohnheit abzulegen, sich den

Weitere Kostenlose Bücher